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Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
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Schnorchel, si ? Denk an tropische Fische. Wir sind alle bei dir. Einatmen, ausatmen.“ Stefano hielt sie mit seinen kräftigen Armen fest. „Leo taucht jetzt zu deinen Beinen hinunter.“
    Einen Moment später spürte sie Leos Hände an ihren Beinen. Dann war die Berührung wieder vorbei.
    „Susan.“ Der Chirurg in Leo sprach jetzt zu ihr. „Ich muss dir das Bein brechen, damit ich dich befreien kann.“
    Es ist mir egal, wenn du mich nur hier herausholst . Sie konnte nicht sprechen und hatte keine Kraft, um sich zu bewegen, doch irgendwie brachte sie ein Nicken zustande.
    „Beiß auf das Rohr gegen die Schmerzen, aber schrei nicht“, wies Leo sie an.
    Susan konzentrierte sich aufs Atmen und schaltete alles andere aus ihrem Bewusstsein aus. Dann schoss ihr ein wahnsinniger Schmerz durch das Bein, und ihr Körper bäumte sich auf. Kräftige Arme hoben sie hoch.
    Das Wasser bedeckte jetzt kaum noch ihre Brust, und sie ließ das Rohr los. Weitere Arme griffen nach ihr und zerrten sie über einen Baumstamm. Vor Schmerzen sah sie Sterne. Dann spürte sie nur noch den weichen Schlamm der Uferböschung und den Regen auf ihrem Gesicht.
    Sie war in Sicherheit. Das war alles, was sie denken konnte, bevor sie das Bewusstsein verlor.
    Als Susan die Augen wieder aufschlug, fiel ihr erster Blick auf ein wahres Blumenmeer. Rosa Gerbera, violette Lithianthusblumen, duftende weiße Lilien, leuchtend gelbe Margeriten und weiße Rosen. Drei Vasen mit weißen Rosen. Noch ganz benommen betrachtete sie sie.
    Ich liebe dich. War es nur Einbildung von ihr gewesen, dass Leo diese wundervollen Worte zu ihr gesagt hatte?
    „Oh, du bist wach!“ Anna legte ihre Zeitschrift zur Seite. „Hast du Hunger? Ich habe meinen Küchenchef zum Bereitschaftsdienst eingeteilt, um alle deine Essenswünsche zu erfüllen.“
    Susan lächelte etwas verzerrt. Bei dem Gedanken an Essen drehte sich ihr der Magen um. „Eine Tasse Tee und eine Scheibe Toast sind alles, was ich jetzt möchte.“
    Anna stand auf. „Ich werde es dir holen.“ Sie drückte kurz Susans Arm und ging hinaus.
    Einen Moment später kamen Leos Eltern herein. „Meine Bewässerungsrohre sind noch nie als Atemrohr benutzt worden“, meinte Stefano und küsste Susan auf beide Wangen.
    „Das wird hoffentlich auch nie mehr nötig sein.“ Susan drückte ihm die Hand. „Danke, für alles, Stefano.“ Sie wollte nicht mehr an die Todesangst denken, die sie ausgestanden hatte, und wechselte das Thema. „Wie geht es den Weinstöcken?“
    „Der Regen hat aufgehört, und der Damm aus Sandsäcken hält. Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen und die Daumen drücken. Aber viel wichtiger als die Weinstöcke sind die Menschen, die wir lieben.“
    Die Menschen, die wir lieben .
    Rosa nickte zustimmend. „Maria sendet liebe Grüße und ihr Brot. Seit dem Morgengrauen steht sie in der Küche und kocht ihre spezielle Suppe für Sie, damit Sie wieder zu Kräften kommen und das …“
    Stefano griff rasch nach ihrer Hand. Rosa schluckte hinunter, was sie noch sagen wollte. Zum Glück kam gerade Chiara ins Zimmer.
    Das Baby . Leo hatte ihnen von dem Baby erzählt. Dem Baby, von dem Susan nicht einmal wusste, ob es noch am Leben war, nachdem sie so lange ohne Sauerstoff gewesen war.
    Sie bedankte sich für den Tee und den Toast, den Anna ihr brachte, und musste alle möglichen Fragen beantworten. Leos Familie umgab sie mit Liebe und Fürsorge, doch er selbst war nicht da.
    Susan konnte es kaum mehr erwarten, mit ihm zu reden. Sie musste unbedingt herausfinden, ob er tatsächlich gesagt hatte, dass er sie liebte, oder ob sie es sich auf der Schwelle des Todes nur eingebildet hatte.
    Sie betrachtete ihre Zehen, die unter einem weißen Gips hervorschauten. Das gebrochene Bein schmerzte kaum, aber was bedeuteten schon Schmerzen im Vergleich zu ihrem gestrigen Unglück?
    „ Dio mio !“ In grüner OP-Kleidung und mit einer Krankenakte in der Hand kam Leo ins Zimmer. „Was tut ihr alle hier? Susan braucht unbedingt Ruhe.“ Auffordernd deutete er mit dem Arm zur Tür. „Keine Ahnung, wie ihr es geschafft habt, euch an Erin vorbeizuschmuggeln, aber jetzt müsst ihr wieder gehen. Sofort.“
    Nur widerstrebend fügte die Familie sich. Anna konnte es sich nicht verkneifen, im Hinausgehen noch zu sagen, er möge bloß nicht auf die Idee kommen, diesen Ton auch zu Hause anzuschlagen.
    Eine bedrückende Stille entstand, als sie gegangen waren. Unzählige unausgesprochene Fragen hingen in der Luft.

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