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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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verwöhntes reiches Ding?“
    Dante wirkte ungewohnt verlegen. „Als ich das sagte, war ich wütend auf dich.“ Er zögerte. „Ich dachte, du wolltest deswegen nicht in Italien bleiben. Inzwischen weiß ich, dass du nicht oberflächlich und verwöhnt bist, und ich frage mich, ob du es überhaupt jemals warst.“
    „Nun ja, ich war wirklich nicht besonders tapfer.“ Sie wollte nicht sterben, ohne ihm die Wahrheit gesagt zu haben. Und dass sie sterben würden, wurde mit jeder Stunde wahrscheinlicher. Alice wunderte sich, dass sie so ruhig blieb. Vielleicht, weil Dante bei ihr war …
    „Als du mich fragtest, ob ich länger bleibe, wollte ich es tun, aber ich hatte Angst. Angst, mein Leben in England aufzugeben. Angst, nie wieder weggehen zu können, wenn ich noch einen Tag länger mit dir zusammen war. Außerdem wollte ich dir nicht erzählen, was für ein Leben ich führte. Ich schämte mich zu sehr dafür.“
    Dante öffnete den Mund, aber sie legte ihm den Finger auf die Lippen. „Lass mich ausreden, ja?“ Als er stumm nickte, fuhr sie fort: „Du wolltest mehr Zeit mit mir verbringen, einfach so, ohne Versprechen. Also würde ich eines Tages gehen müssen, und wie weh würde es dann tun? Ich schaffte es ja kaum nach unserer ersten Nacht. Weißt du noch, wie du gelebt hast, Dante? Du hast das getan, wozu du Lust hattest – im Krankenhaus gearbeitet, dich mit Freunden getroffen, bist Motorrad gefahren. Ich hatte mich in dich verliebt, aber mein Leben hätte ich nicht so einfach aufgeben können. Ich hatte zu viele Verpflichtungen.“
    Bedauernd sah sie ihn an. „Aber ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte von Anfang an aufrichtig sein sollen.“
    Dante zog sie mit dem unverletzten Arm an sich. „Ich habe Natalia geliebt. Das will und kann ich nicht leugnen. Als sie mich verließ, weil ich ihr nicht reich genug war, schwor ich, mich nie wieder in eine Frau zu verlieben. Aber in dich habe ich mich trotz allem verliebt.“
    „He, du sollst mich zu Ende reden lassen.“
    „Du hast dich verändert“, entgegnete er lächelnd.
    „Nein, das stimmt nicht – ich bin höchstens mutiger geworden. Das versuche ich ja zu sagen. Selbst wenn ich geblieben wäre, hätte meine Liebe zu dir das Gefühl der Leere in mir nicht vertreiben können. Das ist erst im Lager passiert, mein Leben bekam plötzlich einen Sinn. Verstehst du, was ich meine?“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt fühle ich mich nicht mehr leer. Ich bin bereit zu lieben, mein altes Leben hinter mir zu lassen und dich zu einem Teil meines neuen Lebens zu machen. Ich liebe dich, Dante.“
    Er strich ihr zärtlich über die Lippen, dann ließ er seine Finger tiefer gleiten. „ Amore mio , ich liebe dich auch, weißt du das nicht?“
    Endlich! Er sieht es endlich ein, dass wir zusammengehören. Alice wurde schwindlig vor Glück.
    „Aber wir dürfen nicht zusammenbleiben“, fügte er da hinzu, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    „Warum nicht?“, fragte sie verzweifelt.
    „Du bist reich, und ein Mann muss für seine Frau sorgen können. So ist es nun mal.“
    Alice unterdrückte ein Lächeln. Dante ins einundzwanzigste Jahrhundert zu schaffen würde nicht leicht werden, aber eins hatte sie in den letzten Wochen gelernt: Schwierigkeiten waren dazu da, um überwunden zu werden!
    „Oh, Dante, in ein paar Monaten werde ich nicht mehr so reich sein wie jetzt. Meine neue Stiefmutter ist schwanger, und die Ultraschallaufnahmen zeigen, dass es ein Junge ist.“
    „Das verstehe ich nicht …“
    „Mein Vater bekommt einen Sohn, dem er natürlich den Familiensitz und den größten Teil seines Vermögens vererben möchte. Und ich bin voll und ganz damit einverstanden.“
    „Aber das ist unfair. Macht es dir nichts aus?“
    „Wir in England sind gar nicht so viel anders als ihr in Italien. Es ist besser, wenn das Elternhaus an einen Nachkommen geht. Dadurch bleibt es der Familie erhalten.“
    „Dann bist du keine reiche Prinzessin mehr?“
    So viel Hoffnung schwang in seiner Frage mit, dass Alice lachen musste. „Nicht mehr ganz. Mein Vater plant, mir eine beträchtliche Summe zu zahlen – abgesehen von der monatlichen Apanage, die ich bekomme. Ich werde also nicht verhungern. Das Geld reicht, um hier in Afrika ein oder zwei Waisenhäuser zu bauen, vielleicht sogar mehr. Früher war mein Leben vorbestimmt, nun endlich weiß ich, was ich daraus machen will. Ich habe eine Aufgabe. Ich will helfen, das Leben der Flüchtlinge dauerhaft zu verbessern.

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