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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Heimat, bestehend aus der Erde, umringt von einer DNS -Kette; da waren Flammen, die sich um das Zeichen rankten, an dessen Stelle ein verkohlter Tierschädel trat; da waren die nötigen Begriffserläuterungen. Und dann direkt: »Ser Ram Seija kann nach der Sezession klagen. In absentia. Außerdem bereiten wir eine Beschwerde wegen eines Verstoßes gegen die Geschäftsordnung des Nexus vor.«
    »Davon ist mir nichts zu Ohren gekommen«, sagte der Partielle erstaunt.
    »Sie waren beschäftigt, Ser Präsident.« Er bedauerte den Ton, den er angeschlagen hatte; der Präsident hatte hart am Jart-Problem gearbeitet, und Pflichtversäumnisse wollte Gardner ihm keinesfalls unterstellen; es reichte schon, dass seine Leute die Abwesenheit des Präsidenten ausgenutzt hatten. »Es war ein kleiner Formfehler, aber ich bin im Recht. Solange ein Verfahren anhängig ist, sind Ser Ram Seijas Befugnisse ausgesetzt. Senator Prescient Oyu ist sein Stellvertreter, und sie hat einen amtierenden Partiellen hinterlassen.«
    Van Hamphuis’ Partieller piktographierte, dass er gegen die Rebellion Einspruch erhoben und einen Mehrheitsbeschluss gegen Corprep Gardner erwirkt habe. Gardner wusste Bescheid: Durch Winkelzüge und auf Anraten des Partiellen von Senator Prescient Oyu hatte er die Abstimmung für ungültig erklärt, da keine beschlussfähige Mehrheit inkorporierter Senatoren und Corpreps anwesend und die Eingabe nicht von einem Inkorporierten, sondern Partiellen getätigt worden war.
    Die Sache war also längst nicht ausgestanden. Der leibhaftige Tees van Hamphuis wäre binnen weniger Stunden in unmittelbarer Nähe der Axis City.
    17 Aus dem englischen plant , Pflanze, und animal , Tier. – Anm. d. Übers.

60
    Am Ende der Plasmaröhre in der ersten bis vierten Kammer patrouillierten pfeilförmige Flugzeuge. Andere größere Schiffe flogen sporadisch über die Kammerböden, und die Doppelkreuze waren überall.
    Im Lager null der vierten Kammer sah Hoffman ein, dass Widerstand zwecklos wäre. Die Eindringlinge waren ihnen tech nisch und zahlenmäßig haushoch überlegen.
    »Es besteht kein Zweifel, dass sie aus dem Korridor kommen?«, erkundigte sich Hoffman bei Berenson. Sie standen in der Mitte des Lagers beim Laster, der sie in Sicherheit bringen sollte.
    »Nicht der geringste Zweifel«, erklärte Berenson mit belegter, nervöser Stimme.
    »Dann hoffen wir das Beste.«
    »Und das wäre?«, fragte Polk. Ihr Haar war völlig zerzaust; für die stets tadellos auftretende Janice Polk ein sicheres Zeichen für arg angegriffene Nerven.
    »Dass sie Menschen sind. Unsere Nachkommen.«
    Um kein allgemeines Gemetzel zu riskieren, teilte sie Gerhardt mit, er solle seine Soldaten anweisen, nur im Falle der Selbstverteidigung zu schießen. Den Russen konnte sie natürlich keine Vorschriften machen; die müssten von selber dahinterkommen.
    Wallace und Polk halfen bei der Kommunikation. Sie sprachen über Funk mit verschiedenen Russen, aber die Russen lehnten es ab, Informationen über ihre Lage zu geben – wobei die beiden Frauen allerdings, und das sei fairerweise erwähnt, keinerlei Offiziere an die Strippe bekamen. Rimskaya erbot sich, der russischen Führung notfalls zu Fuß eine Nachricht zu überbringen. Das war freundlich von ihm, wurde von Hoffman aber abgelehnt. Bis die Russen die Nachricht hätten, hätte sich die Situation vermutlich schon wieder geändert.
    Drei Kreuze überflogen in Dreiecksformation das Lager. Eines löste sich an der Südkappe aus dem Verband, kehrte zurück und schwebte direkt über der Mitte des Lagers, wo Hoffman stand. Helle Lichtblitze zuckten zwischen Berenson und Hoffman. Hoffman wankte und taumelte gegen Rimskaya; Berenson stand mit aufgerissenen Augen und geblähten Nüstern seinen Mann.
    Dann sprach das Kreuz mit Frauenstimme.
    »Ihr seid nicht in Gefahr. Es wird euch auf keinen Fall etwas zustoßen. Und es wird nicht geduldet, dass ihr einander verletzt. Alle besetzten Kammern unterstehen dem Recht der Axis City.«
    »Was tun wir jetzt? Kuschen?«, fragte Beryl Wallace.
    Gerhardt ging langsam zu ihnen und schielte zum schwebenden Kreuz. »Herrje, unheimlich ist das«, flüsterte er Hoffman zu. »Meine Männer wissen nicht, ob sie sich in die Hosen machen oder untertänigst verbeugen sollen.«
    »Bedaure, aber ich kann ihnen auch nicht helfen«, erwiderte Hoffman.
    »Was, zum Teufel, ist Axis City?«, fragte Berenson.
    »Wenn ich raten soll«, erwiderte Hoffman, »da, wo die leben, im Korridor. Eine

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