Aerzte zum verlieben Band 43
habe sich noch nicht gedreht und deshalb würde es vermutlich noch mindestens eine Woche dauern.â
âUnd was wirst du in der ganzen Zeit machen?â
âLesenâ, erwiderte sie und sah ihn Mitleid heischend an. âLesen, lesen und noch einmal lesen. Und nein, Herr Doktor, nicht etwa prickelnde Liebesromane oder einen spannenden Krimi. Ich lese medizinische Fachzeitschriften. Wenn ich schon Hausärztin werden muss, dann werde ich eine verdammt gute sein. Wusstest du zum Beispiel, dass die ordinäre Bettwanze wieder auf dem Vormarsch ist? Als medizinische Leiterin des Distrikts muss ich wissen, wie man Wanzenbisse erkennt, behandelt und verhindert.â
âTatsächlich?â, fragte Max verwundert.
âJa, wirklichâ, tadelte sie. âUnd tu nicht so, als sei das eine Lappalie. Es ist ein ernstes Problem in ländlichen Gebieten. Ich muss noch eine Menge lernen.â
âScheint mir auch so.â
âMach dich nicht über mich lustig!â, empörte sich Maggie verärgert und stand auf. Wieder fiel Max auf, wie schön sie war. Nie im Leben würde er sich über diese Frau lustig machen.
Plötzlich konnte er sich nicht länger auf Bettwanzen konzentrieren. Und auch nicht auf Eiscreme. Oder auf ihr provozierendes Necken. Er konnte nur noch darüber nachdenken, wohin ihn seine Gefühle führen würden.
âÃhm â ich geh jetzt besserâ, erklärte er und stand ebenfalls auf. âVielleicht war das mit der Dusche doch keine so gute Idee.â
âNein, wahrscheinlich nichtâ, stimmte Maggie zu. Was ging nur zwischen ihnen vor?
Doch im Grunde kannte Max die Antwort bereits. Er hatte sich verliebt. Verliebt in diese Frau, die all das repräsentierte, was er auf keinen Fall wollte: Verbindlichkeit. Hingabe. Emotion.
Aber wollte er es wirklich nicht?
Wie viele Ãrzte kannte er, die Bettwanzen als eine Herausforderung betrachteten? Er wusste, dass Maggie sich voller Elan um alles kümmern würde, wofür sie sich verantwortlich fühlte.
Die Farm. Angus. Die kleine Gemeinde von Yandilagong.
Und auch um ihn?
Genau dort lag das Problem. Er sah ihr tief in die Augen und hoffte, etwas darin lesen zu können. Falls er sie begehrte â¦
Und genau das tat er!
Nein. Er hatte zu groÃe Angst vor dem Abgrund.
âMaggie â¦â
âSchon gutâ, sagte sie leise. âDu hast Angst vor dem ⦠was zwischen uns ist. Du wehrst dich dagegen. Am besten gehst du jetzt.â
âIch musste John versprechen, mich um dich zu kümmern.â
âDu kannst mich in meinem Apartmenthotel anrufen. Oder John greift selbst zum Telefon. Margaret ruft sowieso jeden Tag an. Es gibt also keinen Grund zur Sorge.â
âKann ich irgendetwas für dich tun?â
âNein.â
âDann war es das?â
âJaâ, antwortete Maggie und drehte sich um.
Doch dann â¦
Sie standen in der Nähe eines FuÃgängerübergangs, den alle Strandbesucher benutzten, um auf die andere StraÃenseite zu den Souvenirläden zu gelangen. Die Ampel funktionierte nicht. Schon, als sie ihr Eis gegessen hatten, war Max aufgefallen, dass ein ziemliches Chaos herrschte. Autos hupten, Passanten schlängelten sich zwischen parkenden Autos hindurch und unübersichtlich viele Kinder liefen herum.
Der Wagen tauchte plötzlich mit quietschenden Reifen wie aus dem Nichts auf und überholte mit unverantwortlich hohem Tempo die Fahrzeuge, die sich im Schritttempo durch die StraÃe schlängelten. Selbst wenn keine FuÃgänger auf der StraÃe unterwegs gewesen wären, wäre seine Geschwindigkeit viel zu hoch gewesen, als er in die Kreuzung einfuhr.
Doch es waren FuÃgänger unterwegs. Eine ganze Menge sogar. Familien, die gerade aus dem Park kamen. Touristen, die in einer Hand eine Kamera und in der anderen ein Eis hielten. Büroangestellte auf dem Heimweg. Eine junge Mutter schob einen Kinderwagen.
Wie erstarrt blieben alle stehen, als das Auto scheinbar ohne jede Kontrolle durch die Menge raste. Es blieb keine Zeit zu schreien. Nur das Dröhnen des Motors war zu hören.
Der Wagen bremste nicht einmal ab; er fuhr einfach weiter.
Ohne den Aufprall zu beachten. Oder das splitternde Glas. Oder den Körper, der über die Motorhaube geschleudert wurde.
Fast schien es, als würde der Motor extra laut aufheulen. Max konnte gerade noch einen Blick auf ein gelbes Fahrzeug
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