Aerzte zum verlieben Band 55
Lage des Patienten nicht ganz einfach war. âMein Name ist Nick, und die sehr groÃe Frau da an der Tür heiÃt Annabelle. Und Sie sind â¦?â
âSteve.â
âOkay, Steve. Ihre schlimmsten Schmerzen haben wir hoffentlich erst einmal gemildert. Tut Ihnen noch etwas weh?â
Vorsichtig bewegte Steve Beine und Arme. âAlles andere scheint in Ordnung zu seinâ, sagte er. âVerdammt, ich dachte, ich würde hier sterben, es hat so wehgetan.â
Nick erklärte ihm die Art seiner Verletzung und wie sie die Atmung beeinträchtigte. âDie Betäubung wird nicht ewig helfen. Annabelle hat bereits den Krankenwagen gerufen, der sie nach Murrawingi bringen wird. Sie müssen geröntgt werden, und der Arzt dort wird die Rippe vermutlich tapen, damit sie besser heilt.â
âUnd meine Kängurus?â
Nick schüttelte den Kopf. âDenen kann ich nicht mehr helfen.â Dann wurde ihm jedoch klar, dass Steve ernsthaft besorgt war.
âSie müssen in den Kühler. Es geht um meinen Lohn.â
âIst der Kühler in Murrawingi?â, fragte Annabelle, die mal wieder sehr viel mehr verstand als Nick.
âNein, ich war unterwegs zu dem in Murrawalla. Das ist einfacher für mich.â
Kühler? Kängurus? Nick brauchte einige Sekunden, dann wurde ihm klar, worauf das Ganze hinauslief. âNein! Auf keinen Fall!â, sagte er. âWir werden diese Tierleichen nicht in unserem Auto transportieren.â
Annabelle musterte ihn überrascht. Anscheinend hatte er schneller vorausgedacht, als sie erwartet hatte. âWir können sie auf dem Dach festbindenâ, schlug sie vor.
âSie müssen sie einfach nur beim Kühler abliefern, wenn Sie in den Ort kommen. Können Sie gar nicht verfehlenâ, mischte Steve sich ein. âNur so bekomme ich meine Prämie.â
Nick seufzte.
Und so machte sich der immer ordentlich gekleidete Dr. Tempest aus der groÃen Stadt mit einem Stapel toter Kängurus auf dem Auto auf den Weg in den kleinen Ort im Busch, wo er die nächsten zwei Monate arbeiten würde.
Der Farmer mit dem Traktor war kurz vor dem Rettungswagen eingetroffen, sodass genügend Hilfe da war, nicht nur, um Steve zu versorgen, sondern auch, um die Kängurus auf dem Dach des Jeeps zu vertäuen.
Dennoch war Nick in Gedanken noch bei den Tieren. âIst das denn in Ordnung, diese Kängurus zu schieÃen?â, fragte er, während Annabelle den Jeep über die schmale StraÃe lenkte. Sie aÃen beide von den Sandwiches, und Nick stellte einmal mehr fest, dass sie recht gehabt hatte: Er spürte eindeutig kleine Staubkörner zwischen seinen Zähnen.
âDie Population muss nun mal begrenzt werden. Seit der Besiedelung durch die Europäer sind die Kängurubestände in Australien ständig gewachsen, weil es seitdem einfach mehr Weideland und dadurch mehr Nahrung für sie gab.â
âAber das haben sich die Farmer doch sicher nicht gefallen lassen?â, fragte Nick und nippte an seinem Getränk.
âNein, haben sie nichtâ, sagte Annabelle. âDie Tiere wurden förmlich abgeschlachtet. Aber inzwischen müssen alle Kängurujäger so wie Steve eine Lizenz haben, und es gibt bestimmte Abschussquoten. So wird das natürliche Gleichgewicht bewahrt. Deswegen war Steve so besorgt. Er kann nämlich nicht einfach nächste Woche wieder neue Tiere schieÃen. Die Kängurus müssen in den Kühler, damit er sein Geld bekommt.â
Nick wollte gerade fragen, wie viel Geld genau man mit dem SchieÃen von Kängurus verdiente, als er bemerkte, dass neben der StraÃe Wasser durch eine Rinne lief und dann auf den roten harten Boden geleitet wurde.
âSchauen Sie nur, das Wasser läuft hier einfach so auf das Landâ, rief er aus.
Annabelle lächelte leicht. âDas ist Wasser aus einem Bohrloch. Es wird hier, wie schon gesagt, auch zum Duschen verwendetâ, erklärte sie. âAber Wasser ist ein schwieriges Thema im Busch, das heben wir uns für eine andere Gelegenheit auf. Jetzt sollten Sie Ihren ersten Blick auf Murrawalla genieÃen.â Sie wies mit dem Kopf aus dem Fenster zu einer Ansammlung von Häusern hin.
Während sie langsam näher kamen, zählte Nick die Gebäude. âVier, fünf, sechs und vielleicht noch eins, wenn es nicht nur ein Schuppen ist. Etwas mehr hätte ich schon erwartet. Die
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