Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
Vom Netzwerk:
wissen.“
    Lässig verkreuzte er die Arme vor der Brust. „Sie haben ihr Medikamente verschrieben?“
    „Ja. Ich habe sie auf ein neues Mittel umgestellt und ihr eindringlich ans Herz gelegt, dass sie sich schonen soll.“
    „Dann nehme ich an, dass die Dosis zu hoch war und ihr Blutdruck somit drastisch sank, was eine fokale zerebrale Ischämie zur Folge hatte.“
    Fokale zerebrale Ischämie? Marias Enkel war mit Sicherheit kein Steuerberater, das stand fest. Er schien selbst Arzt zu sein, was auch sein herrisches Auftreten erklären würde. Susan fand es nur seltsam, dass Maria nichts davon erwähnt hatte.
    „Dr. Costa“, begann sie, wobei sie seinen Titel mit Betonung aussprach, „ich nehme an, Ihre Kapazität liegt eher im chirurgischen als im geriatrischen Bereich.“
    In seinen dunklen Augen blitzte es kurz auf, bevor er die Lippen zu einem leichten Lächeln verzog. „Ich bin Unfallchirurg am Melbourne City Hospital und besitze darüber hinaus eine Praxis für allgemeine Chirurgie. Im Übrigen denke ich, dass Sie ebenso wenig Geriaterin sind.“
    Touché. Seine forsche Bemerkung verriet eine gewisse Autorität. Susan konnte sich bestens vorstellen, dass dieser Mann mit seinem Charme und seinem unverschämt guten Aussehen alles erreichte, was er wollte. Sie jedoch würde gewiss nicht auf ihn hereinfallen. So etwas würde ihr nie wieder passieren.
    „Ihre Großmutter ist seit mehr als zwei Jahren nicht mehr beim Arzt gewesen“, teilte sie ihm kühl und sachlich mit. „Ihre Hypertonie habe ich erst vor einigen Tagen festgestellt. Gut, es kann möglich sein, dass das neue Medikament den Blutdruck etwas zu rasch gesenkt hat, aber ich halte es für weitaus wahrscheinlicher, dass die Ursache für ihren Schlaganfall ein jahrelang unbehandelter hoher Blutdruck war.
    Sie hat noch eine leichte Lähmung an der rechten Seite, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das mit der entsprechenden Physiotherapie wieder geben wird.“
    „Wie schön, dass wenigstens Sie diese Zuversicht haben.“
    Seine offene Kritik ärgerte sie. Trotzdem begegnete sie dem Blick seiner dunklen Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich bin sogar sehr zuversichtlich.“
    „Sie haben sicher Ihr Bestes getan, aber Sie werden es verstehen, wenn ich einen anderen Arzt mit der Behandlung meiner Nonna beauftrage.“
    Sie werden es verstehen …
    Susans Ärger schlug in heillose Wut um. Am liebsten hätte sie dem Mann in das arrogante Gesicht geschlagen. Greg hatte ähnliche Worte benutzt, ebenso ihr Vater, bevor er aus ihrem Leben verschwunden war. „Das ist allein Marias Entscheidung“, gab sie so beherrscht wie möglich zurück.
    Leo Costa bewegte leicht den Kopf, wobei sein schwarzes Haar im Lichtschein glänzte. „Nonna hat bisher immer auf meinen Rat gehört.“
    „Wir werden sehen.“ Susan zwang sich zu einem Lächeln. „Da Maria bereits schläft und ihre Gesundheit für mich an erster Stelle steht, wird die Entscheidung ohnehin bis morgen früh warten müssen.“ Mit einer unmissverständlichen Geste deutete sie zum Ausgang. „Gute Nacht, Mr Costa.“
    Im ersten Moment schien er verblüfft, dann nickte er und ließ sich sogar zu einem flüchtigen Lächeln herab. „Also bis morgen früh, Susan.“
    Mit langen Schritten strebte er dem Ausgang zu.
    Susan schaute ihm noch nach, bis er in der Dunkelheit verschwunden war. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand. Ihre Knie waren weich, in ihrem Magen flatterten Schmetterlinge, und sie hasste sich für die Hitzewelle, die ihren Körper überflutete.
    Männer wie Leo Costa waren ihr größter Albtraum. Auf keinen Fall wollte sie so etwas noch einmal durchleben. Sie würde diesem Mann aus dem Weg gehen, wo immer sie nur konnte, und an diesem Entschluss war nicht zu rütteln.

2. KAPITEL
    „Bist du verrückt geworden?“ Anna schob ihrem Bruder eine Tasse schaumigen Cappuccino über den rustikalen Küchentisch zu, an dem die Familie das Frühstück einnahm.
    „Das war wirklich nicht sehr klug von dir, Leo“, fiel auch Rosa, seine Mutter, ein, während sie ihm zwei Brioches auf den Teller legte.
    Leo seufzte. Jedes Mal, wenn er nach Bandarra kam, wurden seine Nerven auf eine harte Probe gestellt. Am besten ließ er die beiden Frauen reden, dann kam er noch am schnellsten von hier weg. Er würde sich rasch um Nonnas weitere Behandlung kümmern und dann mit der Nachmittagsmaschine in den sicheren Hafen von Melbourne zurückfliegen.
    Rosa rührte Zucker in ihren Kaffee.

Weitere Kostenlose Bücher