Aerzte zum verlieben Band 55
hätte wirklich das Zeug zum Blindenhund. AuÃerdem sahst du glücklich aus, und wir haben die anderen Gäste nicht belästigt. Ich hätte das Gleiche gesagt, wenn es ein Jack Russell gewesen wäre.â
Tom kämpfte dagegen an, sich fallen zu lassen in das angenehme, weiche Gefühl, dass sich jemand um ihn sorgte. Seine Lebenserfahrung hatte ihn geleert, sich auf niemanden zu verlassen. Er seufzte tief. âAch, Hayley.â
Sie antwortete mit einem ähnlichen Seufzer. âAch, Tom.â
Es brachte ihn zum Lächeln, aber Tom zeigte es nicht. Höchste Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und Hayley klarzumachen, dass sie sich keinerlei Illusionen hingeben durfte. âWegen neulich ⦠du weiÃt doch, dass eine Beziehung für mich nicht infrage kommt? Ich war immer ungebunden, und das möchte ich auch bleiben. Es war, wie es war: groÃartiger Sex.â Er hörte, wie sie das Besteck ablegte, und wappnete sich. Ein solches Gespräch führte er nicht zum ersten Mal.
âIch bin froh, dass wir uns einig sind. Es war toller Sex. Nicht mehr und nicht weniger. Also mach dir keine Gedanken, ich habe weder das Aufgebot bestellt noch das Brautkleid angezahlt.â
Tom wünschte, er könnte ihr Gesicht sehen. Sehen, ob ihre Miene zur Stimme passte, die so klang wie immer â ruhig und aufrichtig. Trotzdem blieb er misstrauisch. Bisher war er keiner Frau begegnet, die nach einer lockeren Affäre nicht doch auf mehr gehofft hatte.
Plötzlich spürte er ihre Hand auf seiner. âDu glaubst mir nicht, das sehe ichâ, sagte Hayley sanft. âIch mag dich, Tom, aber mein Examen steht vor der Tür, und mein Leben besteht nur aus Arbeiten und Lernen. Ich bekomme zu wenig Schlaf, meine Eltern und ich treffen uns in der Krankenhauskantine, weil mir die Zeit fehlt, sie zu Hause zu besuchen. Da ist für eine Beziehung kein Platz. Aber â¦â
Das Aber beunruhigte ihn. AuÃerdem lieà ihre zärtliche Berührung seinen Puls rasen. âAber was?â, fragte er.
âWeiÃt du noch, wie es war, als dir die Prüfung bevorstand?â
Wachsendes Verlangen hüllte seinen Verstand in Watte. Tom versuchte, sich auf seine Antwort zu konzentrieren. âDie reinste Hölle.â
âRichtig. Stress pur. Und es ist erwiesen, dass Sex Stress abbaut. Ich habe eine ziemlich stressige Zeit vor mir.â
Hatte er sich verhört? âHeiÃt das, du willst Sex ohne eine feste Beziehung?â
Hayley nahm seine andere Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. âSchon einmal von âFreundschaft mit Extrasâ gehört?â
Gehört schon. âIch dachte immer, das gibt es nicht.â
Sie lachte. âOh doch! Ideal für Leute, die viel um die Ohren haben. Keine Ansprüche, keine Erwartungen. Aber man ist zusammen, wenn beide es einrichten können.â
Sie hat recht, das letzte Jahr vor der Prüfung ist grässlich. Arbeiten, lernen, für alles andere hat man kaum Zeit.
Aber bestimmt ist ein Haken dabei. Frauen machen solche Vorschläge nicht. So etwas denken sich Männer aus.
Doch die Erinnerung an die heiÃen Stunden mit Hayley war so erregend, dass die Aussicht auf eine Wiederholung alle seine Bedenken hinwegfegte.
âWann fangen wir an?â
7. KAPITEL
âIch muss los.â Hayley richtete sich auf.
Die letzten zwanzig Minuten hatten sie einfach nur dagesessen, Tom an einen Baum gelehnt, sie mit dem Rücken an seine Brust geschmiegt.
Zwei Wochen war es jetzt her, dass sie Tom im Café Luna getroffen hatte. Und bis heute hatte sie ihren Vorschlag nicht bereut. Sie sahen sich zwar nur selten, aber wenn, dann verbrachten sie leidenschaftliche, sinnliche Momente miteinander, genau wie beim ersten Mal.
Kostbar waren ihr aber auch Stunden wie diese, wenn sie sich wie jetzt zu einem Picknick getroffen hatten, nicht weit von ihrem Cottage entfernt. In Toms Nähe verspürte Hayley eine unbeschwerte Unbefangenheit, die sie bisher nur mit Amy erlebt hatte.
Tom zog sie wieder an sich und liebkoste mit warmen Lippen ihren Nacken. âKomm mit zu mir.â
Sie wandte sich ihm zu und küsste ihn auf den Mund. âSpäter. Erst muss ich drei Stunden lernen. Du bist dann meine Belohnungâ, flüsterte sie ihm ins Ohr. âBist du gegen sieben zu Hause?â
âHeute Abend ja.â Er strich ihr über das seidige Haar. âIch bin von Leuten
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