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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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als schließlich der Blinddarm der Patientin freilag. Der Wurmfortsatz war stark entzündet. „Sehr gut, Dr. Washington.“
    „Danke.“
    Während Melora hoch konzentriert mit ihrer Arbeit fortfuhr, bewunderte Daniel ihre Fähigkeiten als Chirurgin. Sie war äußerst kompetent, gab klare und präzise Anweisungen und war sicher und gewandt in ihren Ausführungen. Wenig später war das entzündete Gewebe entfernt, und Daniel nahm es in einem Behältnis auf. „Wie sieht das Operationsfeld aus?“
    „Gut. Ein Glück, dass wir sofort operiert haben, andernfalls wäre es mit Sicherheit zum Durchbruch gekommen.“
    Während Melora mit der Operation fortfuhr, gewann sie immer mehr an Sicherheit. Noch nie hatte sie unter so schwierigen Bedingungen operiert, und gerade dieser Umstand löste regelrechte Glücksgefühle bei ihr aus. Jetzt konnte sie all ihre Fähigkeiten und Erfahrung als Chirurgin einsetzen, um Menschen zu helfen, die hier draußen in der Wildnis sonst keine Heilungs- oder Überlebenschancen hätten.
    „Okay, Belhara, ich bin fertig“, sagte sie, als die Wunde sauber verschlossen und verbunden war. Sie nahm OP-Maske und Handschuhe ab und wandte sich an Daniel. „Wie sieht es mit der Nachsorge aus? Nehmen wir Meimii mit in unser Dorf?“
    „Auf jeden Fall. Da du nicht minimal-invasiv operieren konntest, ist das Infektionsrisiko zu groß. Sie wird für die nächsten zwei Wochen eine konstante Nachbehandlung brauchen, damit sichergestellt ist, dass die Wunde sich nicht infiziert und Meimii auch die notwendigen Antibiotika einnimmt.“
    „Würde sie das sonst nicht machen?“
    „Wahrscheinlich nicht. Die Menschen auf Tarparnii greifen lieber auf Naturheilmittel zurück, wovon ich sonst auch sehr viel halte. Aber in Meimiis Fall ist mir das Risiko zu groß, vor allem, weil wir in einer nicht sterilen Umgebung operieren mussten.“
    „Vielleicht kannst du mir bei Gelegenheit mal einen Crash-Kurs über eure traditionellen Heilmethoden geben, damit ich auch darüber etwas weiß“, schlug Melora vor. „Es wäre gut, sich damit wenigstens ein bisschen auszukennen, wenn die Menschen auf Tarparnii hauptsächlich darauf vertrauen.“
    Daniels Bewunderung für diese Frau wuchs immer mehr. Obwohl sie aus einem Land mit hohem Standard kam, war sie alles andere als überheblich, sondern zeigte sich offen für alles, was ihr auf Tarparnii begegnete. Sie gefiel ihm in diesem Augenblick so gut, dass er sie einfach umarmen musste. Doch das hätte er besser nicht getan, denn er spürte sofort, wie sein Körper auf sie reagierte. Verdammt, hoffentlich merkte sie es nicht!
    „Es ist schön, dass du so viel Verständnis und Interesse für unser Volk und unsere Traditionen hast“, sagte er und ließ sie wieder los. „Das kann man nicht von allen Ärzten sagen, die nach Tarparnii kommen. Viele möchten nur ihre eigene, westliche Medizin anwenden und halten nichts von traditionellen Heilmethoden. Aber du versuchst von Anfang an, in unsere Welt mit Leib und Seele einzutauchen, und das ist echt bewundernswert.“
    „Danke für das Kompliment“, erwiderte Melora verlegen, denn ihr war immer noch ganz heiß von Daniels Umarmung. „Ich … hol mir nur mal ein Glas Wasser und mache drei Minuten Pause, ja?“
    „Das ist eine gute Idee.“ Daniel wollte schon mitgehen, da hielt er jedoch inne, da ihr Blick ihm zu verstehen gab, dass sie eine kurze Auszeit brauchte, und zwar nicht nur von der Arbeit, sondern auch von ihm.
    Hatte sie es etwa auch gespürt? Dieses elektrisierende Knistern, das jedes Mal zwischen ihnen entstand, wenn sie einander nahekamen? Fühlte sie sich vielleicht genauso zu ihm hingezogen wie er sich zu ihr? Daniel wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Mit Melora konnte er nicht so ungezwungen umgehen wie mit seinen anderen Kolleginnen, weil er nicht nur die Ärztin, sondern auch die attraktive Frau in ihr sah. Er musste einfach versuchen, eine professionelle Distanz zu ihr zu wahren, doch wie sollte er das schaffen, wenn Melora ihn so reizte? Es genügte schon, wenn ihr betörender Duft ihm in die Nase stieg, dann hatte er das schier unwiderstehliche Verlangen, Melora zu berühren.
    Aber es war nicht nur das, sondern auch als Mensch faszinierte sie ihn immer mehr. Je näher Daniel sie kennenlernte, desto mehr Zeit wollte er mit ihr verbringen, und das alles ging in eine Richtung, die ihm nicht behagte. Seit B’lanas Tod hatte er noch nicht an eine neue Beziehung gedacht, da er mit seinem Job
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