Aerzte zum verlieben Band 39
Amber vermutete, dass er die optimale Behandlung seiner Patienten sicherstellen wollte. Sie sprachen weder über die Schwierigkeiten, die sie miteinander hatten, noch darüber, wie sie sich in Zukunft verhalten wollten. Amber hatte sich entschieden, in der Notaufnahme zu arbeiten. Und wenn dies bedeutete, dass sie gelegentlich mit Ethan zusammentraf, dann war es eben nicht zu ändern. Sie wollte sich nicht länger verteidigen. Sollte er doch denken, was er wollte. Von jetzt an würde sie ihm nicht mehr aus dem Weg gehen, sondern ihm auf Augenhöhe begegnen.
Ambers Arbeitstag endete am frühen Nachmittag. Dieses Arrangement gefiel ihr sehr gut, denn die kurze Arbeitszeit erlaubte es ihr, nachmittags nach Martyn zu sehen und seine Fortschritte zu überwachen. AuÃerdem gab es ihr die Möglichkeit, ihre traumhafte neue Umgebung zu erkunden. Heute wäre sie jedoch gern noch bis zum Ende der Operationen geblieben, um zu erfahren, wie es den Unfallpatienten ging.
âIch rufe Sie an, wenn die beiden aus dem OP kommenâ, versprach Kyle. âEthan hat auch darum gebeten, informiert zu werden. Er ist schon wieder auf einem Einsatz.â
âDanke, Kyle. Das ist nett.â Der Mann mit den inneren Verletzungen machte Amber groÃe Sorgen. Doch es war ihnen gelungen, ihn innerhalb kürzester Zeit ins Krankenhaus zu bringen. Wenn er überlebte, dann hatte ihr schnelles, umsichtiges Handeln ihn gerettet.
Martyn erwartete sie an der Tür seines Hauses, als Amber etwa eine Stunde später ankam. Er war in einer nachdenklichen Stimmung.
âWie war Ihr Tag?â, erkundigte er sich. âIch habe gehört, Sie haben mit Ethan gearbeitet?â
âWoher wissen Sie das?â, fragte Amber erstaunt. âHeute Morgen wusste ich ja noch nicht einmal selbst, dass unsere Arbeitsbereiche sich teilweise überschneiden.â
Sie gingen hinein und setzten sich ins Wohnzimmer. âEs kam in den Lokalnachrichten. Die Presse stand in ständigem Kontakt mit der Besatzung des Rettungsbootes, und sowohl im Radio als auch auf Hawaii-TV wurde darüber berichtet.â
âGütiger Himmel! Hier ist wirklich alles sehr ⦠nun ja ⦠sagen wir â übersichtlich.â
âStimmt. Aber es hat auch einen gewissen Charmeâ, lächelte Martyn und setzte sich auf das elegante, cremefarbene Sofa. âSetzen Sie sich doch und erzählen Sie mir von Ihrem Tag. Wie sind Sie und Ethan miteinander ausgekommen?â
âEs ging eigentlich ganz gutâ, erklärte Amber zurückhaltend.
Martyn sah sie erleichtert an. âEthan ist ein groÃartiger Arzt. Seine Kollegen in seinem alten Krankenhaus haben ihn nur sehr ungern gehen lassen, und sie hoffen, dass er bald wieder zu ihnen zurückkommt.â
Amber warf ihm einen wachsamen Blick zu. Wieso dachte Martyn, dass es sie interessieren könnte, wann und wo Ethan arbeitete?
âSie sehen aus, als ob Sie irgendetwas ausbrütenâ, sagte sie. âDas hab ich Ihnen schon an der Haustür angesehen. Was beschäftigt Sie denn gerade? Ist es etwas Unangenehmes?â
âIch weià nicht so recht, wie ich es Ihnen sagen sollâ, gab er zu. âFür mich ist es eine gute Neuigkeit, doch ich weià nicht, ob das auch für Sie gilt.â
Amber runzelte die Stirn. âHaben Sie jemand anderen gefunden, der sich um Sie kümmert?â Vielleicht hatte Ethan ihn mit seinen Zweifeln und Verdächtigungen überzeugt, und Martyn hatte beschlossen, sie zu feuern. Sie hatten nicht einmal einen Vertrag abgeschlossen, sodass er sie jederzeit wegschicken konnte.
Martyn zuckte zusammen. âUm Himmels willen! Wie kommen Sie denn darauf? Hat Ethan etwa so etwas angedeutet? Hören Sie nicht auf ihn. Er hat immer sehr klare Vorstellungen darüber, wie alles zu sein hat, doch seine Ideen stimmen meist nicht mit meinen Plänen überein.â
Amber schaute ihn erstaunt an. Molly hatte also doch recht gehabt. Martyn wusste genau, was zwischen ihr und Ethan los war. Und offensichtlich betrachtete er es nicht als sein Problem.
âNein, es hat nichts mit Ethan zu tunâ, versicherte sie schnell. Auf keinen Fall wollte Amber das gute Verhältnis zwischen den beiden Männern beeinträchtigen. âIch habe mich nur die ganze Zeit gefragt, weshalb Sie mir diesen Job eigentlich angeboten haben. Sie brauchen mich doch im Grunde gar nicht. Molly, Ben, Ethan und jede Menge anderer
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