Aerzte zum Verlieben Band 41
Susan nagte an ihrer Unterlippe.
„Wie fühlst du dich jetzt?“ Leo stand an ihrem Bett und musterte sie wie ein Arzt, der sich nach dem Wohlergehen eines Patienten erkundigte. „Hast du Schmerzen?“ Er prüfte die Tropfenfolge des Schmerzmittels, das in einem Beutel am Ständer hing. „Ich kann eine höhere Dosis einstellen.“
„Nein.“ Susan griff nach seinem Arm. „Ist dem Baby auch nichts geschehen, Leo?“
Es schnitt ihr wie ein Messer ins Herz, als er sich bei ihrer Berührung versteifte. Sie ließ die Hand wieder sinken. Nein, die Einbildung musste ihr einen Streich gespielt haben, als sie etwas gehört hatte, das er nie gesagt hatte.
Leo fuhr sich durch das schwarze Haar. „Ich habe mit Alistair Macklin gesprochen, und er hat gemeint, wir könnten nur abwarten. Dir geht es gut, also nehmen wir an, dass auch das Baby nicht zu lange ohne Sauerstoff war.“
Angst stieg in ihr auf. „Aber ich war kurz vor dem Ertrinken. Ich sah das weiße Licht, und ich hörte Worte, die niemand sagte. Wir sind beide Ärzte und wissen um die chemischen Veränderungen im Gehirn kurz vor dem Tod. Es bedeutet, dass ich keinen Sauerstoff mehr bekam.“
Leo setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Welche Worte hast du gehört?“
Susan schüttelte den Kopf. Sie würde es nicht ertragen können, noch einmal von ihm zu hören, dass er sie nicht liebte. „Nichts, was du hören möchtest.“
Beschwörend griff er nach ihrer Hand. „Bisher hast du mir immer eine ehrliche Antwort gegeben, Susan. Das ist etwas, das ich an dir besonders liebe. Sag es mir.“
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Du liebst mich?“
Leos Blick war verhangen, um seinen Mund waren tiefe Linien eingegraben. „Ich glaube, ich liebe dich seit dem Moment, als du mir so entschieden erklärt hast, dass es Nonnas Entscheidung war, von welchem Arzt sie behandelt werden wollte. Aber das habe ich erst gestern begriffen.“
Sein Geständnis machte Susan unendlich glücklich, doch sie wollte mehr hören. „Ich musste also erst halb ertrinken, bevor dir klar wurde, dass du mich liebst?“
„Nein.“ Er umschloss ihre Hand fest mit seiner. „Ich war auf dem Weg zu dir, um dir zu sagen, dass du mir alles im Leben bedeutest, als die Brücke weggerissen wurde. Ja, ich liebe dich, Susan. Das musst du mir glauben. Als ich dich gestern in den Armen hielt und du dem Tod so nahe warst, wurde alles andere in meinem Leben bedeutungslos.“
Ich liebe dich! Komm zurück zu mir. Verlass mich nicht!
Eine unbändige Freude erfüllte sie. Die Welt um sie herum wurde wieder freundlich und hell. „Du hast mich wieder ins Leben zurückgerufen.“ Zärtlich streichelte sie seine Wange. „Ich hatte schon aufgegeben, da hörte ich dich sagen, dass du mich liebst.“
„Es ist die Wahrheit.“ Seine Stimme schwankte. „Ich liebe dich mit jeder Faser meines Seins.“
Leo liebte sie aufrichtig. Glücklich legte Susan ihm die Arme um den Hals.
Vorsichtig nahm er sie in die Arme und drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Ich habe mich wie der größte Trottel benommen. Du hattest recht. Ich hatte mir alles und jeden auf Distanz gehalten. Erst deine Liebe hat mir gezeigt, wie falsch das war. Ich brauche dich, Susan.“
Sie hielt ihn fest in den Armen. „Und ich brauche dich ebenso.“
„Du hast mir geholfen, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen. Du und das Baby, ihr seid meine Zukunft. Willst du mich heiraten?“
Susan liebte ihn dafür, dass er ihr diesen Antrag machte. „Ich weiß, wie du über die Ehe denkst. Um meinetwillen brauchst du mich nicht zu heiraten. Deine Liebe genügt mir.“
Er schüttelte den Kopf. Noch nie hatte sie ihn so ernst und entschlossen gesehen. „Nein, es ist nicht genug. Die ganze Welt soll wissen, dass du die Liebe meines Lebens bist und ich alles für dich und unser Kind tun werde. Das ist das Mindeste, was du verdienst.“
Seine Liebe hüllte sie ein wie ein warmer Mantel. Susan wusste, dass sie diesmal den richtigen Mann gefunden hatte. Einen Mann, der immer zu ihr halten würde, egal, was passieren würde. Doch ein bisschen wollte sie ihn noch auf die Probe stellen. „Wirst du mich auch lieben, wenn ich mit dir nicht einer Meinung bin?“
Er küsste sie glühend. „Besonders dann. Ich werde sogar versuchen, nicht zu laut zu werden.“
Sie lächelte. „Du bist Italiener, ich werde es dir nachsehen.“ Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und genoss seine beschützende Umarmung. „Und du wirst mich auch lieben,
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