Aerzte zum verlieben Band 55
ReiÃverschlüsse und Knöpfe zu sindâ, erläuterte der Verkäufer hilfsbereit. âDann geht nichts kaputt, glauben Sie mir.â
Nick gab ein undefinierbares Geräusch von sich. Diese neueste Lektion in Sachen Leben im Outback hatte ihn sichtlich erschüttert. Als Annabelle vorschlug, dass er seine alte Kleidung wieder anzog, damit sie die neuen Stücke waschen und trocknen lassen konnten, raffte er sich jedoch nur zu einem schwachen Protest auf.
âWollen Sie vorher oder nachher mit dem Jeep drüberfahren?â, fragte er. âWundern würde es mich nicht.â
Annabelle schüttelte den Kopf. âNein, keine Angst. Dieses Mal lassen wir es sein. Aber wie ist es mit Jeans? Und Schuhen?â
Nachdem sie dem Waschsalon des kleinen Wohnwagenparks am Stadtrand einen Besuch abgestattet hatten, zog Nick sich in den Toilettenräumen der Anlage um. Er gab es nicht gerne zu, aber Annabelle hatte vollkommen recht gehabt. Die neuen Kleidungsstücke waren für das Klima und die Umgebung sehr viel besser geeignet. Die Hosen fühlten sich nach der Wäsche weich und bequem an, und das karierte Hemd gefiel ihm sehr viel besser als alles, was Nellie jemals für ihn ausgesucht hatte.
Als er vor dem Spiegel stand und sich Annabelles alten Akubra auf den Kopf stülpte, musste er breit grinsen. Sicher, er war ein Stadtmensch, das hatte sie sofort erkannt, aber so, wie er jetzt aussah, würde niemand auf Anhieb darauf kommen.
âHey, stehen Sie etwa vor dem Spiegel und bewundern sich selbst?â
âGibt es hier eine Ãberwachungskamera, oder ist ein Loch in der Wand?â, rief er zurück und griff dann nach seinen abgelegten Kleidern. Annabelle stand mit Bruce neben dem Auto, das sie unter einem groÃen Baum mit tief herabhängenden Zweigen geparkt hatte.
Der Baum sah aus wie eine Trauerweide, aber Nick vermutete, dass es sich stattdessen wahrscheinlich um eine Art mit einem ihm völlig fremden Namen handelte. Ganz sicher würde er Annabelle nicht danach fragen.
Nein, er würde lernen, das Auto mit Allradantrieb zu fahren, und sich auch sonst den Herausforderungen im Busch zu stellen. Nie wieder sollte sie ihn für einen Schnösel aus der Stadt halten.
Warum es allerdings so wichtig war, was Annabelle von ihm dachte, hätte Nick nicht sagen können.
âIch war mit Bruce Gassi gehen und habe getankt, während Sie Ihrer Wäsche beim Trocknen zugeschaut habenâ, sagte Annabelle. âUnd ich habe uns ein paar Sandwiches und Getränke für die Fahrt besorgt. Vielleicht sollten wir hier auch gleich einen GroÃeinkauf machen, denn in Murrawalla gibt es zwar einen Laden, der Lebensmittel und auch frisches Fleisch und Gemüse verkauft, aber dort ist es teurer.â
Ihre Miene verriet Nick, dass dieses kleine Dilemma sie beschäftigte. âWas spricht dagegen, hier einzukaufen?â
âWenn jeder in Murrawalla â¦â
âAlso alle hundertvierzig Einwohner â¦â, fiel Nick ihr ins Wort.
âAlso, wenn alle hier in Murrawingi einkaufen würden â¦â, unterbrach wiederum sie ihn, â⦠dann würde der Laden in Murrawalla sein Sortiment verkleinern, und das wäre schlecht für den Ort.â
Nick nickte. âOkay, also kaufen wir im Ort, auch wenn es etwas teurer ist. Und jetzt erklären Sie mir noch mal, wie man diese Karre fährt.â
Nachdem Nick sich mit den Schaltgetrieben vertraut gemacht hatte, erwies er sich als guter Fahrer. Aber wahrscheinlich machte er ohnehin alles gut, was er anpackte, sagte sich Annabelle. An seiner Kompetenz als Arzt gab es jedenfalls keine Zweifel. Es waren eher seine sozialen Qualitäten, die ihr fragwürdig erschienen.
Aber es ging sie natürlich gar nichts an, mit wie vielen Frauen er ausging. Um sich abzulenken, schaltete Annabelle das Funkgerät ein.
âWerden wir das viel benutzen?â, erkundigte sich Nick.
âNur wenn wir müssen. Ich habe keine Lust, grundlos mit Leuten zu plaudern. Die Trucker machen das, um sich am Steuer wach zu halten, aber wir werden es wohl nur benutzen, wenn wir es wirklich brauchen.â
âHallo, hier ist Eileen von der Klinik in Murrawalla. Hört ihr mich da im Jeep? Spreche ich mit dem neuen Einsatzteam?â
âOder wenn uns jemand ruftâ, fügte Annabelle schnell hinzu, griff nach dem Mikro und drückte die Sprechtaste. âGenau, wir sind das neue Team, und
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