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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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und Simone voll beschäftigt war. Doch gerade sie war es, die nun den Stein ins Rollen brachte, indem sie so vernarrt in Melora war. Immer öfter stellte Daniel sich vor, wie es sein könnte, wieder eine Frau an seiner Seite zu haben und eine Mutter für Simone.
    Mit B’lana war er lange Zeit befreundet gewesen, bevor sie das Wagnis einer Ehe eingegangen waren. Da ihre Mutter Engländerin gewesen war, war auch B’lana in zwei Kulturen aufgewachsen und hatte abwechselnd in England und auf Tarparnii gelebt.
    Eine Ehe, in der die Partner aus zwei verschiedenen Ländern und Kulturen kamen, war keine leichte Sache, das hatte Daniel schon bei seinen Eltern miterlebt. Ihre Ehe war gescheitert, weil die kulturellen Unterschiede zu groß gewesen waren. Sollte Daniel jemals daran denken, eine Frau aus dem Ausland zu heiraten, dann stellte sich die Frage, wo sie leben würden. War es möglich, eine Frau zu finden, die bereit war, zwischen ihrer Heimat und Tarparnii hin- und herzupendeln?
    Melora war hierhergekommen, um ihr Leben zu verändern und ihr Seelenheil zu finden, und Daniel war sehr zuversichtlich, dass ihr das gelingen würde, denn schon jetzt zeigten sich Veränderungen. Ihm war zum Beispiel aufgefallen, dass sie nicht mehr nervös an ihrem Hemd oder Schal herumzupfte, wie sie es am ersten Tag getan hatte, was er als Zeichen dafür sah, dass ihr Selbstvertrauen wuchs. Und sie schien mit all ihren Sinnen in Tarparniis Kultur einzutauchen, als wäre es ein seltenes und kostbares Geschenk, das es zu würdigen und zu genießen galt.
    Doch sosehr Melora diese Insel auch gefallen mochte, Australien war ihre Heimat, und dorthin würde sie zurückkehren. Daniels Zuhause war Tarparnii, und er wusste, dass es fast unmöglich war, auf Dauer in zwei verschiedenen Ländern zu leben. Seine Eltern hatten es versucht und waren dabei gescheitert, was allen Beteiligten viel Leid gebracht hatte. Auch Daniel und Melora kamen aus zwei grundverschiedenen Welten, die nicht vereinbar miteinander waren.

7. KAPITEL
    Allmählich wurden Daniel, Melora und Simone ein eingespieltes Team. Melora las Simone jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vor, und das kleine Mädchen kuschelte sich dabei immer eng an sie und schlief nach der Geschichte zufrieden ein.
    Auch heute lag Simone bei Melora unter ihrer Decke und lauschte der Erzählung. Als die Geschichte zu Ende war, schloss Melora Simone liebevoll in ihre Arme. Das Vertrauen und die Zuneigung, die dieses kleine Mädchen ihr entgegenbrachte, machte Melora unglaublich glücklich, und es tat ihr jetzt schon weh, dass sie bald von Simone Abschied würde nehmen müssen.
    „Melora?“, murmelte die Kleine schläfrig.
    „Ja, Kleines?“
    „Warum fühlst du dich denn hier so anders an?“ Simone tippte leicht auf ihre linke Brust. „Da ist es auch weich, aber irgendwie ganz anders.“
    Melora versteifte sich unwillkürlich, und ihr Herz klopfte schneller. Simone hatte es bemerkt!
    „Simone.“ Ein strenger Unterton lag in Daniels Stimme. „So etwas solltest du nicht fragen.“
    „Warum denn nicht?“ Simone hob den Kopf und schaute irritiert zu ihrem Vater.
    „Lass nur, Daniel, es ist schon okay.“ Melora strich Simone zärtlich übers Haar. „Du darfst mich das ruhig fragen, denn es ist eine kluge und auch wichtige Frage.“ Da schmiegte sich Simone wieder in Meloras Arme, doch Melora spürte, dass das kleine Mädchen immer noch verunsichert war.
    „Vor einer Weile hatte ich an dieser Stelle einen bösen Knoten, der mir wehtat. Ich ging ins Krankenhaus und ließ mich operieren. Dabei wurde meine Brust mit dem schlimmen Knoten entfernt, damit er mir nicht mehr schaden kann, verstehst du? Aber jetzt ist alles wieder gut und tut auch nicht mehr weh.“ Während sie mit Simone sprach, füllten Meloras Augen sich mit Tränen, doch diesmal war es anders. Sie ließ ihre Gefühle zu, weil sie plötzlich keinen Grund mehr sah, sie zu verbergen.
    „War der Knoten denn so böse?“, fragte Simone unter Gähnen.
    „Ja, aber jetzt ist er weg und kann mir nichts mehr tun. Nur muss ich seitdem eine neue Brust tragen, eine Prothese nennt man das.“
    Simone gähnte wieder. „Ach, darum fühlt es sich so anders an.“
    „So ist es.“
    „Melora?“
    „Mmm?“
    „Ich bin froh, dass sie dir den schlimmen Knoten weggenommen haben und es dir wieder gut geht.“
    Melora küsste Simone zärtlich auf die Stirn, denn die Worte dieses kleinen Mädchens taten ihr so gut. „Ich auch, mein Schatz, ich
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