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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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umgeben, die lernen müssen.“
    â€žWie geht es Jared?“
    â€žEr lernt fleißig.“
    â€žWie kommt es, dass er vom Patienten zu einem Freund geworden ist?“
    â€žIch weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil er nicht weggehen wollte. Und jetzt habe ich ihn am Hals.“
    Die brummige Antwort täuschte sie nicht. Hayley sah Tom an, wie viel ihm an Jared lag. „Und die wahre Geschichte?“
    â€žZwei Monate bevor ich nach Perth ging, habe ich bei ihm ein Hirn-Aneurysma geclippt. Er ist ein heller Kopf, aber wie die meisten Kinder aus den westlichen Vororten hatte er kein leichtes Leben und einen Megakomplex deswegen. Vor der Operation hat er mich eher angegrunzt, als mit mir geredet.“
    Sie lächelte. „Lass mich raten – du hast mit ihm geplaudert wie mit Gretel, und das hat das Eis gebrochen.“
    Eine steile Falte erschien zwischen seinen dunklen Brauen. „Ich habe mit ihm gesprochen wie mit allen meinen Patienten.“
    â€žDas glaubst du. Aber einige Patienten sind schwieriger als andere. Vielleicht hast du es noch nicht gemerkt, doch du hast einen besonderen Draht zu Jüngeren.“
    â€žNein.“
    â€žDoch. Bei deinen Vorlesungen für die Medizinstudenten bekommt man nur noch einen Stehplatz, wenn man nicht rechtzeitig da ist – und meistens nicht einmal das.“
    â€žWeil sie alle nachweisen müssen, dass sie teilgenommen haben.“
    Scherzhaft stieß sie ihm den Ellbogen in die Rippen. „Das ist nicht der einzige Grund, das weißt du genau. Du bist ein außergewöhnlicher Dozent, weil du mit ihnen redest, nicht zu ihnen.“
    An seinem kantigen Kinn zuckte ein Muskel. „Ich würde lieber operieren.“
    Sie spürte, wie verzweifelt er war, und fühlte mit ihm. „Das weiß ich, Tom, aber das ist nicht möglich“, sagte sie behutsam. „Könntest du dir nicht vorstellen, dein Wissen auf diesem Weg weiterzugeben? Du bist gern mit jungen Leuten zusammen. Sonst würdest du doch Jared nicht so oft zu dir einladen.“
    Er seufzte. „Kann sein, dass ich in Jared etwas gesehen habe, das mich an mich in dem Alter erinnert hat. Das und die Tatsache, dass er fünf Straßen von dem Block entfernt wohnt, wo ich aufgewachsen bin.“
    Hayley fiel wieder seine Bemerkung über ihre Kindheit ein. „Also nicht an den Northern Beaches?“
    Sein raues Lachen klang hart. „So weit davon entfernt wie der Nord- vom Südpol.“
    â€žWo dann?“
    â€žDerrybroke Estate.“
    Davon hatte sie gehört, war aber nie dort gewesen. „Wie ist es da?“
    â€žHohe Arbeitslosigkeit, die höchste der Stadt. Ein Nährboden für Kriminalität und Drogengeschäfte. Die meisten Kinder verlassen mit sechzehn die Schule.“
    Hayley stellte sich Eltern vor, die jedes Opfer brachten, um ihrem intelligenten Sohn eine gute Ausbildung zu ermöglichen. „Studien haben bewiesen, dass finanzielle Umstände keine Rolle spielen, solange in einer Familie viel Wert auf Bildung gelegt wird.“
    â€žDavon weiß ich nichts“, erwiderte er kalt. „Dass ich die Schule nicht abgebrochen habe, hat nicht das Geringste mit meiner Familie zu tun.“
    â€žOh, ich dachte …“
    â€žVergiss es.“
    â€žTut mir leid. Aber trotzdem hast du nicht nur die Schule abgeschlossen, sondern dir auch eine beispiellose Karriere aufgebaut.“
    â€žHatte.“
    â€žDass sie inzwischen anders verläuft, heißt nicht, dass sie weniger wert ist.“
    â€žWenn du es sagst.“
    Er glaubte ihr nicht, und Hayley wünschte, sie könnte ihm begreiflich machen, was für ein wundervoller Dozent er war. „Erzähl mir von früher. Bitte.“
    Der dunkle Bartschatten verstärkte noch seine finstere Miene. Hayley fragte sich, ob Tom überhaupt weiterreden würde.
    â€žDu lässt nicht locker, wie?“, sagte er, als sie die Hoffnung fast schon aufgegeben hatte.
    â€žNein.“
    Er seufzte. „Mit vierzehn habe ich die Schule gehasst. Ich langweilte mich zu Tode. Damit war ich auf dem besten Weg in den Jugendstrafvollzug. Ironischerweise hat mich meine erste große Untat davor bewahrt, dass es ernst wurde.“
    Sie wollte alles wissen, aber sie ahnte, dass sie ihn nicht drängen durfte, und wartete stumm.
    â€žEines Abends erwischte mich unser Fußballtrainer auf einem Vordach der Schule. Ich hatte Farbdosen in

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