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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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wir nicht allzu schlecht dran, was das Personal betrifft. Lydia, eine Ärztin, hat gerade Urlaub. Sie kommt zurück, wenn Dante wieder geht.“
    Sechs Leute … für ein Lager, in dem Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen versorgt werden mussten! Alice wurde ganz flau im Magen.
    Vor einem Zelt blieben sie stehen, und Linda schlug die Plane zurück. „Dies ist für die nächsten Wochen Ihr Zuhause, Alice.“
    Vier Feldbetten und zwei Blechtische auf nacktem Erdboden. Dante hatte sie vorgewarnt, aber Alice hatte sich trotzdem ein kleines Haus mit einem eigenen kleinen Zimmer vorgestellt. Nicht so etwas. Sie versuchte, ihre Bestürzung zu verbergen.
    „Sie teilen das Zelt mit mir und zwei anderen Schwestern“, erklärte Linda und sah Dante an. „Du schläfst bei Costa. Ich glaube, ihr habt schon früher in einem der anderen Lager zusammen gearbeitet, oder? Es ist dasselbe Zelt wie beim letzten Mal. Alice, ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie auspacken und sich einrichten können. Dann komme ich wieder, stelle Sie den anderen vor und zeige Ihnen alles.“ Wieder blickte sie Dante an. „So wie ich dich kenne, willst du gleich loslegen, stimmt’s?“
    Er nickte. „Wir sehen uns später, Alice.“
    Gleich darauf war sie allein.
    Alice packte ihre Sachen aus und legte sie auf das schmale Hängeregal neben dem Feldbett. Dann probierte sie das Bett aus. Es war nicht sehr breit, dafür ziemlich hart und sicher kaum bequemer, als im Schlafsack auf der Erde zu schlafen. Darüber hing ein Moskitonetz. Dante hatte sie eindringlich ermahnt, es jede Nacht zu benutzen, damit sie nicht zerstochen wurde.
    Im Zelt wurde es von Minute zu Minute heißer. Hätte Linda ihr doch bloß gezeigt, wo die Duschen waren. Auf einem der Tische stand ein Eimer Wasser, und sie spritzte sich etwas davon in Gesicht und Nacken. Es war zwar lauwarm, aber danach fühlte sie sich wenigstens etwas frischer.
    Linda hatte zwar gesagt, sie würde gleich zurückkommen, doch Alice war zu ungeduldig zum Warten. Sie zog sich ein frisches T-Shirt an und tauschte die Stiefel gegen bequeme Ballerinas. Dann verließ sie das Zelt und blickte sich um. Wo sollte sie Dante und Linda finden?
    Sie beschattete die Augen mit der Hand und entdeckte sie an einem kleinen Tisch vor einer Art Unterstand aus Zeltplanen. Davor saßen einige Frauen, Babys auf den Armen. Alice ging zu ihnen und sah, wie Linda gerade eine Spritze aufzog. Dante untersuchte ein kleines Mädchen.
    Linda blickte auf, als sie näherkam. „Hallo, Alice. Ich wollte Sie längst holen, aber ich wurde aufgehalten.“ Sie lächelte entschuldigend. „Ich dachte, Sie würden die Gelegenheit für ein Nickerchen nutzen.“
    „Dazu bin ich zu aufgeregt. Ich möchte lieber helfen.“
    „Wir können jede Hilfe gebrauchen. Warten Sie einen Moment, bis ich die Kleine geimpft habe.“
    Die Mutter hielt ihr Kind, während Linda ihm das Serum spritzte. Einen Moment lang sah es so aus, als würde das Kleine weinen, aber es gab keinen Ton von sich.
    „Nachdem wir die Neuzugänge namentlich erfasst haben, werden sie als Erstes geimpft. Das muss sein, damit sie keine Krankheiten ins Lager tragen. Sie können das Registrieren übernehmen.“
    „Gern.“
    „Ich bringe Sie hin, einen Augenblick, bitte. Einige warten noch auf die Impfung.“ Linda warf die benutzte Spritze in einen versiegelten Behälter und bereitete die nächste vor.
    Dante hatte seine Patientin fertig untersucht. „Mutter und Kind müssen auf die Krankenstation“, meinte er zu Linda. „Das Kind ist stark unterernährt. Es hat noch einen älteren Bruder, um den sich jemand kümmern sollte, während ich seine Mutter und seine Schwester versorge.“
    „Das kann ich doch übernehmen“, bot Alice sofort an. „Im Moment habe ich sowieso nichts zu tun.“
    Zweifelnd blickte er sie kurz an, dann nickte er jedoch. „Der Junge ist schätzungsweise acht und spricht kein Wort Englisch. Er soll Feuerholz sammeln, willst du mit ihm gehen? Er weiß, wo er welches findet.“
    „Kein Problem“, meinte Alice und fühlte sich unterschätzt. Sie war doch kein Dummkopf, egal, was Dante von ihr dachte.
    Dante winkte den Jungen heran. Alice musste aufpassen, dass sie sich nicht anmerken ließ, wie sehr der Anblick sie erschütterte. Der Kleine hatte ein zerlöchertes T-Shirt an und sah aus wie fünf, nicht wie acht.
    „Hassan ist dafür verantwortlich, dass genug Holz für ein Feuer zusammenkommt, auf dem heute Abend Essen gekocht werden kann. Bis seine

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