Aerzte zum verlieben Band 43
Maggie.â
âJa, jetzt Maggieâ, stimmte Max zu und sah sich suchend nach einer Steckdose um.
âHaben Sie schon einmal so ein Gerät benutzt?â, fragte Maggie.
âNoch nie ein tragbaresâ, erklärte Max.
âMacht nichts. Es ist ganz einfach.â
Und das war es. Innerhalb weniger Minuten hatte Max alles aufgebaut und verkabelt. Maggie streckte sich auf dem Sofa aus.
Sie trug eine Jeans mit elastischem Bund und ein ausgeleiertes Sweatshirt, das man leicht hochschieben konnte. Vorsorglich wärmte er das Stethoskop an seiner Handfläche an und kniete sich dann neben sie. Ãngstlich sah sie ihn an, und auch Max war etwas beunruhigt. Warum raste ihr Herz so? Und dann dieses Zittern.
Schnell legte er das Stethoskop auf ihren Bauch und horchte sie ab.
Herztöne.
âWas ist los?â, flüsterte sie angespannt. Wie lange war es her, seit er die Herztöne eines Babys gehört hatte? Das letzte Baby war â¦
âEs ist alles in Ordnungâ, erwiderte er, doch Maggie sah ihn weiter zweifelnd an. Entschlossen half er ihr, sich aufzurichten und reichte ihr das Stethoskop.
Sie hörte selbst â und entspannte sich augenblicklich. Erstaunlicherweise bemerkte Max, dass auch er ruhiger geworden war. Doch das hatte nichts mit dem kräftigen Herzschlag des Kindes zu tun. Er hielt Maggie im Arm; spürte, wie die Spannung aus ihrem Körper wich und sie an ihn gelehnt zusammensackte.
Genau wie â¦
Nein!
âSie sahen aus, als sei etwas nicht in Ordnungâ, sagte Maggie mit rauer Stimme.
âEs ist alles in Ordnung.â
âAber warum â¦?â
âAlles ist gut. Und jetzt machen wir den Ultraschall.â Seine Worte klangen kühler, als er es beabsichtigt hatte. Maggie nickte und lehnte sich zurück.
âSoll ich Ihnen erklären, wie man es macht?â
âNicht nötig.â
âAber â¦â
Nun gut. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. âMaggie, ich bin kein Allgemeinchirurgâ, erklärte er. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, sie zu informieren, doch er war schon so tief in diese schräge Geschichte verwickelt, dass es darauf nun auch nicht mehr ankam. âIch bin Gynäkologe.â
âGynäkologe?â, wiederholte sie verdutzt.
âJa. Ich leite die gynäkologische Chirurgie im Sydney South Hospital.â Er lächelte schief und sah zu Betty herüber. âWenn Bettys Ovarialkarzinom zehn Jahre später aufgetreten wäre, hätte ich es operieren können. Darin bin ich ziemlich gut.â
âEin Gynäkologeâ, murmelte sie, noch immer fassungslos. Plötzlich setzte sie sich auf. âIn diesem Land kann man nur Gynäkologe werden, wenn man auch eine Ausbildung in Geburtshilfe hat!â
âIch komme zwar aus England, aber Sie haben trotzdem recht. Auch bei uns sind die beiden Disziplinen kombiniert. Ich bin ebenfalls Facharzt für Geburtshilfe.â
âSie bringen Babys zur Welt?â, fragte Betty benommen. Erstaunlich, dass die alte Dame noch nicht eingenickt war. âWir brauchen hier so dringend einen Baby-Doktor.â
âAber das bin ich nichtâ, widersprach Max heftig. âIch behandle Frauen mit gynäkologischen Erkrankungen. Mit chirurgischen Problemen.â
Doch Betty hörte ihm schon nicht mehr zu. Versonnen lächelte sie vor sich hin. âGenau das hat uns gefehltâ, säuselte sie. âJetzt haben wir alles, was wir brauchen. Ach Maggie â¦â
âWag es ja nicht, jetzt schon aufzugebenâ, ermahnte Maggie sie mit zitternder Stimme. âDenk an unser Baby. An Williams Sohn.â
âOkayâ, sagte Max und bemühte sich, Bettys unnatürliche Blässe zu ignorieren. Er musste sich jetzt auf Maggie konzentrieren. âLassen Sie uns einen Blick auf das Baby werfen.â
Er rieb etwas Gel auf ihren Bauch, und Maggie schloss die Augen. Sie wollte unbedingt wissen, wie es ihrem Kind ging. Doch gleichzeitig war sie so erschöpft ⦠Wenn sie doch nur vierundzwanzig Stunden lang schlafen könnte. Danach würde es ihr sicher besser gehen.
Doch die Chance, dass sie die Gelegenheit dazu bekam, war etwa so hoch wie die eines Sechsers im Lotto.
Wo war Angus? Und wie sollte sie sich um ihre Patienten kümmern, wenn sie jetzt selbst krank war? Und um die Farm? Es war aussichtslos.
Sie hatte so sehr gehofft, noch einige Wochen lang alles bewältigen zu können. Doch
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