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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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aufs Internat zu gehen. Du hast mir erzählt, du hättest nie ein gutes Verhältnis zu deinem Vater gehabt, aber bei dir und Simone ist das doch ganz anders, und vielleicht macht das den entscheidenden Unterschied. Simone liebt dich über alles, und sie wüsste ganz genau, dass du sie nicht wegschickst, um sie loszuwerden, sondern damit sie etwas lernen kann und im Leben bessere Chancen hat. Vielleicht wollte dein Vater damals das Gleiche auch für dich. Womöglich konnte er seine Gefühle nur nicht richtig zeigen, das ist nichts Ungewöhnliches bei Männern seiner Generation. Aber er hat dir eine hervorragende Ausbildung ermöglicht, und davon profitierst du dein ganzes Leben lang. Und deine Patienten auch.“
    Daniel dachte eine Weile nach, dann nickte er. „Vielleicht hast du recht, im Nachhinein bin ich ja wirklich froh, dass ich Arzt geworden bin, und ich liebe meinen Job. Trotzdem kann ich nicht vergessen, wie sehr ich im ersten Jahr gelitten habe. Ich hasste meinen Vater regelrecht dafür, dass er mich weggegeben hat, und konnte seine Gründe nicht verstehen. Aber vielleicht war es ja tatsächlich so, wie du gesagt hast – dass er einfach nur das Beste für mich wollte.“
    „Und das Beste ist ja auch aus dir geworden“, neckte Melora ihn, um ihn wieder aufzumuntern. „Du bist ein äußerst kompetenter Arzt und wundervoller Vater, was will man also mehr?“
    Da lachte Daniel und nahm Meloras Hand. „Und du bist eine ganz bemerkenswerte Frau.“ Er sah ihr wieder in die Augen, und Meloras Schmetterlinge tanzten. „Wenn du mich schon so toll findest, hättest du dann auch mal Zeit für mich?“
    Jetzt wurde Melora richtiggehend heiß. Was wollte Daniel ihr damit sagen? Wollte er etwa ein Date mit ihr? „Ich … also, ich …“, erwiderte sie unbeholfen, doch er ließ sie gar nicht ausreden.
    „Der kompetente Arzt und wundervolle Vater, dessen Tochter dich so mag, möchte dich gern näher kennenlernen. Er ist nämlich ein sehr fürsorglicher Vater, musst du wissen.“
    „Daran … hab ich keinen Zweifel.“
    „Also?“
    „Also was?“ Melora war nun völlig durcheinander. Wollte Daniel sich wahrhaftig mit ihr treffen?
    „Na, ob du mal mit mir ausgehen würdest?“
    Bingo! Melora spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, und nicht nur in die Wangen. „Ist … das denn so üblich?“, fragte sie nervös.
    „Natürlich ist das hier so üblich“, meinte Daniel leichthin. “Was glaubst du denn, wie die Ehen hier sonst zustande kommen?“
    „Die Ehen?“ Meloras Augen weiteten sich vor Schreck. „Du willst mich heiraten ?“

6. KAPITEL
    Daniel war einen Moment lang völlig perplex, bevor ihm klar wurde, das Melora ihn völlig missverstanden hatte. „Du meine Güte, nein, das hab ich nicht gemeint“, sagte er schnell und ließ ihre Hand wieder los. Er dachte nicht im Traum ans Heiraten, allein schon nicht Simones wegen.
    „Ach so … dann ist es ja gut.“ Melora atmete erleichtert auf. Aber warum war sie überhaupt erleichtert? Weil sie für einen Augenblick tatsächlich dachte, Daniel würde ihr einen Heiratsantrag machen? Fühlte sie sich denn so einsam und sehnte sich insgeheim nach einem neuen Partner? Oder war das Gegenteil der Fall, nämlich, dass sie mit dem Thema Ehe unbewusst schon längst abgeschlossen hatte?
    Daniel runzelte die Stirn. Warum hatte Melora seine harmlose Bemerkung bloß so seltsam aufgefasst? Suchte sie vielleicht einen neuen Mann? Er war ganz automatisch davon ausgegangen, dass sie einen Partner hatte, der zu Hause auf sie wartete, und jetzt erst wurde ihm bewusst, dass sie bisher noch niemanden erwähnt hatte. Verdammt, er benahm sich wie ein Dummkopf! Anstatt mit der Tür ins Haus zu fallen, hätte er die Sache viel sensibler angehen müssen.
    Aber welche Sache überhaupt? Wollte er sich wirklich mit Melora treffen? Und was versprach er sich davon? Sein Blick fiel auf ihre vollen Lippen, die fürs Küssen wie geschaffen schienen, und ihm wurde ganz heiß. Warum reagierte er nur so stark auf sie? Seit B’lanas Tod hatte es keine Frau für ihn gegeben, und das sollte auch so bleiben.
    „Also ich … ich glaube, wir sollten allmählich in die Klinik gehen, die anderen warten sicher schon auf uns“, sagte Melora schließlich und trug das benutzte Geschirr zur Spüle, um es abzuwaschen. Die Art, wie Daniel sie ansah, rief Gefühle und Bedürfnisse in ihr wach, die sie längst verloren glaubte. Er gab ihr das Gefühl, hübsch und begehrenswert zu sein, und so
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