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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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den Anblick der kranken Kinder kaum. Alice räusperte sich. „Linda schickt mich. Sie fragt, ob du dir eine Patientin ansehen kannst. Es muss nicht sofort sein, aber sobald du einen Moment Zeit hast.“
    „ Bene . Ich brauche hier noch ein paar Minuten, dann gehe ich zu ihr.“
    Alice hielt einen sicheren Abstand, versuchte die sehnsüchtig ausgestreckten Arme der Kleinkinder ohne Mutter zu ignorieren. Sie sah zu, wie Dante die Kinder untersuchte. Er war gründlich und schnell, aber gleichzeitig sehr behutsam. Es gelang ihm sogar, einige Mütter zum Lächeln zu bringen.
    Sie sah sich im Zelt um. Eins der Kinder starrte sie mit großen braunen Augen sehnsüchtig an. Aber es streckte nicht die Arme aus wie die anderen, so, als hätte es vergessen, wie es war, gehalten zu werden. Und das berührte Alice am meisten.
    Spontan ging sie zu ihm und hockte sich vor das Bettchen, bis sie mit dem Kind auf Augenhöhe war. Bruno stand auf dem Schildchen.
    Der Junge sah sie immer noch unverwandt an, dann hob er die dünnen Ärmchen.
    Alice nahm ihn hoch, und er schmiegte sich an sie, ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen. Schließlich berührte er zaghaft ihr Gesicht. Alice ging das Herz auf.
    „Wie ich sehe, hast du mit dem kleinen Bruno Bekanntschaft geschlossen“, ertönte Dantes tiefe Stimme hinter ihr.
    Alice drehte sich um. „Was ist mit ihm? Warum ist er allein?“
    „Seine Mutter kam mit ihm vor zwei Wochen ins Lager. Sie hatte sich mit letzter Kraft hergeschleppt.“ Ein bedauernder Ausdruck trat in seine dunklen Augen. „Leider konnten wir für sie nichts mehr tun.“
    „Hat er keine Verwandten? Niemand, der ihn zu sich nehmen kann?“
    „Nein. Mag sein, dass noch jemand kommt. Aber es gibt hier so viele Kinder ohne Eltern. Die anderen Frauen versuchen, sich um die gesunden Kinder zu kümmern, aber das ist schon schwer genug, da können sie nicht auch noch Verantwortung für ein krankes übernehmen.“
    „Wie krank ist er denn?“
    Dante kitzelte Bruno unterm Kinn. Der Junge lächelte zögernd und streckte die Arme aus.
    „Ich hoffe immer noch, dass wir ihn wieder gesund machen können, aber er ist sehr schwach.“ Er nahm ihr Bruno ab. „Na, wie geht’s dir, mein Kleiner?“, sagte er weich. Das Kind berührte ihn am Mund.
    Dante hielt ihn etwas von sich. „Ich glaube, er hat eine nasse Windel. Kannst du ihn windeln, während ich meine Visite beende? Hanuna und ihre Helferin sind beschäftigt.“
    Bruno windeln? Sie hatte noch nie ein Kind gewindelt!
    Andererseits, so schwer konnte es doch nicht sein, oder? Alice legte den Jungen in sein Bett und zog ihn aus. Kaum war er von dem nassen Tuch befreit, gluckste er fröhlich und strampelte mit den mageren Beinchen.
    Und nun? Wohin mit der Windel, und wo bekam sie eine frische?
    Eine der Mütter, die sie beobachtet hatte, kam zu ihr. „Soll ich das übernehmen?“
    „Sie sprechen Englisch?“, fragte Alice überrascht.
    Die Frau lächelte. „Ich habe ein wenig in der Schule gelernt.“
    Alice freute sich über das Angebot, aber sie wollte nicht schon bei der ersten Schwierigkeit aufgeben. „Vielen Dank, aber das mache ich schon“, sagte sie lächelnd. „Wissen Sie, wo ich neue Windeln finde?“
    Die Frau nickte und verschwand. Alice beugte sich über das Bett und berührte vorsichtig Brunos winzige Hand. Sofort packte er mit seinen kleinen Fingern ihren Zeigefinger und sah sie mit seinen großen Augen vertrauensvoll an.
    Als die Mutter ihr ein trockenes Tuch brachte, bedankte sich Alice und machte sich ans Werk. Sie faltete es zu einem Dreieck, aber was sie auch versuchte, nie saß die Windel richtig. Bald trat ihr der Schweiß auf die Stirn.
    Die junge Frau, die ihr das Tuch gebracht hatte, rief den anderen Frauen etwas zu. Alle lachten, und gleich darauf war das Bettchen von vier Frauen umringt. Wieder versuchte Alice ihr Glück, aber inzwischen waren ihre Hände schweißnass, was alles nur noch schwieriger machte. Warum wollte das verdammte Ding nicht halten?
    Das Lachen schwoll an, und zu den vieren gesellten sich weitere Frauen, redeten munter durcheinander, einige kicherten. Und wie um die Niederlage perfekt zu machen, stand auf einmal Dante vor ihr.
    „Lass mich das machen“, sagte er.
    Zutiefst verlegen trat Alice einen Schritt zurück, und die Frauen kicherten noch mehr, als er innerhalb von Sekunden das Kind frisch gewickelt hatte.
    Alice stieg vor Scham die Röte ins Gesicht. Nicht einmal ein kleines Kind konnte sie wickeln! Dante hatte

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