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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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soll.“
    â€žWenn Sie mir sagen, was Ihnen fehlt, kann ich Ihnen vielleicht helfen“, ermunterte Kerry ihn.
    Bedrückt sah er sie an. „Es ist … nun ja … es ist sehr persönlich.“
    â€žAber dafür bin ich doch da! Ich helfe Ihnen bei Ihren Problemen – egal, ob sie körperlicher oder psychischer Art sind. Sie haben doch bereits den ersten Schritt gemacht und sind zu mir gekommen. Jetzt sollten Sie auch den Mut aufbringen, offen zu reden. Sind Sie krank?“
    Sir Vernon schüttelte den Kopf. „Höchstens geisteskrank. Ich bin ein verdammter Idiot. Habe mein Leben und meine Familie zerstört. Einfach alles.“
    Kerry wartete schweigend darauf, dass er fortfuhr. Was für eine Katastrophe mochte diesen ehemals so selbstbewussten Mann ereilt haben? Sie wusste, dass er eine beeindruckend schöne, sozial sehr aktive Frau und drei entzückende Kinder hatte. Ein perfektes Leben also.
    Endlich hob er den Kopf und begann: „Ich war für einige Zeit in London. Wegen der Überschwemmung bin ich vorzeitig zurückgekommen. Leider habe ich erst viel zu spät von dem Unwetter gehört.“
    Erstaunt sah Kerry ihn an. „Wirklich? Es ging doch durch sämtliche Nachrichten.“
    Beschämt wich er ihrem Blick aus. „Nun, ich war nicht im Parlament. Ich war … ähm … anderweitig beschäftigt. Mein Sekretär hat versucht, mich zu erreichen, aber ich hatte mein Handy verloren. Und so war ich zwei Tage lang nicht informiert.“
    Ungläubig runzelte Kerry die Stirn.
    â€žAch was, Sie können es genauso gut erfahren. Ich habe von all dem nichts mitbekommen, weil ich völlig zugedröhnt war.“
    Es entstand eine kurze Pause, denn Kerry überlegte, ob sie gerade richtig gehört hatte. Sir Vernon Hood, ein respektables Mitglied der Regierung, der alle möglichen Ehrenämter innehatte, war ein Junkie?
    Niedergeschlagen sah er sie an. „Es ist wahr. Ich bin drogensüchtig. Statt im Parlament meine Pflichten zu erfüllen, saß ich in einem Hotel und habe Kokain geschnupft. Ich gehöre zum Abschaum der Gesellschaft.“
    Kerry holte tief Luft, gab sich Mühe, professionell zu klingen, als sie fragte: „Wie sind Sie in die Szene hineingerutscht?“
    Ein bitteres Lachen. „Die alte Geschichte. Ich verliebte mich in eine sehr viel jüngere Frau. Es hat mir geschmeichelt, dass sie sich für mich interessierte. In London kann es ziemlich langweilig sein, wenn man abends immer allein ist, Dr. Latimer. Durch sie bin ich in Kontakt mit den Drogen gekommen. Am Anfang war es aufregend. Meine Müdigkeit und meine Langeweile waren wie weggeblasen. Doch schon nach kurzer Zeit war ich abhängig – und nun erpresst sie mich.“
    Aus seinen Worten klang Selbstmitleid, sodass Kerrys Mitgefühl sich in Grenzen hielt. Wieso sollte sie einen Mann bedauern, der ein wundervolles, von Anfang an privilegiertes Leben einfach weggeworfen hatte? Der seine Frau betrogen und das Glück seiner Kinder leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatte, nur weil ihm ein bisschen langweilig gewesen war! Und nun, da ihm die Felle davon schwammen, geriet er in Panik.
    Offenbar ahnte Sir Vernon, was sie dachte. „Bestimmt möchten Sie wissen, weshalb ich Sie aufgesucht habe.“ Eindringlich richtete er den Blick auf sie. „Sie müssen mir helfen, von den Drogen loszukommen. Wenn Madeleine meine Sucht an die Öffentlichkeit bringt, wird die Presse mir das Leben zur Hölle machen. Zu diesem Zeitpunkt muss ich unbedingt wieder clean sein, damit ich sagen kann, dass ich die Krise überwunden habe. Ich muss wieder das Gefühl haben, mein Leben zu kontrollieren.“
    â€žEs wird nicht einfach werden. Sie müssen es wirklich wollen und brauchen die Unterstützung Ihrer Familie und Ihrer Freunde. Ihre Motivation ist der entscheidende Erfolgsfaktor. Haben Sie Ihrer Frau alles gebeichtet?“
    â€žIch … ich habe ihr gestern Abend alles erzählt. Die Gefahr, dass sie es aus der Presse erfahren würde, war einfach zu groß.“ Er schien sich ehrlich zu schämen. „Sie ist eine gute Frau, sagte, sie würde zu mir halten – was auch immer geschehen mag.“
    â€žSie können sich sehr glücklich schätzen, so unterstützt zu werden.“
    â€žDie Presseleute werden sich wie die Geier auf diese Story stürzen.“ Sir Vernon stöhnte gequält.

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