Aerzte zum verlieben Band 39
fort. âWissen Sie, wer sich dort um seine medizinische Versorgung kümmert?â
âEr hat seinen eigenen Arzt in Oahu ⦠auf Hawaii.â Caitlin sah Amber an. âIch könnte versuchen, meinen Cousin dort zu erreichen. Er will sicher gern Bescheid wissen, die beiden sind wie Vater und Sohn. Dad hat sich um Ethan gekümmert, nachdem dessen Eltern gestorben waren.â
Sie zögerte einen Augenblick, während sie angestrengt nachdachte. âEthan kann bestimmt mit Daddys Arzt sprechen, wenn Sie möchten. Und ich bin mir sicher, dass er groÃen Wert darauf legt, über Daddys Behandlung informiert zu werden.â
Amber nickte. âDas wäre gut. Da er so weit weg ist, schickt er die Krankenakte Ihres Vaters am besten per Fax an uns. Oder per E-Mail. Sarah, unsere Krankenschwester, wird Ihnen alle notwendigen Kontaktinformationen geben.â
Sarah nickte Amber augenzwinkernd zu. âKommen Sie, Miss Wyndham Brookes, wir besprechen alles drauÃen.â
Erleichtert sah Amber ihnen nach. Natürlich wollte sie gern der verängstigten Tochter beistehen, doch im Augenblick war die Versorgung des Vaters einfach wichtiger. Es war anstrengend und auch ein bisschen lästig, die überbesorgte Caitlin zu beruhigen.
Amber wandte sich nun ihrem Patienten zu. Martyn Wyndham Brookes war Mitte fünfzig, groÃ, kräftig und mit silbernen Strähnen im noch immer dichten dunklen Haar. Sie nahm an, dass er ein wohlhabender Geschäftsmann war, denn die Rettungsassistenten hatten ihr erzählt, dass sein Büro in den renommierten Docklands lag und einen atemberaubenden Blick über die Themse bot.
Aber, so war es nun einmal, auch reiche Menschen wurden von Krankheit und Leid nicht verschont. Martyns Zustand verschlechterte sich rapide, und Amber war klar, dass sie all ihr Wissen und ihre Erfahrung brauchen würde, um ihn zu retten. Sein Gesicht war grau, seine Haut kaltschweiÃig, und ihm fehlte inzwischen die Kraft, mit ihr zu sprechen.
âWie läuftâs?â
Sie blickte auf und sah, dass ihr Freund James hereingekommen war. Genau wie Amber war er Assistenzarzt im letzten Jahr. Voller Zuneigung sah Amber ihn an. âEs könnte besser seinâ, antwortete sie leise. âAber schön, dass du da bist. Wie war es bei dir?â
Er zuckte die Achseln und legte seinen Arm um ihre Schultern. Sofort fühlte Amber sich geborgen. âGeht so. Ich hatte ziemlich viel zu tun heute, und es macht mich nervös, dass ich immer noch nicht die Ergebnisse des Bewerbungsverfahrens habe. In wenigen Wochen laufen hier unsere Verträge aus. Hast du schon etwas gehört?â
Amber schüttelte den Kopf. âNoch nicht. Aber heute hatte ich noch gar keine Zeit, in mein Postfach zu schauen. Hier war die Hölle los.â
Er sah sie mit einem halbherzigen Lächeln an. âBei dir wird es vermutlich keine Probleme geben. Du bist einfach überragend gut und hast alle Prüfungen mit Bravour bestanden. Ich wüsste nicht, warum du die Stelle in der Notaufnahme, für die du dich beworben hast, nicht bekommen solltest.â Obwohl er sie lobte, klang in James Stimme etwas mit, das Amber aufhorchen lieÃ.
James hatte sie losgelassen, und Amber fühlte sich plötzlich verlassen. Was war los mit ihm? Irgendetwas stimmte nicht. Schon seit einigen Wochen war er nicht mehr er selbst. Zuerst hatte Amber gedacht, der Prüfungsstress habe ihm zu stark zugesetzt, doch inzwischen überlegte sie immer öfter, ob es vielleicht noch etwas anderes gab.
âIch bin nicht so sicher wie du, diesen Job zu bekommenâ, widersprach sie. âUnd deshalb warte ich genauso gespannt auf die Ergebnisse wie alle anderen auch. Angeblich soll die Jobverteilung mit einem speziell dafür entwickelten Computerprogramm abgewickelt werden, das aber andauernd Fehler macht. Beängstigend, oder? Sarah hat mir gesagt, dass sie mehrere Leute kennt, die deshalb keinen Job bekommen haben. Einige der Kollegen überlegen sogar, in die Wirtschaft zu gehen, um dieser Willkür nicht länger ausgesetzt zu sein.â
Verständnislos schüttelte Amber den Kopf, sodass ihre braunen Locken wild durcheinanderwirbelten. âWas für eine Verschwendung nach all den Jahren des Studiums und der Ausbildung!â
Sie wandte sich wieder ihrem Patienten zu, der offensichtlich nicht wahrnahm, was um ihn herum geschah.
âIch glaube trotzdem nicht, dass es bei
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