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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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sie auf der Gitarre begleitete. Danach wurde Melora von Feeree und Jalak offiziell in ihrem Dorf willkommen geheißen, und die beiden taten dies mit einer solchen Herzlichkeit, dass Melora sich auf Anhieb wie in eine Großfamilie aufgenommen fühlte.
    Auch Daniel zeigte sich als äußerst aufmerksamer Chef und Gastgeber und stellte Melora den anderen Teammitgliedern vor. Einige kamen aus England oder Neuseeland, andere lebten wie Daniel im Dorf, zum Beispiel der Anästhesist Belhara und die einheimische Krankenschwester Lilly.
    „Und, wie fühlst du dich an deinem ersten Abend in unserem Dorf?“, fragte Daniel später, als Melora neben ihm bequem am Feuer saß und an ihrem Drink nippte. „Bist du noch nicht müde?“
    „Doch, aber es ist eine angenehme Müdigkeit.“
    Sie sah versonnen zu, wie Simone ausgelassen mit ihren Freunden spielte. Dabei kam das kleine Mädchen immer wieder zu ihr gelaufen und erzählte jedem, der in ihre Nähe kam, dass nun endlich noch ein blondes Mädchen auf Tarpanii sei. Melora fand das einfach rührend, und sie hatte das Gefühl, dass es Simone wirklich wichtig war, nun nicht mehr die Einzige mit blondem Haar zu sein.
    „Simone ist ein so liebes und aufgewecktes Mädchen“, sagte sie zu Daniel. „Du kannst sehr glücklich sein, dass du sie hast.“
    „Danke, Mel. Das bin ich auch.“
    „Mel?“
    „Gefällt es dir nicht, wenn ich dich so nenne?“
    „Doch, doch, ich habe nichts dagegen. Ich hab mich nur gewundert, denn sonst nennen mich nur meine engsten Freunde so.“
    Daniel rückte etwas näher an sie ran. „Ist dir das jetzt eng genug?“
    Da musste Melora lachen und rutschte spaßeshalber ein Stück weg von ihm. „Das war nun wieder zu eng.“ Insgeheim fand sie es aber schön, wenn Daniel ihr so nahe kam, denn allein ein Blick in seine dunklen Augen genügte, um ihr Herz schneller schlagen zu lassen.
    Gleich darauf kam Simone schon wieder zu ihr her und kletterte auf ihren Schoß. „Melooora?“, sagte sie mit ihrem hellen Stimmchen und in dem für sie typischen Singsang.
    „Ja?“ Melora schloss das kleine Mädchen in die Arme und freute sich darüber, dass Simone so viel Vertrauen zu ihr hatte, obwohl sie im Grunde eine Fremde für sie war.
    „Liest du …“ Simone gähnte breit. „… mir nachher noch etwas vor?“
    „Natürlich, wenn du das gern möchtest.“
    „Gut, dann hol ich nachher mein Buch.“ Simone machte es sich auf Meloras Schoß bequem und streckte ihre Beine aus, sodass ihre Füße auf Daniels Knie zum Liegen kamen.
    „Wo waren wir vorhin stehen geblieben?“, wandte Melora sich wieder an Daniel und musste nun selbst gähnen.
    „Keine Ahnung, aber ist ja auch egal“, meinte er lächelnd und wies mit dem Kopf auf Simone. „Sie hat dich eben ganz schön überrumpelt, aber du musst ihr nichts mehr vorlesen, wenn du zu müde bist. Du hast ihr trotzdem einen schönen Tag beschert.“
    Melora erwiderte sein Lächeln. „Nur weil ich blonde Haare habe? Wenn es bloß immer so leicht wäre, einen Menschen glücklich zu machen.“
    „Bei Simone ist es das. Es braucht nicht viel, um ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern. Und wenn sie glücklich ist, bin ich es auch.“
    „Wie lange ist es denn schon her, seit … deine Frau gestorben ist?“, fragte Melora zögernd, da sie ihm nicht zu nahetreten wollte.
    „Fast vier Jahre. B’lana starb kurz nach Simones erstem Geburtstag.“
    „Das war in England, nicht wahr?“
    „Ja. B’lana litt an Olhano Sigdesh , das ist eine seltene Erkrankung, für die es auf Tarparnii keine Behandlungsmöglichkeiten gibt.“
    „Davon hab ich noch nie etwas gehört.“
    „Das kann ich mir denken, denn sie kommt auch hier äußerst selten vor. Olhano Sigdesh ist eine schwere Autoimmunerkrankung, und die Auswirkungen sind ähnlich wie bei Leukämie. Bis eindeutig klar war, woran B’lana litt, war sie schon schwanger mit Simone. Sie hätte sich in England wirkungsvoll behandeln lassen können, aber die Medikamente hätten den Fötus wahrscheinlich schwer geschädigt, und dieses Risiko wollte B’lana nicht eingehen. Sie weigerte sich strikt, die Medikamente einzunehmen, weil sie ihr Kind nicht verlieren wollte. Das war für mich furchtbar, und ich konnte ihre Entscheidung kaum akzeptieren, weil ich wusste, dass es ihren Tod bedeuten würde. Aber B’lana wollte es so, und daran konnte ich nichts ändern. Und Simone – sie ist ein großer Trost für mich und hilft mir, über B’lanas Tod hinwegzukommen.“
    Melora

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