Aeon
Command, und der Einzige, der von ihrer Ankunft zu wissen brauchte, das war Captain Kirchner. Sie verletzten eindeutige ISCCOM -Richtlinien für den Stein.
Heineman war es gewohnt, zwei Herren zu dienen. Er wusste, dass Kirchner und JSC ihre Gründe hatten, gegen die Regeln zu verstoßen. Er wusste, dass Lanier und Hoffman diese Gründe mit der Zeit schätzen lernen würden.
Heineman stellte sicher, dass die Kisten in den Landebereich des externen Sicherheitsteams transportiert wurden und strich sie dann einfach aus seinem Gedächtnis.
Er schwebte am Montagebereich vorbei und schaute auf seine Uhr. Garry hatte sich verspätet.
Lanier zog sich an den Seilen entlang zum dritten Landedock. Röhrengleiter und V/STOL vereinnahmten die Ladebühne wie Primadonnen bei der Kostümprobe ihren Garderobenspiegel.
Heineman erwartete ihn mit freudlosem Gesicht. »Siehst müde aus«, war sein Kommentar, als er ihm die Tafel zur Inspektion reichte. Lanier gab sie kommentarlos und ohne einen Blick darauf zu werfen zurück. »Du erschreckst einen glatt, wenn du so aus den Kammern kommst.«
»Kann ich nicht ändern«, erwiderte Lanier.
Heineman schüttelte skeptisch den Kopf und atmete schnau bend und pfeifend aus. »Was, zum Teufel, ist da unten überhaupt los?«
»Sind sie startklar?«, fragte Lanier. Heineman nickte und zog die Box mit den Memowürfeln aus dem Beutel an seinem Gürtel.
»Vorerst schon. Ich schaff sie nächste Woche die Röhre runter. Sobald ich mein Abzeichen krieg …«
Lanier griff in die Brustinnentasche und holte ein grünes Abzeichen hervor, mit dem er vor Heineman herumfuchtelte. »Gehört dir. Zweite Klasse. Geh und erkundige dich – eifrig wie du bist!«
»So bin ich nun mal«, meinte Heineman. Er heftete das Abzeichen an sein Revers. »Wie steht’s mit der Kleinen? Ist sie ’ne Hilfe?«
»Weiß nicht«, sagte Lanier. »Sie ist unverwüstlich.« Er zog die Brauen hoch und holte Luft. »Die bringt nichts um.« Er schien darauf bedacht zu sein, das Thema zu wechseln. »Ich krieg provisorisches Grün für dein Flugteam.«
»Ich werd’s allein in Position fliegen«, erwiderte Heineman. Er wunderte sich, als Lanier nur dazu nickte; er hatte mit Widerspruch gerechnet. »Wer wird den ersten Einsatz mit mir fliegen?«
»Ich, falls ich Zeit habe«, sagte Lanier.
»Aber du hast schon jahrelang keine Maschine mehr geflogen.«
Lanier lachte. »So ’ne Art des Fliegens hat noch keiner von uns praktiziert. Außerdem verlernt man so was wie Fliegen nicht, wie du wissen solltest.«
Ein Wachtposten schwebte an der Ladebühne vorbei zu ihnen. Lanier blickte zu ihr – es war ein weiblicher Posten – und streckte die Hand aus, um das verschlossene Kuvert entgegenzunehmen. Sie zog sich ohne ein Wort wieder zurück.
»Hast wohl darauf gewartet«, meinte Heineman.
»Ja.« Er öffnete das Kuvert, las den Inhalt und steckte es in die Tasche, wo Heinemans Abzeichen verstaut gewesen war. »Befehle für mich von Mutter Erde. Muss noch mal für ein paar Tage runter, komm mit dem nächsten OTV zurück. Larry, bring den Röhrengleiter in Position, bereite einen Testflug vor, aber warte ansonsten, bis ich wieder hier bin!«
»Sollst du zur Präsidentenberaterin?«
Lanier klopfte auf die Tasche. »Hat Priorität. Aber ich muss sicherstellen, dass mit Vasquez alles klappt.« Er wandte sich zur Luke.
»Ich warte«, rief ihm Heineman nach. Dann betrachtete er Röhrengleiter und V/STOL mit leuchtenden Augen.
10 V/STOL: ein Senkrechtstarter. – Anm. d. Übers.
8
Lanier eskortierte Carrolson im Laster zur siebten Kammer. Im Tunnel knipste Carrolson die Innenbeleuchtung an und nahm einen Beutel aus der Box auf ihrem Schoß. »Bei den Elektronikern darfst du diese Woche mit Lob nicht sparen«, meinte sie. »Patricia bat um ein Gerät, das sie mir prompt binnen vierundzwanzig Stunden anfertigten.«
»Was ist es denn?«
»Willst du das wirklich wissen? Ärgert dich vielleicht.«
Er lächelte. »Ärgern ist mein Job.«
»Sie wollte ein Messgerät haben zum Nachprüfen der hiesigen Werte von Pi , der Planck’schen Konstanten – vielmehr h quer – und der Gravitationskonstanten. Die Elektroniker haben zusätzlich Lichtgeschwindigkeit, Verhältnis und Protonenmasse zur Elektronenmasse und Neutronenzerfallszeit eingebaut. Ich weiß nicht, ob sie das alles braucht, jedenfalls steht’s ihr zur Verfügung.«
»Klingt ja mächtig technisch.«
»Ich erkundigte mich, wie sie es schafften, gewisse Instrumente in ein so
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