Aerzte zum verlieben Band 55
Hatte er sich in ihr geirrt, und sie betrachtete ihn nur als flüchtiges Abenteuer?
Während er die beiden beobachtete â Frank, der Kerry liebevoll die Wange streichelte, und Kerry, die Frank zum Abschied kurz in den Arm nahm â, spürte Denovan, wie eine Welle der Enttäuschung ihn erfasste. Für ihn war alles klar gewesen: Er und Kerry waren füreinander bestimmt. Wie selbstverständlich war er davon ausgegangen, dass es in ihrem Leben keinen anderen Mann gab. Denovan fühlte sich bitter betrogen.
Kein Wunder, dass sie an diesem Wochenende keine Zeit gehabt hatte, zu ihm nach London zu kommen. Sie war mit seinem Bruder verabredet gewesen! Als Denovan genauer darüber nachdachte, fielen ihm viele Begebenheiten ein, bei denen Kerry Frank in Schutz genommen hatte. Vielleicht lief da schon länger etwas zwischen den beiden.
Frank war inzwischen gegangen, und Denovan starrte auf die nun geschlossene Cottagetür. Nein, er würde sich nicht einfach abservieren lassen. Nicht ohne eine Erklärung! Er war nicht den ganzen Weg von London hergekommen, um sich jetzt still zurückzuziehen.
Er stieg aus und schlug wütend die Wagentür zu. Nur wenige Schritte, dann stand er vor ihrer Haustür und klopfte energisch.
Sekunden später öffnete Kerry. Freudig überrascht strahlte sie ihn an. âDenovan! Was um alles in der Welt machst du hier?â
Eine Sekunde zögerte er â wieder einmal überwältigt von ihrer Schönheit und ihrem offenen Lächeln. Doch dann zog er sie entschlossen ins Haus. âJetzt weià ich, weshalb du nicht nach London kommen wolltest!â, beschuldigte er sie grimmig. âWarum hast du mir verschwiegen, dass zwischen dir und Frank was läuft? Du und Frank! Wie konntest du mir das antun?â
10. KAPITEL
Auf Denovans zornige Worte folgte sekundenlanges tödliches Schweigen. Nur das leise Ticken der Küchenuhr war im Hintergrund zu hören.
Kerrys freudiges Lächeln war ungläubigem Entsetzen gewichen. Fassungslos sah sie ihn an. Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, hatte sie ihre Sprache wiedergefunden. âIch und Frank?â Sie schüttelte verständnislos den Kopf. âKeine Ahnung, wovon du redest.â
Seine blauen Augen blitzten. âTu mir bitte einen Gefallen, Kerry: Sag mir die Wahrheit!â
Kerry konnte Denovans grimmigen Blick nur schwer ertragen. Plötzlich war er wieder zu dem barschen Mann geworden, als den sie ihn vor drei Wochen kennengelernt hatte. Doch sie würde sich nicht mehr so behandeln lassen!
âRede gefälligst nicht so mit mir, Denovan! Ich habe dich nie belogen!â
âDu hast behauptet, du könntest nicht zu mir nach London kommen, weil deine Mutter dich besucht. Von einem romantischen Abend mit Frank hast du nichts gesagt. Es wäre wirklich nett gewesen, wenn du erwähnt hättest, dass ihr zwei mehr als Kollegen seid.â
âDa gibt es nichts zu erwähnen! Ich habe dich nicht belogen und dir auch nichts verschwiegen. Er hat mich nur zum Abendessen eingeladen, um sich für meine Hilfe zu bedanken. Und da ich ein freier Mensch bin, kann ich ausgehen, mit wem ich will!â
Mit versteinerter Miene sah er sie an. âDann hat unsere gemeinsame Nacht dir also nichts bedeutet? War es für dich wirklich nur eine kleine Affäre?â
âDas ist doch völliger Blödsinn!â Kerry spürte verräterische Tränen in sich aufsteigen. Sie liebte diesen Mann! Mehr als alles andere auf der Welt. Aber sie würde sich nicht so von ihm behandeln lassen. Empört fauchte sie: âIch muss mich nicht vor dir rechtfertigen! Nenn mir nur einen vernünftigen Grund, weshalb ich mit meinem Praxispartner nicht auch einmal abends essen gehen sollte. An unserer rein beruflichen Beziehung hat das nichts geändert.â
âFür mich sah es aber ganz anders aus. Lass dich nicht mit ihm ein, Kerry, er ist ein Lügner und Betrüger.â
âDenovan, hör jetzt endlich auf damit! Ich halte es nicht mehr aus, dass ihr zwei euch ständig gegenseitig schlechtmacht!â Kalt wies sie auf die Tür. âIch denke, es ist besser, wenn du jetzt gehst. Da du mir nicht vertraust, sollten wir unsere Beziehung wohl besser beenden.â
âKein Problem.â Seine Augen funkelten wütend. âIch weiÃ, wann ich verloren habe. Schade. Ich hatte gedacht, das zwischen uns wäre etwas Besonderes, aber
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