Aerzte zum verlieben Band 43
jetzt, mit ihrem verletzten Bein und einer sterbenden Betty, waren diese Pläne wie eine Seifenblase zerplatzt.
Als hätte sie das Stichwort dafür gegeben, klingelte es in diesem Augenblick an der Tür.
Nur mit Mühe konnte Maggie ein Stöhnen unterdrücken.
Gerade wollte Max den Schallkopf auf ihrem Bauch ansetzen, doch jetzt hielt er inne und sah sie fragend an.
âSie werden so lange klingeln, bis jemand aufmachtâ, sagte Maggie und versuchte, sich aufzusetzen.
âSie?â
âEs ist garantiert irgendein Patientâ, mutmaÃte Maggie. âDie Leute hier kennen mich und wissen, wo sie klingeln müssen, wenn die Praxis geschlossen ist. Ich werde mal nachsehen.â
âSie werden nirgendwo hingehenâ, widersprach Max entsetzt. âSie dürfen nicht aufstehen!â Entschlossen drückte er sie zurück in die Kissen. Und auch wenn Maggie es sich nur ungern eingestehen wollte, musste sie zugeben, dass es sich groÃartig anfühlte.
Dieser Mann übernahm Verantwortung. In dieser auÃergewöhnlichen Lage war es wunderbar, jemanden wie ihn an ihrer Seite zu haben. Sie hatte so viele Sorgen, dass ihr fast der Kopf platzte. Und er hatte sie getragen, sich um sie und Gran gekümmert und getan, was getan werden musste.
Sie sollte es genieÃen.
Sollte einfach liegen bleiben und sich ausmalen, wie dieser von sich selbst so überzeugte Arzt sich um alle ihre Probleme kümmerte. Wie er nach ihrem Baby sehen, sich um Betty kümmern, Angus beruhigen und die Patienten dort an der Tür versorgen würde.
Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Doch er hatte gesagt, dass sie liegen bleiben sollte â und er hatte es ernst gemeint. Also lehnte Maggie sich zurück und schloss die Augen.
Wenn doch alles so einfach wäre.
Er verschwendete kostbare Zeit. Der Ultraschall musste jetzt wirklich dringend gemacht werden. Er würde zur Tür gehen, dem Besucher erklären, dass er warten musste und sich dann um seine Patientin kümmern. Um Maggie.
Doch als er die Eingangstür öffnete, stand eine ganze Familie davor: Mutter, Vater, ein schmächtiger kleiner Junge, der sich am Hosenbein seiner Mutter festhielt. Im Arm hielt der Vater einen Säugling.
âDas Baby hat eine schlimme Erkältungâ, erklärte der Vater hastig, noch ehe Max etwas sagen konnte. âWir waren alle krank, aber der Kleinen ging es heute sehr schlecht. Und dann ist sie ganz schlaff geworden. Jetzt geht es ihr besser, aber meine Frau war so besorgt, dass wir hergekommen sind. Kann die Frau Doktor mal nachsehen?â
Er war tatsächlich mitten in einen Albtraum geraten. Am besten schickte er diese Leute gleich wieder weg.
Andererseits hatte Maggie gesagt, dass sie der Rettungsdienst sei. Meinte sie damit, dass es hier in der Gegend keinen anderen Arzt gab?
Die Eltern des kranken Babys sahen völlig verängstigt aus. Gab es einen Grund dafür? Prüfend blickte er auf das Baby, das in einer Tragetasche lag und so dick in Wolldecken eingepackt war, dass er es kaum erkennen konnte.
âWie lange war sie so schlaff?â, fragte er.
âNur einen Momentâ, antwortete der Vater. âBen und ich haben gerade ferngesehen, während Cathy die Kleine im Schlafzimmer gefüttert hat. Plötzlich hat Cathy geschrien, doch als ich zu ihr gerannt bin, war das Baby schon wieder okay. Aber Cathy war völlig durcheinander. Sie sagte, es habe ganz schrecklich ausgesehen. Also habe ich die beiden eingepackt und bin hergekommen, damit Doc Maggie sie sich ansieht.â
âGutâ, erwiderte Max knapp. âZiehen Sie die Kleine aus. Schnell.â Er drehte sich um und ging zur Wohnzimmertür. âWo ist Ihr Badezimmer, Maggie?â
âSoll ich mitkommen?â, rief Maggie besorgt.
âNein, das sollen Sie nicht!â, brummte er. âWo ist also das Bad?â
âDie erste Tür rechtsâ, rief Maggie.
Er sah sich das nun ausgezogene Baby an und fühlte seine Stirn. Seine Vermutung war richtig gewesen. âSie gehen jetzt ins Bad und lassen der Kleinen ein lauwarmes Bad einlaufenâ, befahl er den verwirrten Eltern.â Lauwarm. Nicht kalt, aber auch nicht zu warm. Sie hat hohes Fieber, und ich vermute, dass sie vorhin einen Fieberkrampf hatte. Wir müssen sie so schnell wie möglich abkühlen. Ich bin bald wieder bei Ihnen, doch zunächst muss ich mich um einen anderen Notfall
Weitere Kostenlose Bücher