Aerzte zum verlieben Band 39
Gespräche?â
Er sah sie reumütig wie ein kleiner Junge an. âEs geht mir schon viel besserâ, erklärte er beschwichtigend. âUnd das liegt nur daran, dass sie mich so gut behandelt haben. Machen Sie sich bitte keine Sorgen um mich. Sie haben mir das Leben gerettet, und ich stehe für immer in Ihrer Schuld. Ich käme niemals auf die Idee, Ihre wundervollen Behandlungserfolge durch unvernünftiges Verhalten zu gefährden.â
Amber sah ihn tadelnd an. âSie glauben doch wohl nicht, dass Sie mich so leicht um den Finger wickeln können, oder? Ich durchschaue Sie, und auÃerdem hat Ihr Neffe mich bereits gewarnt.â
âJa, stimmtâ, ertönte unvermittelt eine tiefe männliche Stimme. Amber zuckte erschrocken zusammen. Musste dieser Mann sich immer gerade dann zuschalten, wenn sie am wenigsten mit ihm rechnete?
Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. âSie sind ja zu einer wahrhaft unchristlichen Zeit aufgestanden. Bei Ihnen auf Hawaii ist es doch erst â lassen Sie mich nachrechnen â fünf Uhr morgens?â Was machte dieser Mann nur beruflich? Und wieso sah er schon so früh am Morgen so unverschämt gut aus?
âDer frühe Vogel fängt den Wurmâ, erwiderte Ethan leichthin. âWie kommt es, dass Sie hier sind? Ich dachte, Sie wären in der Notaufnahme tätig?â
âProfessor Halloran hat mich gebeten, mich persönlich um Martyn zu kümmern. Meine Arbeit hier teilt sich zwischen Notaufnahme und Station auf, sodass ich meine Patienten auch nach der Erstversorgung weiter behandeln kann. Was sehr vorteilhaft ist, denn so bekommt man einen gründlichen Ãberblick über mehrere Fachgebiete. Deswegen hatte ich mich auch um eine Facharztstelle hier beworben.â
âHabe ich das richtig verstanden, dass Sie also eine Absage bekommen haben?â, erkundigte Martyn sich. Obwohl er konzentriert an seinem Laptop gearbeitet hatte, war ihm ihre Unterhaltung mit James nicht entgangen.
âJa, richtigâ, bestätigte Amber. âMeine Bewerbung wurde an die falsche Klinik geleitet, und als man den Fehler endlich bemerkt hat, war meine Stelle bereits anderweitig vergeben. Jetzt sieht es so aus, als müsste ich mich auf dem Arbeitsamt melden, sobald mein Vertrag ausläuft â was in einigen Wochen der Fall ist.â
Ungläubig schüttelte Martyn den Kopf. âWie konnte denn so etwas passieren? Wenn ich für die Abwicklung zuständig wäre â¦â
â⦠würdest du alle ordentlich auf Trab haltenâ, führte Ethan den Satz für seinen Onkel zu Ende und schlenderte über seine Veranda. âDu musst lernen, Aufgaben abzugeben. Ich hab einen sehr guten Ãberblick über alle Vorgänge auf der Plantage und bin absolut in der Lage, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.â
âAber du brauchst mich doch als Ratgeberâ, protestierte Martyn. âDu warst bis jetzt überhaupt nicht am Tagesgeschäft beteiligt, und auÃerdem hast du genug mit deinen Patienten zu tun. Du kannst doch nicht zwei Vollzeitjobs bewältigen!â
Patienten? Verwirrt blickte Amber von Martyn zum Bildschirm und wieder zurück. Doch noch ehe sie fragen konnte, hatte Caitlin sich in die Unterhaltung eingemischt. âDu bist wirklich unmöglich, Dad! Du musst dich schonen und solltest keinen Gedanken an die Firma verschwenden. Ethan ist durchaus in der Lage, dich zu vertreten.â
âIch habe nur kurz nachgesehen, ob die Techniker schon mit der Montage der neuen Presse begonnen haben und â¦â
âDu hast dich ins Firmennetzwerk eingewählt?â, fragte Ethan entsetzt.
âIch muss doch einen Ãberblick behalten.â Martyn klang wie ein störrisches Kind.
Interessiert sah Amber sich seinen Laptop an. âDas ist das neueste Modell, nicht wahr? Ein Superrechner, der alles kann auÃer Kaffeekochen? Darf ich ihn mir einmal genauer ansehen?â
Stolz nickte Martyn und reichte ihr das Gerät herüber.
âSoso, Sie benutzen den Computer also gar nicht, um Solitär zu spielen und DVDs anzusehen? Genau das haben Sie aber Schwester Sarah gesagt. Könnte es sein, dass Sie sie angeschwindelt haben?â
Amber sah Martyn streng an, der ihrem Blick verlegen auswich. âIch bin nur noch nicht dazu gekommen â¦â
âTja, tut mir leid, aber jetzt ist es zu spät.
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