Aerzte zum verlieben Band 43
ziemlich schwierig, nicht an sie zu denken. Ein Dutzend Mal am Tag musste er sich mit aller Gewalt davon abhalten, in seinen Sportwagen zu springen und zu ihr zu fahren. Zum Glück hatte er unglaublich viel zu tun, sodass es ihm leichtfiel, diesem Impuls nicht nachzugeben.
Die Situation war nicht länger zu ertragen. Im Stillen hatte er gehofft, dass die Verbindung, die er zu Maggie empfand, mit der Zeit schwächer werden würde, doch es schien von Tag zu Tag schlimmer zu werden. Und dann, sechs Wochen nach dem Begräbnis, bekam er plötzlich einen Anruf von John.
âWie geht es Maggie?â, fragte Max sofort.
âPrimaâ, antwortete John freundlich. âHier läuft alles bestens. Wir haben in der Praxis alle Hände voll zu tun, und die Leute hier sind einfach entzückend. Aber weiÃt du was, Max? Was die medizinische Versorgung betrifft, ist die Gegend hier eine Wüste. Ich bin schon total überarbeitet, und auch Margaret kann sich in ihrer Zahnarztpraxis vor Patienten kaum retten.â
âJa, aber Maggie â¦â
âEs geht ihr gut. Allerdings â¦â
âAllerdings?â, fragte Max alarmiert. Sofort stellten sich seine alten Ãngste ein. Er lehnte sich an die Wand und versuchte, sich zu beruhigen. Maggie war nicht Alice. Es gab keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
âMargaret ist etwas unruhig.â
âWarum?â
âWeil Maggie ganz allein ist.â
Erleichtert atmete Max auf. Allein zu sein war zwar unerfreulich, aber nicht gefährlich. Aber was zum Teufel meinte John damit, sie sei allein?
âSie kann das Baby hier nicht bekommenâ, erklärte John. âIch bin der einzige Arzt weit und breit, und Geburtshilfe ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Die Schwangeren hier fahren in die Stadt, wenn der Geburtstermin näher rückt. Wir bräuchten dringend einen guten Gynäkologen â¦â
âHör auf damitâ, grummelte Max. Er hatte ja gewusst, dass John seine Sache gut machen würde, doch dass er so manipulativ sein konnte, war ihm neu.
âOkayâ, lenkte John ein. âAlso, Maggie hat sich für die nächsten Wochen ein kleines Apartment in Coogee gemietet. Coogee gefällt ihr, weil es am Strand liegt und ganz in der Nähe der Klinik liegt, wo sie entbinden will. Sie hat sich schon vor Monaten das Sydney South Hospital dafür ausgesucht. Deine Klinik.â
Coogee. Ein Vorort von Sydney, der nicht einmal zehn Minuten entfernt von seiner Wohnung lag. Max hielt die Luft an und fühlte sich plötzlich, als säÃe er in der Falle â und stünde gleichzeitig an seinem persönlichen Abgrund. âSie kommt her?â
âSie ist sogar schon da. Seit Sonntag. Deshalb rufe ich dich ja an. Wir hatten gehofft, dass du gelegentlich nach ihr sehen könntest.â
Alles in Max wehrte sich gegen diese Bitte. âIch bin nicht mit ihr befreundet, Johnâ, erwiderte er, ohne über die Schroffheit seiner Reaktion nachzudenken. Einen Augenblick lang herrschte erstauntes Schweigen. Max konnte sich gut vorstellen, wie John erst verblüfft und dann missbilligend auf das Telefon starrte.
Er hatte ja recht. Max schämte sich selbst für seine feige Antwort.
Was er gesagt hatte, war dumm gewesen. Und gemein.
Aber würde Maggie ihn als ihren Freund bezeichnen? Vermutlich nicht. Bei ihrem letzten Zusammentreffen war sie unglaublich wütend auf ihn gewesen.
âAber sie ist meine Freundinâ, tadelte John ihn sanft.
âEntschuldige. Ich dachte ⦠naja, ich war nur überrascht â¦â Max bemerkte selbst, dass er lächerlich klang. âNatürlich helfe ich ihr. Auch wenn ich sie kaum kenne.â
âDu warst auf dem Begräbnis ihrer GroÃmutter. Die Leute hier haben mir erzählt, dass du den ganzen Nachmittag bei ihr warst. Eine Stütze im wahrsten Sinne des Wortes.â
âSie brauchte an dem Tag jemanden, der sie unterstützte.â
âGenau wie jetztâ, erklärte John kurz angebunden. âSie sitzt ganz allein in diesem Apartmenthotel. In einer Stadt, in der sie niemanden kennt. Wir machen uns Sorgen. Margaret hat sogar gesagt, wenn es mir nicht gelingen sollte, dich zu überreden, dann würde sie selbst nach Sydney fahren und bis zur Geburt bei Maggie bleiben. Deshalb bitte ich dich â als meinen Freund â, dich um sie zu kümmern.â
âBestimmt will sie allein
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