Aerzte zum verlieben Band 43
Woran hatte sie ihn erinnert? Nur zu gern hätte Maggie den zweiten Teil des Satzes gehört. Doch als sie ihn ansah, wusste sie, dass er nicht weitersprechen würde. Ihm fehlten die richtigen Worte, um seine Gefühle auszudrücken.
âJohn ist ein groÃartiger Arztâ, erklärte Max zusammenhanglos. Maggie nickte.
âWenn er mit dir zusammen gearbeitet hat, muss er es wohl sein.â
âEr ist ein Universaltalent. Erwachsene, Kinder, Babys â er kann alle behandeln.â
âWillst du damit sagen, dass du nicht so gut bist?â, fragte sie vorsichtig. âWeil du dich nicht mehr um Babys kümmerst?â
âIch komme gut klar.â
âDas hoffe ich.â Lag es daran, dass er einen so verlorenen Eindruck machte? Ungefähr so wie Superman, der gerade nicht wusste, wie er die Welt wieder ins Lot bringen sollte. Oder daran, dass sie auf einmal dachte: Warum eigentlich nicht? SchlieÃlich würde sie diesen Mann ohnehin nie wiedersehen.
Ja, warum eigentlich nicht? Bevor sie ihre Gedanken und Beweggründe noch näher analysieren konnte, hatte sie ihre Hände schon nach seinem Gesicht ausgestreckt und zog ihn zu sich herunter.
Doch das wäre gar nicht nötig gewesen, denn im selben Augenblick hatte er sie in seine Arme gezogen und küsste sie.
Für einen langen, süÃen Augenblick kannte Max keine Vernunft mehr. Es gab nur noch Maggie und ihn. Sehnsüchtig zog er sie an sich und bemerkte erstaunt, wie stark sein Körper auf ihre Nähe reagierte. Er begehrte sie so sehr, dass für gesunden Menschenverstand kein Platz mehr in seinem Kopf war.
Sie schmeckte süà â nach Honig oder vielleicht Schokolade. Schon vorher war ihm aufgefallen, dass sie ein köstlicher, süÃer Duft umgab.
Genau wie ihre Liebenswürdigkeit.
Und ihre Leidenschaft.
Denn das war es, was er überdeutlich spürte: Leidenschaft. Seit dem Augenblick, als seine Lippen ihre berührt hatten, war ihm klar, dass sie sich genauso verzweifelt nach ihm sehnte wie er sich nach ihr.
Doch stimmte das? Sehnte er sich nach ihr? War er bereit, das Risiko einzugehen, verletzt zu werden? Nein!
Er würde heute Nachmittag abfahren und sie nie wiedersehen. Sie würde ihr Leben weiterleben und er seines. Doch seltsamerweise verstärkten diese Gedanken sein Verlangen nach ihr nur noch. Die Vorstellung, das hier könnte der einzige und letzte Moment sein, in dem er sie im Arm hielt, war unerträglich.
Sie war so schön. Selbst hochschwanger, in ihrer ausgewaschenen Jeans und der Windjacke und mit dem unglaublich müden Gesichtsausdruck war sie wunderschön.
Er küsste sie noch inniger, noch begehrlicher, bis er in einem Strudel aus Glück und Leidenschaft versank. Alles andere auf der Welt war in diesem Moment unwichtig.
Doch leider währte dieser Augenblick nicht ewig. Die Frau auf der Veranda â anscheinend nicht sonderlich erfreut darüber, dass man sie so lange warten lieà â war ihnen entgegengekommen und hüstelte demonstrativ. Offensichtlich fand sie Max und Maggies Benehmen vollkommen unangemessen.
Verdammt. Er spürte, wie Maggie erstarrte und sich erschrocken umsah. Max hätte der Besucherin am liebsten den Hals umgedreht.
Widerwillig lieà er Maggie los. Er sah ihr in die Augen, in denen sich sein eigenes Erstaunen widerspiegelte. Doch ihre Verbundenheit wurde erneut unterbrochen.
âDr. Croft?â, fragte die Mitarbeiterin des Bestattungsunternehmens ungeduldig.
âJa, das bin ichâ, erwiderte Maggie mit rauer Stimme. âTut mir leid, dass ich Sie warten lieÃ. Ich wollte erst noch Dr. Ashton Lebewohl sagen.â
Lebewohl.
Bleischwer lag das Wort in der Luft. Doch genau das war es gewesen â ein Abschied. Auch wenn ein Teil von Max am liebsten protestiert hätte. Doch im letzten Augenblick holte die Wirklichkeit ihn wieder ein. Nein, er wollte diese Art von emotionaler Verwicklung nicht. Er durfte es nicht riskieren, noch einmal so zu leiden wie vor sechs Jahren. Auf keinen Fall.
Aber wie sollte es jetzt weitergehen?
Es erschien ihm unmöglich, einfach abzufahren.
âSicher wartet Fiona schon auf dichâ, bemerkte Maggie. âEntschuldige den Kuss. Am besten sagst du ihr nichts davon.â
âFiona ist nicht â¦â
âMax, geh jetzt einfachâ, bat sie mit zitternder Stimme. âBitte. Ich komme allein zurecht. Es geht mir gut, und es wird mir
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