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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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ihn im Lager umhertrug, blickte sich aber immer wieder aufmerksam um. Die Abwechslung schien ihm gut zu tun.
    Immer wieder winkten ihr Frauen zu oder riefen etwas. Dass einige sie schon kannten, weckte ein warmes Gefühl in Alice.
    Es tat so gut, gebraucht zu werden, etwas Sinnvolles zu tun. Die Leere, die sie ihr Leben lang gespürt hatte, füllte sich langsam wie ein Loch, in das mehr und mehr Sand rieselte. Warum hatte sie so lange gebraucht, um zu erkennen, was ihr wichtig war? Sie hatte so viel mehr zu geben …
    Bald fand sie, was sie gesucht hatte – ein halb zerfallenes Gebäude aus Lehm, mit leeren Fensterlöchern. Aber immerhin besaß es ein Dach, das allerdings noch geflickt werden musste. Sieben mal vier Meter, das war kein großer Raum, aber für eine kleine Schule genau richtig.
    Vielleicht kann ich eine der Mütter überreden, auf die kleineren Kinder achtzugeben, dachte sie. Zwei andere Frauen könnten dann beim Unterrichten helfen. Viel würde sie nicht anbieten können … ein bisschen Englisch, die Grundrechenarten, aber alles, was die Kinder beschäftigte, wäre gut. Der Gedanke beflügelte sie, und sie nahm sich vor, Linda oder Dante bald darauf anzusprechen.
    Fröhlich vor sich hin summend brachte sie Bruno zurück ins Kinderzelt.
    An einem Nachmittag, wenige Tage nach ihrer Ankunft, beschloss Alice, den kleinen See zu suchen, von dem Dante und Linda ihr erzählt hatten. Sie musste Wäsche waschen. Hassan war zu ihrem treuen Begleiter geworden, der zwar immer noch kein Wort sprach, ihr aber nicht von der Seite wich.
    Alice waren schon früher die Frauen mit den Wäschekörben auf dem Kopf aufgefallen, wenn sie einen schmalen Pfad am anderen Ende des Lagers einschlugen. Dahinter musste irgendwo der See liegen.
    Noch nie hatte sie ihre Wäsche selbst gewaschen, und sie musste lächeln, als sie daran dachte, wie anders ihr Leben jetzt war. Wie in Italien damals hatte sie das Gefühl, einfach nur Alice zu sein. Und obwohl die anderen wussten, wer sie war, spielte es hier keine Rolle.
    Auf dem Rückweg vom See hatte Hassan mit ihr eine Abkürzung durchs Dickicht genommen, und nun wusste sie auch, warum alle anderen auf dem Pfad blieben. Ihr Haar war voller Kletten, und je mehr sie daran zog, umso verfilzter wurden die Haare.
    Wahrscheinlich half nur die Schere. Bei dieser Hitze waren lange Haare sowieso eher lästig. Sie zu waschen, dauerte eine halbe Ewigkeit, und sie hatte schon einige Male daran gedacht, sie abzuschneiden.
    In der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihr helfen konnte, betrat sie das Essenszelt. Linda und Dante saßen sich an einem der Tische gegenüber und unterhielten sich angeregt. Dante blickte auf, sah Alice ungläubig an und grinste dann breit.
    „Hast du eine neue Frisur?“, fragte er belustigt und schüttelte den Kopf. „Ehrlich, cara , so gut sieht das nicht aus.“
    „Sehr witzig, Dante. Hat zufällig einer von euch eine Schere dabei? Oder noch besser … kannst du mir die Haare abschneiden, Linda?“
    „Willst du das wirklich tun? Deine Haare sind wunderschön.“ Linda fuhr sich durch ihr kurzes graues Haar. „Ich wollte, ich könnte die Uhr zurückdrehen …“
    „Hassan und ich haben eine Abkürzung genommen, und da hat sich das Zeug überall verfangen. Ich werde es nur wieder los, wenn ich die Haare abschneide. Außerdem habe ich das schon länger vor. Kürzere Haare sind leichter zu pflegen und stören mich auch nicht beim Arbeiten.“
    Linda zuckte mit den Schultern. „Wie du willst, aber ich warne dich. Ich bin keine Friseurin. Dante kann das bestimmt besser. Bei ihm hast du wenigstens die Chance, dass deine Ohren dranbleiben.“
    Dante betrachtete Alice nachdenklich. „Mir gefällt dein langes Haar auch. Vielleicht kannst du die Kletten doch vorsichtig auskämmen.“
    Ihr wurde noch wärmer, und sie stand rasch auf. Sie wollte nicht, dass Dante ihr die Haare schnitt. Er würde ihr viel zu nahe sein. „Ich kann sie auch selbst abschneiden. Falls nötig mit der Nagelschere.“
    Dante sah sie lange an, ein Lächeln umspielte seinen festen Mund. „Na schön, ich mache es, wenn du deine Haare unbedingt loswerden willst.“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Jetzt gleich? Ich hätte ein paar Minuten Zeit.“
    Linda stand auf und reckte sich. „Falls ihr zwei nichts dagegen habt, verschwinde ich. Ich muss Briefe schreiben.“
    „Wirklich, Dante, ich schaffe es auch allein“, protestierte Alice. „Im Zelt habe ich einen Spiegel.“
    In seinen

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