Aerzte zum Verlieben Band 41
kann wichtig sein.“
„Natürlich, das ist es immer.“ Stefano nickte knapp und ging davon.
„Leo Costa“, bellte Leo ins Telefon, während der Ärger über seinen Vater noch in ihm kochte.
„Uh, du klingst wie dieser furchterregende Dr. Costa, der Chirurg“, tönte ihm Susans fröhliche Stimme entgegen. „Ich suche aber Leo Costa, den netten Kerl, mit dem man bei einer Flasche Rotwein herrlich diskutieren kann und der sich zu einem Mondscheinpicknick bei Cameron’s Junktion überreden lässt.“
Sofort verschwand sein Ärger wieder. Die letzten Wochen waren wundervoll gewesen. Susan und er hatten über alle möglichen Themen diskutiert, von Politik und medizinischen Belangen bis hin zu Filmen und Büchern, wobei sie nicht immer einer Meinung gewesen waren. Für Leo war es eine willkommene Herausforderung gewesen. Nicht zu vergessen den aufregenden Sex, den sie miteinander hatten.
„Ein Picknick?“ Er dachte an ihre nicht vorhandenen Kochkünste. „Was steht auf dem Speiseplan?“
„Ich.“
Bei ihrer verführerischen Stimme bekam er sofort wieder Lust auf sie. „Ich bin schon unterwegs.“
„Sie sehen richtig glücklich aus, Dottore , das ist gut.“ Maria saß in ihrem Sessel, neben sich ihren Koffer.
Susan lächelte vor sich hin, während sie die Entlassungspapiere unterschrieb und das Datum des Sechsundzwanzigsten daruntersetzte.
„Das bin ich auch, Maria.“ Ihre Tage waren zwar nach wie vor mit Arbeit ausgefüllt, aber die Nächte gehörten Leo. Er war ein rücksichtsvoller und einfallsreicher Liebhaber, und ihre erotischen Liebesspiele waren berauschend.
Doch sosehr sie sich nach seinem Körper verzehrte, sehnte sie sich auch nach einer geistigen Vereinigung. Leo war wundervoll. Er konnte sie so zum Lachen bringen, dass ihr die Tränen herunterliefen. Wenn sie miteinander diskutierten, verteidigte er leidenschaftlich seinen Standpunkt, aber er akzeptierte es auch, wenn sie anderer Meinung war. Für Susan war es eine völlig neue Erfahrung.
Maria erhob sich aus ihrem Sessel. „Nun gehe ich sogar schon einen Tag früher nach Hause“, sagte sie zufrieden.
„Sie sind eine sehr entschlossene Frau, Maria. Aber versprechen Sie mir, dass Sie sich nicht zu viel zumuten und sich schonen.“
„Pah, ich schone mich, wenn ich es nötig habe.“ Zielstrebig marschierte sie auf den Ausgang zu. „Und Sie …“ Sie streckte Susan einen verknöcherten Finger entgegen, „… werde ich demnächst wieder in meiner Küche sehen.“
Vor dem Eingangsportal kam ihnen eine atemlose Rosa entgegen. Ihr Auto parkte unter dem Vordach. „Tut mir leid, dass ich so spät dran bin, aber Stefano hat entschieden, dass heute Abend mit der Weinlese begonnen wird.“ Sie öffnete die Autotür und half Maria auf den Beifahrersitz.
Dann schloss sie die Tür und wandte sich an Susan. „Leo hat Sie ja schon zu unserem traditionellen Picknick in den Weingärten und der Segnung der Trauben nach La Bella eingeladen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie kommen könnten.“
„Oh, ich werde gern kommen, Rosa. Vielen Dank.“ In letzter Zeit hatte Susan mehrmals den Wunsch verspürt, Leo im Kreis seiner Familie zu erleben, so verrückt es auch war. Immerhin waren sie sich einig gewesen, dass sie nur eine unverbindliche erotische Beziehung eingingen und nichts weiter. Doch auf diese Weise würde auch sie ein bisschen an einem Familienleben teilhaben können, das sie selbst nie hatte erleben dürfen.
Leos Mutter drückte ihr lächelnd die Hand. „Wir danken Ihnen für alles, was Sie für Nonna getan haben, und dass Sie Leos Benehmen verziehen haben, als er Ihnen zum ersten Mal begegnete. Es ist für ihn schwer, in Bandarra zu sein.“
„Ich weiß.“ Susan zögerte kurz. „Besonders jetzt um diese Zeit. Er hat mir von Dom erzählt.“
Ein schmerzlicher Ausdruck trat in Rosas Blick. „Mein Sohn war zur falschen Zeit am falschen Ort, und ich vermisse den Mann, zu dem er herangewachsen wäre.“
„Anscheinend gibt Leo sich die Schuld an dem Unglück“, sagte Susan leise.
Rosa presste die Lippen zusammen. „Dann ist er der Einzige, der das tut.“ Sie ging um den Wagen herum zur Fahrertür. „Wir sehen uns heute Abend.“
Gedankenvoll winkte Susan ihr nach.
Im Hof des Weingutes brachte Susan den Jeep zum Stehen und sprang mit Murphy heraus. Eine lärmende Kinderschar empfing sie, die einem Fußball nachjagte. Mittendrin war Leo mit einem etwa fünfjährigen Mädchen auf den Schultern, das vor Vergnügen
Weitere Kostenlose Bücher