Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
Vom Netzwerk:
fleißig, damit ihr es später einmal gut habt. Euer euch liebender Vater‘.“
    Als er sah, dass sie wieder zu weinen begonnen hatte, nahm Nick ihr den Rest der Briefe aus der Hand. „Vielleicht ist jetzt nicht der beste Zeitpunkt“, sagte er liebevoll, aber sie schüttelte den Kopf.
    â€žNein, ich muss das hören. Ich muss wissen, dass er sich um uns gesorgt hat. In meinem Herzen habe ich das immer gewusst, aber weil ich so dumm war, habe ich ihm für alles die Schuld gegeben … Dafür, dass Mum uns abgeholt und später wieder verlassen hat, und dafür, dass er uns nicht geholfen hat. Ich habe nie verstanden, wie sehr er gelitten hat, weil ich immer nur an mich gedacht habe.“
    Der Kummer in ihrer Stimme schnitt Nick wie ein Messer ins Herz. Er setzte sich neben Annabelle, legte einen Arm um ihre Schultern und hielt sie fest. Dann nahm er den zweiten Brief und las ihn vor. Er klang nicht viel anders als der erste, aber Gerald Donne ermahnte die Mädchen, auf sich selbst stolz zu sein und sich von niemandem etwas anderes sagen zu lassen.
    â€žEin guter Ratschlag“, bemerkte Nick.
    Die Briefe waren über einen Zeitraum von mehreren Jahren verfasst worden, aber nur der erste, der als unzustellbar zurückgekommen war, war auch abgeschickt worden.
    â€žIch verstehe das nicht“, sagte Annabelle schließlich. „Er hat unsere neue Adresse doch gehabt! Und warum erwähnt er das Geld, um das ich ihn gebeten habe, in keinem Brief? Nicht einmal im ersten …“
    Da fiel Nick jener andere Umschlag ein, den er gesehen hatte und der hinter den Aktenschrank gefallen war. Er durchwühlte den Karton und fand ihn schließlich.
    â€žAber das ist meine Handschrift.“ Annabelle betrachtete den Brief.
    Nick nahm ihr den Brief aus der Hand und musterte ihn genau. „Er ist gar nicht geöffnet worden“, sagte er. „Vielleicht lag er in einem Stapel Post, der aus Versehen hinter den Schrank gefallen ist, noch bevor dein Vater ihn öffnen konnte.“
    â€žBevor er ihn öffnen konnte“, wiederholte Annabelle. Dann starrte sie Nick an. „Sag mir bitte, dass es nicht der Brief ist. Es kann doch nicht sein, dass ich meinen Vater jahrelang nur wegen eines dummen Zufalls nicht gesehen habe … Wegen eines Briefes, der verloren gegangen ist …“
    Nick reichte ihr den Umschlag, aber sie schob seine Hand fort. „Nein, lies du ihn. Er muss es sein. Dad hätte uns nie im Stich gelassen, das wusste ich, aber mein dummer Stolz und mein Zorn haben mich davon abgehalten, in Kontakt zu bleiben. Ich dachte, er hat eine neue Frau und will uns nicht helfen. Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass er den Brief einfach nicht bekommen hat.“
    Der Brief enthielt in der Tat Annabelles Bitte um Unterstützung, aber in so vorsichtigen Worten, dass Nick sich fragte, ob das Opalschürfen überhaupt ein einträgliches Geschäft war. „Falls du vielleicht gerade auf eine gute Ader gestoßen bist“, hatte Annabelle ihrem Vater geschrieben und ihm dann versichert, dass sie es auch so schaffen würden, falls er gerade kein Glück hatte.
    â€žKann man vom Opalschürfen denn leben?“, fragte er, um Annabelle von ihren Selbstvorwürfen abzulenken.
    â€žNun ja, es kommt darauf an. Die weniger wertvollen Steine bringen etwas ein, wenn sie nach China verkauft und dort bearbeitet werden. Dann kommen die, die poliert und geschliffen und nach Europa exportiert werden. Und die richtig guten Funde bringen wirklich viel Geld ein. Wir waren manchmal reich, und manchmal haben wir monatelang Bohnen auf Toast gegessen. Es ist ein Glücksspiel.“
    â€žUnd jetzt? Betsy-Ann hat doch gesagt, er sei auf eine Ader gestoßen. Das muss also ein guter Fund gewesen sein.“
    â€žDie besten Steine, die ich je gesehen habe“, entgegnete Annabelle. Sie stand auf und ging ins Haus. Gleich darauf kehrte sie mit dem Bündel in der Hand zurück, das sie schon im Jeep bei sich gehabt hatte. Sie wickelte es aus und zeigte Nick ein großes Stück Felsgestein, in dem es wie von kleinen Flammen rot, orange, blau und grün funkelte.
    Verzaubert starrte Nick auf das glitzernde Farbenspiel. „Oh, das ist wunderschön.“
    â€žDad hatte bestimmte Verstecke im Berg für uns. Wenn er gute Opale gefunden hatte, dann legte er etwas davon in diese Löcher. Eins für Betsy-Ann und Molly-May und eins für

Weitere Kostenlose Bücher