Aerzte zum verlieben Band 55
Kitty und mich. Es war wie ein Banktresor. Manchmal musste er etwas davon nehmen, wenn es uns schlecht ging, um Essen zu kaufen oder neue Ausrüstung. Ich habe das hier in unserem Versteck gefunden. Ich bin sicher, Betsy-Ann hat schon dafür gesorgt, dass sie ihren Teil abbekommt.â
Nick wollte nicht fragen, was die Steine wert waren, aber sicher würden sie viel Geld einbringen.
Annabelle schien seine Gedanken auch so zu erahnen. âDas wird Kittys Studiengebühren finanzieren und ihr noch ein paar Ersparnisse für den Start ins Berufsleben mitgeben.â
âUnd für dich?â Nick war schon früher aufgefallen, dass Annabelle sich mehr um die Zukunft ihrer Schwester als um ihre eigene sorgte.
âVielleicht bleibe ich einfach. Die Ãlarbeiter werden nicht immer da sein, aber so lange spart es Geld, wenn ich hier als Krankenschwester arbeite und in Zukunft nur jeweils ein neuer Arzt für das Team geschickt werden muss.â
âDu würdest deine Karriere als Schwester in der Notaufnahme aufgeben, um hier zu leben und darauf zu achten, dass Mrs Warren ihre Herztabletten nimmt?â
âUnd ich würde Unfallopfer versorgen, kleine Wehwehchen lindern und ernsthaft erkrankte Patienten für den Transport vorbereiten. Ich würde vielleicht einen Spezialtermin für Depressionen und Angstzustände anbieten und mich vorher entsprechend fortbilden. Das ist hier drauÃen ein groÃes Problem. Wirklich, Nick, die Leute im Busch brauchen eine gute medizinische Versorgung, das Leben hier ist schwer genug.â
âAber du wärst von allem abgeschnittenâ, wandte er ein.
âVon was denn?â, gab sie zurück. âVon Kinos und Bars und schicken Restaurants? Das ist mir nicht wichtig, und hier drauÃen gibt es genug Unterhaltung.â
âOh ja, das habe ich gesehen.â Nick dachte an den Singleball zurück.
Annabelle fühlte sich auf einmal unendlich erschöpft. Sie war nicht in der Lage, jetzt eine Diskussion mit Nick über ihre Zukunft zu führen.
âDas reicht, ich muss jetzt schlafenâ, sagte sie, legte alle Briefe zurück in den Karton und wickelte das Opalgestein wieder ein.
âDu solltest etwas essenâ, sagte Nick mit sanfter Stimme. âIch mache etwas Suppe, es wird nicht lange dauern.â
Zu müde, um ihm zu widersprechen, taumelte Annabelle ins Badezimmer, um noch einmal zu duschen. Es war fast, als könnte das heiÃe Wasser ihren Kummer fortspülen. Zurück in ihrem Zimmer, zog sie ein sauberes T-Shirt zum Schlafen an.
Als sie dann in die Küche kam, wartete bereits ein Teller heiÃer Suppe auf sie.
âHat Eileen die gekocht?â
Nick lächelte. âIch habe auch einige verborgene Talente. Es sind nur ein paar unserer Vorräte, die ich zusammengewürfelt habe.â
Annabelle saà auf der Veranda und löffelte ihre Suppe. Sie merkte erst jetzt, wie hungrig sie war. Und einmal mehr hatte sich Nick von einer neuen Seite gezeigt.
Nick war ein bodenständiger, sensibler Mann, der sich um seine Patienten sorgte und auch für Annabelle da war, obwohl er sie kaum kannte.
Bei dem Gedanken daran wäre sie fast wieder in Tränen ausgebrochen.
Aber sie hatte genug geweint. Jetzt musste sie nach vorne schauen und sich fragen, ob sie ihre Pläne, hier im Outback zu bleiben, wirklich wahr machen wollte.
Vielleicht wäre es die Lösung für sie. So wie sie für Nick empfand, konnte sie unmöglich wieder nach Brisbane zurückkehren und mit ihm zusammenarbeiten.
Ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft, aber dieses Mal nicht vor Trauer um ihren Vater.
Sie trauerte um ihre Liebe â¦
Aber was wusste sie schon von Liebe!
Annabelle aà ihre Suppe auf, spülte ihr Geschirr ab, bedankte sich noch einmal bei Nick und ging ins Bett.
In den nächsten Tagen kamen immer wieder Besucher, um Blumen, Essen und Trauerkarten vorbeizubringen, aber Annabelle bestand darauf, die ganze Zeit hindurch zu arbeiten. Sie lächelte freundlich und bedankte sich bei allen, aber Nick konnte sehen, dass sie hinter dieser Fassade nur ihren Schmerz verbarg.
âWir können bei Max, dem Bohrarbeiter mit der gequetschten Hand, die Schiene abnehmen und die Fäden ziehenâ, sagte er zu ihr, denn Gespräche über die Arbeit waren das Einzige, was sie zulieÃ. âDann werden wir ja sehen, wie gut er den Finger noch bewegen kann.â Annabelle antwortete
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