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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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ging langsam auf die Schlange zu.
    „ Was hast du gemacht?“
    Doch Daniel antwortete nicht mehr, sondern bewegte sich vorsichtig und völlig lautlos auf die Schlange zu. Kurz darauf hörte Melora ein scharfes, zischendes Geräusch und sah, wie die Schlange sich auf dem Boden wand und krümmte. Ein zweites Zischen folgte, dann lag das Reptil still.
    Melora stand wie angewurzelt da, während ihr Herz heftig klopfte. „Daniel, bist du okay?“
    „Ja, alles in Ordnung.“ Er kam mit dem Messer in der einen und dem leblosen Tier in der anderen Hand zurück.
    „Iiih.“ Melora schüttelte sich vor Unbehagen. „Warum bringst du sie denn mit?“
    Da grinste Daniel breit. „Das wird ein gutes Abendessen, was denkst du denn?“
    Melora lachte nervös. „Oh … okay.“
    Daniel wies mit dem Kopf in Richtung Dorf. „So, jetzt aber nichts wie nach Hause.“
    „Was ist das überhaupt für eine Schlange?“, fragte Melora, während sie neben Daniel herging.
    „Eine Green-belly-ringed Snake , eine der giftigsten Schlangen auf Tarparnii. Normalerweise kommen sie nicht so nah ans Dorf, aber wenn sie es tun, müssen sie halt dran glauben.“ Er grinste wieder jungenhaft. „Sie schmecken aber ausgezeichnet, musst du wissen.“
    Melora schüttelte amüsiert den Kopf. „Daniel Tarvon, du benimmst dich manchmal wie ein Wilder, weißt du das?“
    „Wieso, ich musste doch nur unsere neue Ärztin vor einem gefährlichen Untier retten, oder etwa nicht?“
    Da lachten beide und gingen gutgelaunt zurück zum Dorf, wo die Green-belly-ringed Snake begeistert in Empfang genommen wurde. Melora sah fasziniert zu, wie gespannt die Kinder Daniel lauschten, als er von seiner „Jagd“ erzählte. Und sie fragte sich, wie sie sich auf Dauer dem magischen Zauber entziehen sollte, den Daniel Tarvon auf sie ausübte.
    „Das ist alles für das Festbankett heute Abend“, erklärte Daniel, als er einige Zeit später zusammen mit Melora und mehreren anderen Frauen in der Lebensmittelhütte saß und Obst zerkleinerte. Simone und zwei ihrer Freundinnen verteilten die Obstschnittchen auf hölzerne Schalen, und dabei wollte Simone unbedingt neben Melora sitzen, weil sie ja die beiden „blonden Mädchen“ seien, wie sie meinte.
    „Für wen ist denn dieses Festbankett?“, erkundigte Melora sich. „Kommt ein wichtiger Besucher?“
    „Ja, es ist schon einer da“, meinte Daniel lächelnd und deutete auf sie. „Nämlich du.“
    Melora hielt verblüfft mit dem Schneiden inne. „Ich? Aber für mich braucht man doch kein Festmahl auszurichten. So viel Aufwand meinetwegen ist doch gar nicht nötig.“
    „Das ist hier so üblich, Melora. Alle neuen PMA-Ärzte werden mit einem Festbankett willkommen geheißen. Die Dorfbewohner tun das zum Ausdruck ihrer Dankbarkeit und Anerkennung, und es wäre sehr unhöflich von dir, es abzulehnen. Sie würden großen Anstoß daran nehmen.“
    „Und sie tun das wirklich für jeden?“
    „Ja. Die Menschen auf Tarparnii besitzen nicht sehr viel, aber was sie haben, teilen sie sehr gern mit anderen.“
    Melora war so überrascht, dass sie erst gar nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Die Frauen in der Hütte waren bereits eifrig damit beschäftigt, diverse Speisen zuzubereiten und appetitlich auf Tellern und Platten anzurichten. „Das ehrt mich wirklich sehr“, sagte Melora schließlich gerührt. „So was hab ich doch gar nicht verdient.“
    „Natürlich hast du das verdient.“ Daniel lächelte warm, denn Meloras zurückhaltende und bescheidene Art gefiel ihm. „Meistens ist es so, dass wir mehrere neue Ärzte gleichzeitig willkommen heißen, aber diesmal bist halt du allein gekommen. Und so ist das Festmahl eben nur für dich. Aber das heißt natürlich nicht, dass du deshalb nichts zu machen brauchst.“ Er wies auf die dicke Mango vor ihr auf dem Holzbrett. „Weiterschneiden, Dr. Washington!“
    Melora lachte und schnippelte zufrieden weiter. Und als allmählich die Sonne unterging, konnte sie kaum glauben, dass sie schon so viel Aufregendes und Schönes erlebt hatte, seit sie Australien verlassen hatte. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie schon viel länger auf Tarparnii als erst einen Tag, und obwohl sie hundemüde war, freute sie sich sehr auf das bevorstehende Bankett.
    Wenig später war es dann so weit. Das Lagerfeuer wurde angezündet, die Speisen herumgereicht, und Kinder sangen fröhliche Lieder und klatschten dabei rhythmisch in die Hände, während Sue, eine der Ärztinnen in Daniels Team,

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