Aerzte zum verlieben Band 55
Bademantel an und kämmte sich ihre nassen Locken durch. Da klopfte es an ihrer Tür. Die heiÃe Dusche und die wunderbaren Körperpflegeprodukte im Bad hatten einen herrlich beruhigenden Lavendelduft auf ihrer Haut und ihrem Haar hinterlassen. Und Belinda freute sich schon auf das Tablett mit Essen, das Louisa ihr versprochen hatte.
Als sie jedoch die Tür öffnete, stand Mario vor ihr. Er hatte ebenfalls geduscht. Feuchte schwarze Locken klebten an seinen Schläfen, und sein Aftershave duftete nach grünem Wald, nach Sonnenschein und ⦠eben nach Mario.
Belinda kannte diesen Duft. Von jener Nacht, als Mario sie an der Hand gefasst und auf eine Entdeckungsreise mitgenommen hatte, die ihr wie ein Märchen erschienen war.
Jetzt streckte er wieder die Hand nach ihr aus. Ohne zu lächeln, aber mit einem so eindringlichen Ausdruck in den Augen, dass es beinahe bittend wirkte. Er lud sie dazu ein, in die Vergangenheit zurückzukehren.
Er wollte sie.
In einem solchen Blick wäre jede Frau versunken, und auch Belinda konnte diesem Sog nicht widerstehen. Sie musste sich an irgendetwas festhalten.
Und Marios Hand kam ihr da gerade recht.
Der vollständig eingeschlossene Innenhof war wohl der romantischste Ort für ein Abendessen im Freien, den Belinda je gesehen hatte. Bunte Lichterketten hingen zwischen den silbrig glänzenden Blättern der Olivenbäume. In kunstvoll geschmiedeten Leuchtern brannten Kerzen, die einen feinen Vanilleduft verströmten. An der Kopfseite eines rechteckigen Teiches sprudelte ein kleiner Springbrunnen. Und am anderen Ende des Beckens funkelte das Wasser im Schein blütenförmiger Schwimmkerzen.
Das Essen war genauso perfekt wie der äuÃere Rahmen. Auf einem rustikalen Holztisch standen alle möglichen Arten von Fingerfood, das man ohne Besteck essen konnte: knuspriges Ciabatta-Brot und verschiedene Käsesorten, Obst, Oliven und herzhaft gebratene Fleischstückchen. Belinda war überzeugt, dass es sich bei der Flasche, die aus einer weiÃen Leinenserviette hervorschaute, die den Eiskübel bedeckte, um einen exklusiven Jahrgangssekt handelte.
Es war alles Teil des Märchens, in das sie so mühelos zurückgekehrt war. Und es störte sie nicht, dass sie statt eines hinreiÃenden Kleides einen Morgenrock trug oder dass ihr Make-up abgewaschen war und ihr Haar in nassen Ringellocken herunterhing. Ihrem Aussehen schenkte sie keine Beachtung, ebenso wenig wie dem Rest der Welt um sich herum.
Wie in einem schönen Traum wusste Belinda intuitiv, dass in der realen Welt alles in Ordnung war. Ihre Kinder befanden sich in der Obhut von Louisa, und ihre Freundin Lizzy wurde im Krankenhaus gut versorgt. Also konnte sie sich diesem Traum einfach überlassen und so tun, als gäbe es keine problematischen Konsequenzen. Wenn sie aufwachte, würde die Realität wieder einsetzen. Aber für den Augenblick konnte sie die wunderbare Fantasie genieÃen. Und vor allem die Gesellschaft des Mannes, der im Zentrum dieser Fantasie stand.
Als Star in einem Traum, der zunehmend erotischer wurde, spielte Mario seine Rolle perfekt. Er murmelte leise Worte auf Italienisch, voller Zärtlichkeit und Liebe.
Er reichte Belinda ein Glas Sekt und lieà dann seine Fingerspitzen über ihren Arm bis zum Hals hinaufgleiten. An ihrem Kinn entlang, bis er unendlich sanft ihre leicht geöffneten Lippen berührte.
Mario hielt ihr kleine Appetithäppchen an den Mund, von denen er glaubte, dass sie ihr schmecken würden. Weiche Käse und Schinken auf einem Stückchen frischem Brot, eine salzige Olive und eine saftige, reife Erdbeere. Das ganze Mahl stellte eine Art Vorspiel dar, das köstlicher war, als es jedes Essen sonst hätte sein können.
Als Mario sich schlieÃlich erhob und zu Belinda herüberkam, stand sie ohne das geringste Zögern auf. Sie hob ihm das Gesicht zum Kuss entgegen, während er ihre Hüften umfasste. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und presste sich an ihn. Ihr ganzer Körper sehnte sich danach, von ihm berührt zu werden.
Mario neigte den Kopf, und seine Lippen waren so dicht vor ihren, dass Belinda nur noch ein elektrisierendes Vibrieren spürte. Es dauerte einen Moment, bis seine Worte in ihr Bewusstsein drangen.
âHeute Nacht, carissima â, flüsterte er. âHeute Nacht gehörst du mir. SÃ? â
Als ob sie imstande gewesen wäre, Nein zu sagen. Ihr fiel
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