Aerzte zum verlieben Band 43
entworfen.â
âIch habe keine Ahnung, wovon du sprichst.â
âIch hatte schon befürchtet, dass es noch zu früh ist, das alles mit dir zu besprechenâ, stimmte er mitfühlend zu. âHör mir einfach zu, und später können wir dann ausführlich über alles sprechen. Also â du brauchst Zeit, um dich von Betty zu verabschieden, alle Formalitäten zu erledigen, ihr Begräbnis zu organisieren und natürlich, um deine Verletzungen auszukurieren. Mindestens zwei Wochen lang solltest du dich extrem schonen und möglichst viel auf diesem Sofa hier liegen. Vielleicht sogar bis zur Geburt deines Babys. Aber es ist niemand da, der sich in dieser Zeit um deine Patienten kümmert. Ich habe mir für das Festival vier Tage frei genommen, sodass ich heute noch bei dir bleiben kann, doch dann muss ich zurück nach Sydney. Mein OP-Plan ist übervoll, ich bin der leitende Chirurg für gynäkologische Eingriffe im South Sydney Hospital. Ich kann dir also nicht helfen. Deshalb müssen wir uns beeilen. Als Erstes duschen wir dich.â
âWir?â , fragte Maggie entsetzt.
âHast du etwas gegen Duschen?â, erkundigte Max sich provozierend. âMit deinem Knie wird es dir wohl kaum gelingen, allein in die Dusche zu kommen.â
âDa du bereits geduscht hast, müsste dir eigentlich aufgefallen sein, dass wir für Betty einen Sitz in der Dusche montiert haben.â
âStimmt. Dann schaffst du es auch ohne meine Hilfe. Danach sollten wir alle über Bettys Tod informieren. Was ist mit Williams Eltern? Werden sie kommen? Und deine eigenen Eltern?â
âVermutlich nicht.â Maggie schüttelte den Kopf und versuchte, das Selbstmitleid zu verdrängen, das in ihr aufstieg. Doch dass ihre Familie sie nicht unterstützte, war schlieÃlich nichts Neues für sie. Ihre Eltern hatten sie mit sechs in ein Internat abgeschoben, und Williams Vater und Mutter würden ihren übervollen Terminkalender vorschieben, um ihre Abwesenheit auf dem Begräbnis zu entschuldigen. An all dem lag es nicht, es war vielmehr ein irrationales Verlangen nach der Anwesenheit dieses Fremden hier, das sie traurig und mutlos machte.
âHatte Betty Freunde?â
âNatürlich. Sie war mit fast jedem hier befreundet. Doch darum brauchen wir uns nicht zu kümmern. Wenn du den Bestatter angerufen hast, dürfte sich die Nachricht von ihrem Tod inzwischen im ganzen Ort herumgesprochen haben.â
âGut. Das wäre dann also erledigt. Kommen wir zum dritten Punkt meines Plans.â
âDein Plan, die Weltherrschaft an dich zu reiÃen?â, neckte Maggie ihn.
âBesser. Ich habe eine Vertretung für dich gefunden.â
âWas?â
âJa, ich weiÃ, ich habe mich viel zu sehr eingemischtâ, gab er schuldbewusst zu und fuhr sich durch sein dichtes, dunkles Haar. âAber, zum Teufel, Maggie, du bist wirklich ein schwieriger Fall.â
Wie bitte? Mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut sah sie ihn an. âWie hast du mich genannt?â
âEinen schwierigen Fall.â
âBin ich nicht!â Unverschämtheit.
âOkay, das war übertrieben. Dein Leben ist nur ein kleines bisschen kompliziertâ, besänftigte er sie. âIm Grunde bist du natürlich eine unabhängige, brillante Ãrztin. Doch solange du dein Bein hochlagern musst, brauchst du Hilfe. Du hast in der letzten Zeit zu viel gearbeitet und zu wenig gegessen. Beides muss sofort anders werden.â
Für einen Augenblick vergaà Maggie ihre Trauer und ihren Schock und war einfach nur fasziniert. Dieser Mann war offensichtlich in der Lage, Berge zu versetzen. Wahrscheinlich war es am vernünftigsten, sich einfach zurückzulehnen und ihn machen zu lassen.
âEin Freund von mir ist Internist und sucht gerade einen Jobâ, erklärte Max. âJohn ist vierzig Jahre alt und kommt aus Simbabwe. Seine Frau Margaret ist Zahnärztin. John ist ausgesprochen kompetent und hat gerade seine Zulassungsprüfung für Australien bestanden. Eigentlich wollte er einen Job in Victoria annehmen, doch der Vertrag ist im letzten Augenblick geplatzt. Ich habe ihn heute Morgen angerufen.â
âDu hast ihn schon angerufen?â
âIch wollte nur wissen, ob er noch eine Stelle sucht oder schon etwas gefunden hat. Ich habe ihm die Situation erklärt, und er war â gelinde gesagt â begeistert.
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