Aerzte zum verlieben Band 55
die sich darauf spezialisiert hatte, Ãrzte für Australien anzuwerben. Frank hatte sie noch nichts davon gesagt â er sollte sich erst einmal um seine Genesung kümmern. Nur Daphne hatte sie vor einigen Tagen ins Vertrauen gezogen.
Die Sprechstundenhilfe hatte sie ungläubig angesehen. âEs ist wegen Denovan, nicht wahr? Es war ja offensichtlich, dass es zwischen euch beiden gefunkt hat und er verrückt nach dir ist. Ziehst du zu ihm nach London?â
Kerry war ihrem Blick ausgewichen. âNein. Nicht nach London. Ich werde nach Australien auswandern.â
âWas? Australien? Wie spannend. Da habt ihr zwei euch ja ein richtiges Abenteuer vorgenommen.â
âNein, Daphne. Wir sind nicht zusammen. Ich werde allein nach Australien gehen.â
Verständnislos hatte Daphne sie angesehen. âAber warum? Warum willst du so weit fort? Du hast doch immer gesagt, du liebst Braxton Falls. Wir werden dich alle schrecklich vermissen! Wieso bleibst du nicht hier?â
Beim Anblick von Kerrys blassem Gesicht und den Tränen in ihren Augen hatte sie schlieÃlich begriffen. âEs geht nicht nur darum, etwas Neues anzufangen, oder? Es liegt an Denovan. Was ist denn passiert? Ich war mir so sicher, dass aus euch beiden ein Paar werden würde.â
Kerry schluckte, um den Kloà in ihrem Hals loszuwerden. âDas dachte ich auch, Daphne. Doch es war vorbei, noch bevor es richtig angefangen hatte. Ich liebe ihn, aber irgendwie ist es schiefgegangen. Jetzt brauche ich dringend einen Tapetenwechsel, um auf andere Gedanken zu kommen.â
âAch, du Arme!â Liebevoll nahm Daphne sie in den Arm. âEr muss ein Idiot sein, wenn er nicht merkt, dass ihr zwei wie füreinander geschaffen seid. Bitte, Kerry. Denk noch ein paar Tage nach, bevor du eine so drastische Entscheidung triffst.â
Aber es war zu spät. Kerry hatte sich bereits entschieden und die entsprechenden Schritte eingeleitet â Visum und Zulassung beantragt, einen Vorvertrag unterschrieben und einen Reiseführer über Queensland gekauft.
Wehmütig betrachtete sie die Menschen, die fröhlich plaudernd auf dem Rasen standen.
âBekomme ich einen Kaffee, Dr. Latimer?â
Sir Vernon Hood hatte sie jäh aus ihren Gedanken gerissen. Er sah sie verlegen an.
âNatürlich! Sie und Ihre Frau haben ein wunderbares Fest organisiert. Genau das, was die Leute hier gebraucht haben, um wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft zu sehen.â
Er nahm seine Tasse, löffelte etwas Zucker hinein und rührte gedankenverloren um. âIch habe Ihren Rat befolgtâ, sagte er leise. âEs ist schwer, aber ich bin fest entschlossen, durchzuhalten.â Er sah zu seiner Frau hinüber, die gerade selbst gemachte Konfitüre verkaufte. âBethany hilft mir sehr. Ich weiÃ, dass sie bei Ihnen war, und ich möchte Ihnen danken, dass Sie ihr dieses Fest vorgeschlagen haben. Ein gemeinsames Projekt hat uns beiden sehr gutgetan.â
Zumindest für ihn und seine Familie schien alles ein gutes Ende genommen zu haben.
Allmählich neigte das Fest sich dem Ende zu, und die vielen Helfer begannen mit dem Zusammenräumen.
âKerry! Kerry! Hallo!â, erklang plötzlich eine Kinderstimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Kerry drehte sich um und traute ihren Augen kaum, als sie Archie OâMara mit einem groÃen Football im Arm über den Rasen laufen sah.
âSieh mal, was ich gewonnen habe!â Durch seine Brillengläser sah er sie Beifall heischend an. âIch habe es geschafft, den Ball durch die winzige Ãffnung ins Tor zu schieÃen. Jeder, der das packt, kriegt einen Football.â
âArchie! Wie schön, dich zu sehen! Ich dachte, du wärst in London.â
âWir mussten noch einmal herkommen, denn Daddy hat irgendwas Wichtiges zu erledigen. Ich darf bei Daphne und Larry schlafen.â
âBist du mit ihnen hier?â
âNein, mit meinem Daddy.â
Ihr Herz klopfte aufgeregt, als Kerry sich suchend im Garten umsah. Denovan war hier? Wieso hatte sie ihn noch nicht entdeckt?
âWo ist dein Daddy jetzt?â, fragte sie beiläufig.
âIch glaube, da hinten bei den Bäumen.â Archie war schon wieder mit seinem Ball beschäftigt.
Tatsächlich â dort unter den Bäumen stand Denovan und blickte sie unverwandt an. Nun setzte er sich in Bewegung, ohne sie aus den Augen zu lassen.
Was wollte
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