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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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sich köstlich über diese Situation amüsiert.
    Ihr Herz zog sich zusammen.
    Sie hätten nicht nur gemeinsam gelacht, sondern sich in den Arm genommen, sich geküsst, miteinander geschlafen.
    Sie musste sofort damit aufhören, an die Vergangenheit zu denken!
    Nachdem sie Ella einen warnenden Blick zugeworfen hatte, folgte Caroline Jorge in die kleine Küchenecke, wo er bereits einen Kessel auf den Gaskocher gestellt hatte.
    Neugierig nahm sie die Kalebasse in die Hand, in die er zuvor einige zerhackte Blätter für den Matetee gegeben hatte.
    Jorge konnte den Blick kaum von ihr abwenden, zu sehr schmerzten ihn ihre vertrauten Bewegungen und ihre unmittelbare Nähe.
    Als der Kessel schließlich sein pfeifendes Geräusch von sich gab, war Jorge erleichtert, etwas zu tun zu haben.
    Er nahm ihr die Kalebasse ab, schüttelte die Teeblätter ein wenig hin und her und füllte zunächst etwas kaltes Wasser in das Gefäß. Während er darauf wartete, dass die Teeblätter einweichten, wanderten seine Gedanken wieder zu Caroline.
    Gab es einen Mann in ihrem Leben?
    Unauffällig blickte er auf ihren Ringfinger. Kein Ehering. Doch Caroline hatte noch nie Wert auf Schmuck gelegt. Schon damals gehörte Schmuck zu den Dingen, die sie als überflüssigen Schnickschnack bezeichnete.
    Doch wenn sie verheiratet wäre, hätte Ella eine Vaterfigur in ihrem Leben gehabt, und es hätte folglich keinen Grund gegeben, die lange Reise nach Argentinien anzutreten.
    Er rührte die Teeblätter vorsichtig um und füllte dann das heiße Wasser ein.
    Während der Matetee zog, nahm Jorge die höfliche Plauderei wieder auf. „Wir haben diese Hütte in der hier üblichen traditionellen Bauweise gebaut. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit den Händen zu arbeiten. Und es war ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit als Arzt. Schließlich möchte man ja nicht seine ganze Freizeit mit dem Lesen von Fachliteratur verbringen.“
    „Freizeit“, entgegnete Caroline. „Ich kann mich dunkel erinnern, schon einmal davon gehört zu haben. Aber das ist lange her.“ Sie warf einen liebevollen Blick auf Ella. „Natürlich würde ich Ella gegen nichts in der Welt eintauschen wollen!“
    Ihre Worte ärgerten Jorge ein wenig, denn er hatte die Unterhaltung in unverfängliche, höfliche Bahnen lenken wollen. Dennoch bemerkte er den sehnsüchtigen Unterton in ihrer Stimme.
    „Hast du denn so wenig Zeit?“, erkundigte er sich und steckte einen silbernen Strohhalm in die Kalebasse, bevor er sie Caroline zum Trinken reichte.
    Sie trank einen Schluck und verzog das Gesicht. Der Matetee war nicht nur bitter, sondern auch zu heiß.
    „Jetzt gebe ich dir die Kalebasse zurück, nicht wahr?“ Es rührte Jorge, dass sie sich an die Teezeremonie erinnerte. Doch er wusste, dass er seine Zurückhaltung nicht aufgeben und keinesfalls in nostalgischen Erinnerungen schwelgen durfte. Es hatte zu lange gedauert, den Schutzwall um sein Herz herum zu errichten.
    Mühsam konzentrierte er sich wieder auf das Gespräch und die Frage, die Caroline noch nicht beantwortet hatte.
    „Warum hast du so wenig Zeit?“, wiederholte er.
    Es war einfach absurd. Fast ein wenig fassungslos schüttelte Caroline den Kopf. Da standen sie nun in einer kleinen, primitiven Hütte, die fast genauso aussah wie ihre gemeinsame Unterkunft damals in Afrika, und Jorge machte angestrengt höfliche Konversation mit ihr. Genau wie damals, als sie sich kennengelernt hatten …

2. KAPITEL
    Unwillig schüttelte sie die Erinnerungen ab und nahm sich fest vor, die Anziehungskraft, die er noch immer auf sie ausübte, konsequent zu ignorieren.
    Am besten vergaß sie ganz einfach die Vergangenheit – sowohl die schönen als auch die schmerzlichen Ereignisse.
    Er wartete noch immer auf ihre Antwort.
    „Ich gehe zur Arbeit, komme abends nach Hause und versuche, eine gute Mutter zu sein. Genau wie alle anderen berufstätigen Mütter plagt mich ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich zu wenig Zeit mit meiner Tochter verbringe. Vermutlich übertreibe ich es mit meiner Mutterrolle deshalb manchmal ein wenig. Wenn Ella dann ins Bett gegangen ist, kümmere ich mich um den Papierkram oder lese Fachliteratur. Du weißt ja, wie das ist: Man muss immer über die neuesten Entwicklungen informiert sein, um den Patienten optimal helfen zu können.
    Jorge drehte sich zu ihr um und wandte ihr absichtlich seine entstellte Wange zu. Nur mühsam konnte Caroline den Impuls unterdrücken, seine Narben zu berühren – so, wie Ella es

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