Aerzte zum Verlieben Band 47
Ton.
„Ich will damit sagen, dass es auf dem Balkon Ihres Zimmers einen beheizten Whirlpool mit grandiosem Ausblick gibt. Und sollten Sie wirklich schmutzig sein, wird es niemand außer Ihnen sehen. Außer, Sie möchten, dass ich Ihnen den Rücken wasche.“
„Nein!“ Wieder wurde sie rot.
„Nein?“ Er lachte, und auf einmal musste auch sie lächeln.
Okay, dachte sie, vielleicht wird alles doch nicht so schlimm. Eine einzige Nacht, und morgen …
„Schade, dann eben nicht.“ Jake streckte die Hand aus, um ihr beim Aussteigen zu helfen. „Ein warmes Bad, gutes Essen und Schlaf, das ist es, was Sie brauchen, da bin ich ganz sicher. Sie sind uns ein willkommener Gast.“
Seine Hand war immer noch ausgestreckt, sie brauchte sie nur zu ergreifen.
„Kommen Sie, ich beiße nicht“, lockte er. „Rob ist im Haus und unsere Haushälterin Mrs Matheson auch. Und dort drüben auf der Terrasse sehen Sie zwei ältere Damen, die es sich auf Robs großartigen Sonnenliegen bequem gemacht haben, um die Kakadus zu beobachten. Denken Sie sich die Lodge als Zufluchtsort, ein sicheres Zuhause, so eins, wie Sie es den Wildtieren geboten haben.“
„Ich brauche keinen Zufluchtsort.“
„Ich glaube, doch. Barb ist ganz meiner Meinung.“ Nach kurzem Zögern fuhr er fort. „Ich muss gestehen, dass ich sie heute Nachmittag angerufen habe. Als sie hörte, dass der kleine Koala tot ist, wollte sie Sie sofort zu sich holen. Aber sie hat einen Mann, fünf Söhne und eine Menge Tiere zu versorgen. Deshalb kamen wir zu dem Schluss, dass Sie bei uns besser aufgehoben sind. Also, was meinen Sie? Sie haben die Wahl zwischen der Lodge und Barb, denn keiner von uns wird es zulassen, dass Sie heute Nacht in einem Hotel schlafen.“
„Selbst wenn ich es wollte?“
„Dann bezahlen wir Ihnen ein Fünfsternehotel in der besten Gegend von Melbourne. Entscheiden Sie sich.“
Die Hand war immer noch ausgestreckt. …
Tori rang mit sich. Noch kannst du wegfahren.
Es gab hier einen Whirlpool mit Blick auf die Natur.
Und Jake.
Genau das war das Problem.
Sie blickte auf. Er lächelte.
Unmöglich, sie würde nie wieder einem Mann vertrauen.
Das brauchst du auch nicht. Es ist eine Nacht in einer Lodge, mehr nicht.
Sie holte tief Luft, versuchte, sein Lächeln zu erwidern, und nahm seine Hand. Jake zog zu schwungvoll, sie taumelte kurz, aber da packte er sie schon bei den Schultern und hielt Tori fest.
Er war so nah.
Sie sollte einen Schritt zurücktreten, doch sie tat es nicht.
„Tori …“, begann er.
Sie sah ihn an. Er ist so sexy, dachte sie benommen.
Reiß dich zusammen! Hektisch wich sie zurück und hob dabei die Arme. Fast wäre sie in den Wagen zurückgeplumpst. Aber nur fast. Eine Frau hatte schließlich ihren Stolz.
„Ich … Danke“, murmelte sie, hastete auf die andere Wagenseite und hob ihren lädierten Karton heraus.
„Ihr Gepäck gefällt mir.“
„Aufgepasst, Mr Gucci“, konterte sie. Sein jungenhaftes Grinsen war ansteckend. „Das wird im nächsten Jahr die große Mode.“
„Bestimmt. Wenn jemand einen Trend schaffen kann, dann Sie!“
„Genug der Komplimente.“ Sonst würden sie ihr noch zu Kopf steigen! „Sie haben mir ein Bad versprochen.“
„Stimmt. Lassen Sie mich den Karton tragen.“
„Das kann ich auch allein, danke“, entgegnete sie. „Früher habe ich mich auf andere verlassen, aber das ist vorbei.“
„Es ist doch nur ein Karton“, meinte er milde.
„Nein“, widersprach sie. „Glauben Sie mir, es ist viel, viel mehr.“
Es war himmlisch. Unzählige sprudelnde Luftperlen massierten ihren Körper, der sich wunderbar leicht anfühlte, während Tori den unvergleichlichen Blick auf das Tal genoss. Kerzen spendeten warmes Licht, und in der Luft hing der zarte Duft nach Gardenien, vermischt mit einem Hauch Zitrone.
„Machen Sie sich keine Sorgen, man kann Sie nicht sehen – das Glas ist nur von Ihrer Seite her durchsichtig“, hatte Mrs Matheson erklärt. „Jake hat die Scheiben kurz nach dem Tod seines Vaters einbauen lassen.“
„Jake?“
„Ja, er wollte nur das Beste für die Lodge. Seine Stiefmutter hat ihr Herzblut in diese Anlage gesteckt, und wir wollen die Lodge in ihrem Sinn weiterführen.“
Manwillinbah Lodge war von dem beliebten und hoch angesehenen Arzt der Gemeinde Combadeen und seiner Frau aufgebaut worden. Charlie McDonald hatte auch Toris Mutter während ihrer langen Krankheit betreut und es möglich gemacht, dass sie im Kreis ihrer Familie und in
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