Aerzte zum verlieben Band 55
OP gerollt wurde. Und dann die Anspannung, mit der sie darauf gewartet hatte, dass Lizzy zurückkam.
Es war einfach alles zu viel.
Belinda spürte nichts mehr auÃer einer merkwürdigen Benommenheit, als Mario nach einer Weile in das Zimmer kam, um sie abzuholen.
âBist du so weit?â, erkundigte er sich. âSoll ich dich dahin bringen, wo du und die Kinder untergebracht seid?â
Sie stand auf. Sogar ihre Beine fühlten sich taub an. Sie beugte sich über Lizzy und strich ihr ein paar blonde Strähnen aus der Stirn. âEs ist alles in Ordnungâ, sagte sie. âDie Operation ist gut verlaufen, und die Schwestern hier sind sehr nett. Morgen früh schaue ich wieder bei euch rein.â
âMmm.â Lizzy öffnete die Augen halb. âJa. Geh ruhig und spiel ein bisschen mit Mario.â Dann fielen ihr die Augen wieder zu. âViel SpaÃ.â
Von wegen SpaÃ, dachte Belinda. Mit steifen Schritten ging sie zur Tür, wo Mario stand und auf sie wartete. Sie war froh, dass er Lizzys schläfriges Gemurmel dieses Mal sicher nicht mitbekommen hatte. Belinda war viel zu müde, um mit irgendwem zu spielen. Und viel zu erschöpft, um auch nur das geringste Interesse in dieser Hinsicht zu haben.
Sobald sie an der Tür war, streckte Mario die Hand aus und berührte sie am Arm. Eigentlich nicht mehr als eine höfliche Geste, um ihr zu bedeuten, in welche Richtung sie auf dem stillen, nur noch dämmrig beleuchteten Korridor gehen sollten.
Doch diese Berührung seiner Finger auf ihrem nackten Oberarm fühlte sich an wie ein Brandmal.
Belinda spürte die Hitze, die von jeder Fingerspitze ausging und auf ihrer Haut zu glühen schien. Ein Feuer, das ihr ins Blut schoss, sie durchströmte und die gefühllosen Zellen mit Tausenden von Empfindungen überflutete. Auf einmal wurde ihr ganzer Körper mit schmerzhafter Intensität wieder zum Leben erweckt.
âDu kommst mit mirâ, erklärte Mario bestimmt.
Unwillkürlich stockte ihr der Atem, als ihr bewusst wurde, was heute vielleicht alles noch geschehen mochte.
Und sie war machtlos dagegen.
âWir fahren jetzt schon ziemlich langeâ, meinte Belinda.
Viel zu lange für ihren Geschmack. Sie saà zurückgelehnt auf dem bequemen, weichen Sitz in Marios niedrigem Sportwagen. Der Ledergeruch schien den männlich-erotischen Duft noch zu verstärken, den sie von der Fahrerseite her wahrnahm.
âDie ⦠Unterkunft liegt etwas auÃerhalb der Stadtâ, antwortete Mario.
âAber das ist doch meilenweit vom Krankenhaus entferntâ, protestierte Belinda.
Sie versuchte, sich aufzusetzen, aber das ging nicht. Der Sitz war so beschaffen, dass man gar nicht anders konnte, als sich entspannt zurückzulehnen.
âWie soll ich denn zu Lizzy kommen?â, fragte sie. âGibt es so weit drauÃen denn überhaupt noch einen öffentlichen Nahverkehr?â
âDen brauchst du nicht. Dir steht ein Auto plus Fahrer zur Verfügungâ, erwiderte Mario.
Energisch schüttelte Belinda den Kopf. âDas gefällt mir nicht, Mario. Ich würde lieber etwas zentraler wohnen.â
âDas hier ist besser für die Kinderâ, entgegnete er. âEs gibt dort einen groÃen Garten. Einen Fluss, frische Luft.â
Belinda machte einen erneuten, allerdings ebenso vergeblichen Versuch, sich aufzurichten, um sich ihm gegenüber zu behaupten. âDas klingt nach einer Art Landgut. Wahrscheinlich eine sehr teure Unterkunft.â
Mario warf ihr einen schnellen Seitenblick zu. âIst Geld ein Problem für dich, Bella?â
âNein!â Sie wurde rot. Doch das lag nur zum Teil daran, dass es ihr peinlich war, über ein so persönliches Thema mit ihm zu sprechen.
Eher hing es damit zusammen, dass er diesen Namen benutzte. Wie konnte es angehen, dass ein einziges Wort sie sofort in die Vergangenheit zurückversetzte? Dass sie sich Dinge wünschte, die niemals Wirklichkeit werden konnten? Belinda brauchte Mario nicht. Ihr Leben war schön, so wie es war. Sie hatte ihre Kinder. Ihre beste Freundin. Ein Zuhause und einen Beruf, der sie erfüllte. Bisher war sie immer glücklich gewesen. Und sie war es noch.
Aber ihre Absicht, sich selbst davon zu überzeugen, wurde komplett vereitelt, als Mario beim Schalten zufällig ihr Bein streifte. Er bog von der SchnellstraÃe, auf der sie bisher gefahren waren, auf eine andere
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