Aerzte zum verlieben Band 55
es auch schlimme Tage geben, aber gemeinsam können Sie sie durchstehen. Achten Sie darauf, dass er alle Termine in der Entzugsklinik wahrnimmt und regelmäÃig die Blutkontrollen machen lässt. Er braucht diesen Druck, um nicht rückfällig zu werden.â
Bethany lächelte bitter. âIch verstehe ihn einfach nicht. Er hat so ein privilegiertes Leben. Wie konnte er nur so leichtsinnig sein? Offenbar ist er schwächer, als ich dachte. Hoffentlich hält er den Entzug durch.â
Kerry lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. âWissen Sie, Bethany, ich glaube, es wäre gut für Ihren Mann, wenn er hier irgendeine Aufgabe übernähme. Etwas, das ihn beschäftigt und ablenkt. Als Folge der Ãberschwemmung sind viele Menschen in Not geraten. Wie wäre es, wenn Sie zusammen mit Ihrem Mann eine Wohltätigkeitsveranstaltung organisieren?â
âDas ist wirklich eine gute Idee. Sie denken an eine Gartenparty oder eine Spendengala, nicht? Ich schätze, unser Garten wäre groà genug dafür.â
âGanz genau. Es würde den Leuten von Braxton das Gefühl geben, dass es jetzt wieder aufwärtsgeht, und natürlich das Gemeinschaftsgefühl stärken.â
Bethany lächelte zufrieden. âEin groÃartiger Plan. Genau das Richtige für Vernon. Vielen Dank, Dr. Latimer! Es geht mir schon viel besser.â
âGern geschehen. Kommen Sie ruhig wieder zu mir, wenn Sie sich aussprechen möchten.â
Als Bethany sich verabschiedete, wirkte sie wie ausgewechselt. Kerry sah ihr förmlich an, dass sie sich mit Elan in das neue Projekt stürzen würde. Hoffentlich ging der Plan auf und Sir Vernon schaffte es, durchzuhalten.
Das Pear and Partridge war eine gemütliche Kneipe, die schon bald nach der Ãberschwemmung wiedereröffnet hatte. Wie jeden Abend waren fast alle Tische besetzt, sodass Kerry und Frank eine Weile warten mussten, bis sie einen Platz fanden.
âTut mir leid, dass ich dich in kein besseres Restaurant ausführen kann, aber das Farmerâs Plough war ausgebucht, und ich darf noch nicht wieder Auto fahren.â
âKein Problem, Frank. Es ist doch sehr nett hier.â
Als sie sich setzten, lächelte Frank entschuldigend. âIch hätte dir wirklich gern etwas Besonderes geboten. SchlieÃlich ist heute dein Geburtstag.â Er griff in seine Tasche und zog ein schmales, in Geschenkpapier gewickeltes Päckchen hervor, das er ihr feierlich überreichte. âHier â ein kleines Dankeschön für all die Arbeit, die ich dir gemacht habe.â
Ãberrascht blickte Kerry auf das Päckchen. âDas wäre doch nicht nötig gewesen, Frank!â
Gespannt sah er ihr beim Auspacken zu. Ein elegantes blaues Seidentuch kam zum Vorschein, das perfekt zu Kerrys Augenfarbe passte.
âOh, Frank! Es ist wunderschön. Vielen Dank â¦â Verlegen sah sie ihn an.
Er beugte sich vertraulich vor. âIch fand, dass es dir gut stehen würde. Danke noch mal, dass du heute Abend mitgekommen bist. Endlich eine Möglichkeit, uns ein bisschen besser kennenzulernen.â
âJaâ, stimmte Kerry leicht beklommen zu. Schnell wechselte sie das Thema. âWir sollten wirklich einmal in Ruhe über die Praxis reden. Ich fände es gut, eine weitere Gemeindeschwester einzustellen.â
âOh nein, heute Abend wollen wir nicht über die Arbeit sprechenâ, protestierte Frank. Er trank einen Schluck Wein. âAls Erstes bestellen wir uns mal was Leckeres zu essen. Hast du dich schon entschieden?â
âJa. Ich hätte gern ein Steak mit Salat.â
Nachdem Frank die Bestellung aufgegeben hatte, wandte er sich wieder an Kerry. âHast du in der letzten Zeit etwas von Denovan gehört?â, erkundigte er sich beiläufig.
âOh ja. Er hat gerade ein groÃartiges Jobangebot bekommen.â
Frank lächelte säuerlich. âDenovan war schon immer sehr erfolgreich.â
Sie sah Frank über den Rand ihres Weinglases an. Sollte sie es wagen und ihn direkt auf den Konflikt ansprechen? Warum eigentlich nicht!
âEs war bestimmt nicht einfach für dich, so kurz nach dem Tod deiner Mutter eine Stiefmutter und dann noch einen kleinen Bruder zu bekommen, oder? Bestimmt hast du dich sehr verloren gefühlt.â
âAllerdings. Leider haben Denovan und ich uns von Anfang an nicht gut verstanden. Ich wünschte, es wäre anders gewesen.
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