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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Das müde werdende Jahr zog die Nährkraft aus dem Gras und zwang uns, das Kuhfutter durch Konzentrate zu ergänzen, damit die Milchproduktion die gleiche blieb.
    Auf den Weiden grasten die stämmigen Lämmer der gekreuzten Suffolk-Rasse mit ihren schwarzen Gesichtern neben ihren Müttern. Sie wußten nicht, daß wir ihnen keineswegs aus liebevoller Zärtlichkeit auf den Rücken klopften oder sie hochhoben, um ihr Gewicht festzustellen. Die Zeit war gekommen, sie zu Geld zu machen.
    Am zweiten Montag im August suchten John und ich die zwölf schwersten Lämmer aus, luden sie auf, verabreichten Old Lil ihre Dosis Aerosol-Schnellstarter-Flüssigkeit und puckerten davon, den Weg hinauf.
    Wir waren inzwischen abgehärtet genug, um mit derben Gesten zu reagieren, wenn uns wohlhabendere Freunde in wohlhabenderen Autos auf der Straße überholten und daraus eine große Show machten, indem sie ihren Triumph durch lautes Hupen kundtaten. Old Lil würde schön ihrer Art gemäß nach ihrem Tempo rechtzeitig ankommen — und keine Minute früher. Während der Fahrt konnte man sich Wunderbar entspannen, sich an der Landschaft erfreuen und sehen, welche Ergebnisse die Mühen der anderen im Vergleich zu den unseren gebracht hatten. Wir fanden, daß wir dabei eigentlich ganz gut abschnitten.
    Der Markt lag am Rande der Stadt, und wir reihten uns in den Strom ein, der sich dorthin bewegte. Als wir ankamen, stand bereits eine lange Schlange von Autos vor den Entladungsrampen. Einige der Fahrer — kräftige Männer, vom Arbeiten im Freien gezeichnet, in Flanellhosen und Sportjacken — waren aus ihren Autos geklettert, froh, ihre Beine ein wenig strecken zu können, und standen nun plaudernd beieinander. Es waren für uns viele bekannte Gesichter darunter, und wir nickten uns als Begrüßung zu, ohne Worte zu wechseln.
    Schließlich gab uns der größere der beiden fröhlichen Markthelfer, im Overall und mit schützenden Beinlingen aus Kunststoff bis zu den Schenkeln, ein Zeichen. Ich parkte unseren Kleinlaster rückwärts an die Laderampe aus Beton. Mit Johns Hilfe holten die beiden die Lämmer raus und teilten sie in zwei Gruppen zu je sechs Tieren. Dann wurden sie durch verschiedene Gehege getrieben, die durch frei schwingende Tore aus Stahlrohren voneinander getrennt waren, bis sie schließlich auf der großen Marktwaage standen.
    In einem winzigen Büro saß ein älterer Buchhalter, der das Bruttogewicht von der Skala ablas, rasch etwas kalkulierte, in ein Buch kritzelte und dann verkündete, daß die Produkte von Egerton im Durchschnitt neununddreißig Pfund Fleischgewicht hätten. In der Tat eine sehr zufriedenstellende Zahl!
    Obgleich hier ein völliges Durcheinander zu herrschen schien, waren unsere Lämmer innerhalb weniger Minuten entladen, gewogen, registriert und in zwei nebeneinander liegende Gehege gesperrt worden. Jetzt blieb uns noch genügend Zeit, um den Kleinlaster zu parken und einen Tee zu trinken, bevor die Auktion tatsächlich losging.
    Als wir in die Cafeteria kamen, sahen wir dort einige unserer Freunde um einen Tisch mit einer Plastikplatte sitzen. Tall Stan war auch darunter. John sprach manchmal von ihm als unserem Berater in Marktfragen, weil wir seine Meinung darüber sehr schätzten. Um zu zeigen, daß sie leer war, klapperte er mit seiner Tasse. Wir brachten ihm einen neuen Tee.
    Sie sprachen gerade über Otter, eine Marderart. »Hast du jemals einen bei dir gesehen?« fragte Stan.
    Wir mußten die Frage verneinen, obgleich es in der Gegend viele Bäche und Flüsse gab, die ideale Lebensbedingungen für dieses Tier bieten würden.
    »Da hört ihr’s«, sagte Stan zu den anderen. »Vor ein paar Jahren noch hatte es mindestens zwei oder drei Paare auf Egerton gegeben, die bis hinauf an den Berg ihr Jagdrevier gehabt hatten. Jetzt sind sie alle fort. Darum sag’ ich, man müßte das Jagen verbieten. Auf meinem Land gibt’ s das nicht. Füchse ja, Otter nein. Seit Jahren hab’ ich schon keinen mehr geseh’n.«
    »Sie fressen Fische«, sagte ein dicker Mann mit rundem Gesicht namens Sam. »Sie töten Enten. Vor Jahren, als ich noch ein junger Bursche war und bei der Jagd mitmachte, hab’ ich gesehen, wie ein Otter einen gutmütigen alten Hund tötete. Schwamm direkt unter ihn, packte ihn an der Kehle, zog ihn unter Wasser und ertränkte ihn. Die können ganz schön gemein sein. Ich hab’ mir mal sagen lassen, daß sie sogar einem Mann das Bein brechen können, wenn sie ihn richtig erwischen.«
    »Ja,

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