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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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grinsend. »Ich bin jedenfalls nicht hier, um Ihnen Ärger zu machen. Au contraire, wie der Mann in der Biskaya auf die Frage antwortete, ob er schon gegessen habe. Tatsache ist, es gibt ein kleines Durcheinander hinsichtlich der genauen Minute, wann der alte Knabe seinen Geist ausgehaucht hat – wohlgemerkt, das ist streng vertraulich –, und ich kümmere mich ein bißchen darum. Ich will hier nicht groß Unruhe stiften, nur ein paar Fotos von den Räumlichkeiten machen, damit ich sie mir daheim in Ruhe ansehen kann und immer das Gelände richtig unter meiner falkengleichen Optik habe, nicht? Ich habe meinen Diener mit einer Kamera hier. Würde es Ihnen was ausmachen, so zu tun, als wenn's einer vom Twaddler oder den Picture News wäre, und ihm Ihren offiziellen Segen geben, solange er mit dem Zeug hier herumläuft?«
    »Alter Geheimniskrämer – na klar, wenn Sie wollen. Allerdings, wie Sie aus den Fotos von den Räumlichkeiten die Todeszeit eines vor zehn Tagen Verstorbenen herauslesen wollen, versuche ich erst gar nicht zu begreifen. Aber hören Sie – das geht doch alles sauber und mit rechten Dingen zu? Wir wollen hier keine –«
    »Natürlich nicht. Das ist doch der Sinn des Ganzen. Strengste Vertraulichkeit – jede Summe bis zu 50.000 Pfund sofort, Unterschrift genügt, Lieferung erfolgt in neutralen Lastwagen, keine Referenzen erforderlich. Haben Sie Vertrauen zu Onkel Peter.«
    »Schon gut, schon gut. Was wollen Sie also von mir?«
    »Ich möchte nicht selbst mit Bunter hier herumlaufen. Das würde alles verraten. Kann man ihn mal hereinrufen?«
    »Gewiß.«
    Ein Diener wurde geschickt, um Bunter zu holen, der adrett und wie aus dem Ei gepellt wie immer erschien.
    »Bedaure, Bunter, aber Sie haben nicht die mindeste Ähnlichkeit mit dem Fotoreporter vom Twaddler. Der dunkelgraue Anzug ist ja ganz recht, aber Sie lassen diese verwegene Heruntergekommenheit ganz und gar vermissen, die das Markenzeichen der Giganten von Fleet Street ist. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, stecken Sie die ganzen Filmplatten mal in die eine Jackentasche und noch ein paar Vorsatzlinsen und so weiter in die andere, und dann zerzausen Sie Ihre männliche Mähne ein bißchen. So ist es besser. Warum haben Sie keine Pyrogallolflecken am rechten Daumen und Zeigefinger?«
    »Ich schreibe es hauptsächlich dem Umstand zu, Mylord, daß ich zum Zwecke des Entwickelns Metol-Hydrochinon bevorzuge.«
    »Na schön, aber Sie können von Laien nicht erwarten, daß sie so etwas begreifen. Augenblick mal. Culyer, Sie scheinen da eine schön verteerte Pfeife herumliegen zu haben. Geben Sie uns mal einen Reiniger.«
    Wimsey stieß den Pfeifenreiniger entschlossen in den Stiel und holte ein gehöriges Quantum von einer eklig braunen, öligen Masse heraus.
    »Nikotinvergiftung, Culyer – daran werden Sie noch mal sterben, wenn Sie nicht aufpassen. Hier, Bunter. Wenn Sie das geschickt auf die Fingerspitzen verteilen, erzielen Sie genau den richtigen Effekt. Jetzt passen Sie auf. Mr. Culyer wird Sie herumführen. Ich möchte eine Aufnahme vom Rauchsalon, und zwar von der Tür her, eine Nahaufnahme vom Kamin, auf der General Fentimans gewohnter Sessel zu sehen ist, und noch eine Aufnahme aus Richtung des Vorzimmers, das zur Bibliothek führt. Dann einen Blick durchs Vorzimmer in die Bibliothek und ein paar genaue Studien von der hintersten Nische in der Bibliothek, und zwar aus allen möglichen Blickwinkeln. Abschließend möchte ich ein paar Ansichten von der Eingangshalle und eine von der Garderobe; lassen Sie sich vom Garderobier zeigen, welchen Kleiderhaken General Fentiman gewöhnlich benutzte, und sehen Sie zu, daß Sie den mit aufs Bild bekommen. Das ist im Augenblick alles, aber Sie können sonst noch aufnehmen, was Sie wollen, wenn es Ihnen zum Zwecke der Tarnung ratsam erscheint. Und ich möchte alle Details haben, die Sie nur bekommen können, also kümmern Sie sich um alles, und lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie wollen. Mich finden Sie hier schon irgendwo, wenn Sie fertig sind, und besorgen Sie sich am besten noch ein paar Filmplatten, denn wir gehen anschließend noch woandershin.«
    »Sehr wohl, Mylord.«
    »Oh, Culyer, da fällt mir noch was ein. Dr. Penberthy hat doch eine Frau geschickt, um den General aufzubahren, nicht? Wissen Sie zufällig noch, wann sie hier angekommen ist?«
    »Am nächsten Morgen gegen neun, glaube ich.«
    »Wissen Sie auch zufällig, wie sie hieß?«
    »Ich glaube nicht. Aber ich weiß, daß sie vom

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