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Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
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„Ich wollte, du wärst erst nach Hause gekommen, statt direkt vom Flughafen zum Krankenhaus zu fahren. Dann hätte das alles vermieden werden können.“
    Eine ungewohnte Schärfe lag in seiner sonst so ruhigen Stimme. „Es geht um Nonna, von der wir hier reden! Selbstverständlich bin ich sofort zum Krankenhaus gefahren, nachdem ich euer Schluchzen am Telefon gehört habe.“
    Wieder überkam ihn diese dumpfe Angst, die er gestern Abend schon verspürt hatte, als er am Krankenbett seiner geliebten Nonna stand. Zeit ihres Lebens war sie ein Energiebündel gewesen, doch jetzt sah sie erschreckend schmal und gebrechlich aus.
    Leo hasste das Gefühl der Hilflosigkeit ebenso wie die Erinnerungen an dieses Wasserloch und daran, wie kläglich er damals bei Dom versagt hatte. „Ich wollte erst mit Nonnas Arzt sprechen und dachte, ihr hättet das sowieso von mir erwartet.“
    Seine Mutter lächelte. „Wenn man bedenkt, wie eigensinnig Nonna sein kann, ist Susan McFarlane ein wahrer Geduldsengel gewesen. Als ich ihr sagte, welche Sorgen ich mir um deine Großmutter mache, hat sie Hausbesuche gemacht und es mit allen von Nonnas Tricks aufgenommen, bis sie ihr endlich erlaubte, sie zu untersuchen.“
    Anna lachte. „Stimmt. Aber nicht einmal Nonna hat es geschafft, Susan das Kochen beizubringen. Sie ist ein hoffnungsloser Fall.“
    Eine unwillige Falte bildete sich zwischen Leos Brauen, als er im Geist einen hellbraunen Lockenkopf und ein grünes Augenpaar vor sich sah. Er ärgerte sich immer noch, dass er in diesen Augen nicht einmal einen Funken von Interesse hatte wecken können, wie er es von anderen Frauen gewohnt war, denen er zum ersten Mal begegnete.
    Nicht, dass Frauen wie Susan McFarlane ihn wirklich interessiert hätten. Seit seiner Scheidung von Christina umgab er sich vorzugsweise mit hochgewachsenen und modisch gestylten Frauen, deren Garderobe der Haute Couture entstammte.
    „Es ist mir völlig egal, ob sie kochen kann oder nicht“, versetzte er schroff. „ Ich war jedenfalls nicht von ihren medizinischen Kenntnissen beeindruckt.“
    Anna musterte ihn in seinen makellosen dunkelblauen Designer-Shorts und dem kurzärmligen Chambray-Hemd. „Mein lieber Bruder, du hast dich in der Stadt zu einem richtigen Snob entwickelt. Susan mag sich vielleicht wie ein weiblicher Krokodiljäger kleiden, aber als Ärztin ist sie hervorragend. Sie hat in zwölf Monaten mehr für die Einwohner von Bandarra getan als der gute alte Dr. Renton in zwölf Jahren.“
    Neuer Ärger stieg in ihm hoch. „Was heißt das schon?“
    Sein Vater, Stefano, der sich bisher schweigend hinter der neuesten Ausgabe von Vintner’s Monthly verschanzt hatte, ließ die Zeitschrift sinken und sah Leo durch seine randlose Brille an. „Du scheinst vergessen zu haben, dass Bandarra nicht Melbourne ist und man hier einen großen Mangel an Ärzten hat.“
    Rosa seufzte. „Deine Nonna wird alt, figlio mio .“
    Leo erschrak. Nein! Er war drauf und dran, sich die Ohren zuzuhalten, wie er es als kleiner Junge immer getan hatte, wenn er etwas nicht hören wollte. Auch jetzt mochte er nicht wahrhaben, dass seine Nonna alt war und bald sterben konnte.
    Seine Großmutter war immer ein wichtiger Mensch in seinem Leben gewesen. Sie war für ihn da gewesen, hatte ihn in die Arme genommen und getröstet, wenn seine Eltern in den Weinbergen beschäftigt waren und keine Zeit für ihn hatten, hatte ihn auch mal am Ohr gezogen, wenn er zu frech geworden war, und ihn mit den größten Leckerbissen verwöhnt.
    Und nach dem Unfall damals hatte sie ihn ganz fest im Arm gehalten.
    Sein Ärger über seine Familie wuchs. „Genug damit. Ich bin hier der Arzt, und ich werde bei meiner Entscheidung bleiben.“ Damit stieß er seinen Stuhl so heftig zurück, dass es ein lautes schrammendes Geräusch gab, und stand auf.
    „Nonna braucht mehr als einen Arzt.“ Auch sein Vater erhob sich. Sein entschiedener Tonfall hinderte Leo daran, aus der Tür zu gehen. „In erster Linie braucht sie dich als Enkel. Widme ihr mehr Zeit. Ihr und deiner Familie.“
    Leo spürte, wie sich jeder Nerv in seinem Körper anspannte. Er musste weg von hier, sofort. Seit Jahren flog er zwischen Melbourne und Bandarra hin und her, doch er war nie länger als achtundvierzig Stunden geblieben, meistens weniger. „Das geht nicht, Dad. Ich bin beruflich zu sehr eingespannt.“
    „Du bist beruflich immer eingespannt.“ Stefano trank seinen restlichen Kaffee aus. „Seit deinem achtzehnten Lebensjahr

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