Aerzte zum verlieben Band 39
Gegenteil. Grace war wie eine zweite Mutter für ihn. Leider ist sie vor einigen Jahren gestorben.â
âTut mir sehr leid. Sie vermissen sie schrecklich, nicht wahr?â Aus Ambers Worten klang ehrliches Mitgefühl.
Martyn sah sie ernst an. âJa, sehr.â
In diesem Augenblick kam die Krankenschwester herein, um Martyn seine Medikamente zu verabreichen. Amber beschloss, ihn allein zu lassen.
âIch muss jetzt gehen und mich um meine anderen Patienten kümmernâ, erklärte sie. âBenehmen Sie sich gut und kommen Sie nicht auf die Idee, die Schwestern mit Ihrem Laptop zu nerven. Ich habe die Anweisung gegeben, dass sie Ihnen das Gerät keinesfalls geben dürfen.â
âDarauf können Sie sich verlassenâ, bestätigte die Schwester. âSarah hat mir schon erzählt, dass wir es bei Mr. Wyndham Brooke mit einem Workaholic zu tun haben. Sie hat vorgeschlagen, einen entsprechenden Vermerk in seine Krankenakte zu machen.â
âWas für eine glänzende Idee!â, rief Amber. âIch werde gleich eine entsprechende Notiz machen.â Ein wenig boshaft lächelte sie Martyn an und ging zur Tür. Noch bevor sie auf dem Gang war, konnte sie hören, wie er sich bei der Schwester über übereifrige Ãrztinnen beschwerte, die über sein Leben bestimmen wollten.
Martyn war ein freundlicher, liebenswürdiger Mann, doch er brauchte jemanden, der ihm Grenzen setzte und dafür sorgte, dass er seine Gesundheit nicht weiter gefährdete. Ethan gab sich die gröÃte Mühe, Martyn zu beruhigen, doch aus der Ferne konnte er im Grunde nicht viel für ihn tun. Es war nicht nett von ihr gewesen, ihn wegen seiner ständigen Videoschaltungen so anzugreifen. Sicher meinte er es nur gut mit seinem Onkel. Doch Amber konnte es nicht ändern. Dieser Mann machte sie einfach nervös. Und mit jedem Auftauchen auf diesem verdammten Bildschirm verwirrte er sie noch ein bisschen mehr. Was war nur los mit ihr?
4. KAPITEL
Während der nächsten Tage verbesserte sich Martyns Zustand stetig. Zwar würde er nie wieder der aktive, vitale Mann sein, der er früher einmal gewesen war, doch seine Wangen hatten etwas Farbe bekommen, und er konnte allmählich wieder frei atmen.
âWann entlassen Sie ihn?â, fragte Ethan eines Tages, als Martyn gerade zu einer Röntgenaufnahme gebracht worden war, und Amber noch an seinem Bett saà und Notizen in der Krankenakte machte.
âIch denke, er sollte noch mindestens eine Woche hierbleibenâ, erklärte Amber. âUnd danach wäre eine mehrwöchige Reha gut. Er ist noch ganz schön wacklig auf den Beinen. Eine gute Physiotherapie wirkt da oft Wunder.â
âSie hätten mit seiner Behandlung aber nichts mehr zu tun, sobald er in der Reha-Abteilung ist, oder?â, erkundigte sich Ethan und sah sie forschend an.
Die Frage erschien Amber eigenartig. âIch werde mich von Zeit zu Zeit nach seinen Fortschritten erkundigenâ, gab sie zurück. âAber ansonsten kümmern sich selbstverständlich die Kollegen aus der Physiotherapie um ihn.â Skeptisch sah sie ihn an. âWarum fragen Sie? Sind Sie nach wie vor unzufrieden damit, dass ich Ihren Onkel behandle?â Sie hatte angenommen, dass Ethan seine Vorbehalte ihr gegenüber aufgegeben und akzeptiert hatte, dass sie die Entscheidungen über die Behandlung seines Onkels traf.
âSie kümmern sich sehr gut um ihn. Ich wollte mich keineswegs beschweren. Es befremdet mich allerdings ein wenig, dass Sie beide sich von Tag zu Tag näherzukommen scheinenâ, murmelte Ethan. âIch weià nicht, was ich davon halten soll. Natürlich bekommt man per Video nicht alles mit, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Onkel ein ganz besonderes Interesse an Ihnen entwickelt hat.â
âIch habe keine Ahnung, wie Sie darauf kommen. Und es tut mir leid, wenn mein gutes Verhältnis zu Martyn ein Problem für Sie ist. Ich mag ihn einfach sehr. Er ist ein verständnisvoller und kluger Mann, der sich sogar dann noch um andere sorgt und kümmert, wenn es um ihn selbst schlecht steht.â
âEr hält auch groÃe Stücke auf Sie.â Ethan sah sie grüblerisch an. âEr scheint sehr betrübt darüber zu sein, dass Sie Ihren Job verlieren, sobald Ihr Vertrag hier ausläuft. Ich verstehe nur nicht so ganz, weshalb das Martyns Problem sein soll.â Sein Blick
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