Aerzte zum Verlieben Band 57
verloren hatten. Es erschien mir so falsch.“
„Da hätte ich dir recht gegeben, aber ich wusste nicht, ob nur der Zeitpunkt falsch war oder ob wir längst nicht mehr zusammengehörten. Dann verschwandest du spurlos, und ich habe das Haus gekauft, nur für den Fall, dass du es dir überlegst und mich doch noch willst. Aber du hast dich nie gemeldet.“
„Ich bin als Hebamme registriert. Es gibt Mittel und Wege, mich ausfindig zu machen.“
Matt lächelte. „Wahrscheinlich. Aber ich war nicht sicher, ob ich das überhaupt wollte. Du wusstest ja, wo ich war. Du würdest zu mir kommen, wenn du so weit bist, habe ich gedacht. Als ich nichts von dir hörte, habe ich nach und nach die Hoffnung aufgegeben.“
„Und dann lernte Ben Daisy kennen, und du warst wieder in meinem Leben“, sagte sie sanft. „Und jetzt haben wir wieder einen Sohn.“
„Ja, und ich habe das dumme Gefühl, dass er eine Überschwemmung in der Hose hat.“
Amy lachte leise, während sie Joshuas Strampelhöschen befühlte. „Ups. Du hast recht.“
„Wollen wir zu meinen Eltern fahren?“
„Können wir sie denn einfach überfallen?“
„Bestimmt!“
Sie wurden überschwänglich empfangen.
Weitere Tränen flossen, es gab herzliche Umarmungen, und dann beim Tee boten Matts Eltern an, auf Josh aufzupassen, damit Matt Amy zum Essen ausführen konnte.
„Gönnt euch das ruhig“, sagte Liz. „Du kannst etwas Milch abpumpen, dann füttern wir ihn, und ihr seid nicht so unter Zeitdruck.“
„Wir haben kein Fläschchen dabei“, wandte Amy ein.
„Ben und Daisy waren neulich hier und haben alles Nötige mitgebracht, damit sie Thomas abends bei uns lassen konnten. Sie haben die Gelegenheit auch gern genutzt, einmal allein auszugehen. Hast du noch eine Ausrede parat?“, fügte Liz neckend hinzu.
Amy lachte. „Nein! Vielen Dank, ich möchte gern mit Matt ausgehen.“
„Wenn das so ist, entschuldigt mich bitte, ich muss kurz telefonieren.“ Matt drückte Amy einen zärtlichen Kuss auf die Handfläche und schloss ihre Finger darüber. Dann stand er auf und verließ mit langen Schritten das Zimmer. So dynamisch hatte sie ihn lange nicht gesehen.
„Gut, dann lass uns die Fläschchen sterilisieren“, meinte Liz. „Ich möchte euch keinen Vorwand liefern, früh nach Hause zu kommen.“
10. KAPITEL
„Welche Zimmer sollen wir nehmen, Mum?“
Seine Mutter blickte ihn forschend an, dann schien sie zu verstehen, denn sie lächelte. „In deinem und in Bens Zimmer sind die Betten frisch bezogen, bei Ben steht schon die Wiege.“
Gut. Zwischen beiden Zimmern gab es eine Verbindungstür. Das bedeutete, dass er Amy nachts helfen konnte, wenn sie Josh gestillt hatte. Aber wenn alles so lief, wie er es sich vorstellte, würden sie sowieso nur ein Zimmer brauchen …
Er brachte das Gepäck nach oben, öffnete die Fenster und sah hinaus auf die vertraute Landschaft, die sein Elternhaus umgab. Tief atmete er die frische, saubere Luft ein. Er lebte gern in London und hätte seinen Job mit keinem anderen tauschen mögen, aber es tat gut, zu Hause zu sein.
„Matt?“
Lächelnd drehte er sich zu Amy um. „Ich habe deine Sachen in Bens Zimmer gestellt und die von Josh auch. Da steht die Wiege, und eine Wickelunterlage ist auch da.“
Sie betrachtete die Wiege, tippte sie leicht an, bis sie sanft schaukelte. Es war eine der beiden, die Matts Vater damals für seine Söhne gebaut hatte, und als Amy schwanger war, hatte Liz sie ihr freudestrahlend gezeigt. „Hier kann euer Baby schlafen, wenn ihr uns besuchen kommt“, hatte sie gesagt.
Doch Samuel hatte nie eine Wiege gebraucht, und jetzt würden sein Bruder und sein Cousin darin schlafen.
Amy wartete auf den Schmerz, der jeden Gedanken an Samuel begleitet hatte, aber sie verspürte nur eine sanfte Melancholie. Sie hatte akzeptiert, dass dies der Lauf der Dinge war. Das Leben bestand nun einmal nicht nur aus Sonnenschein. Endlich konnte sie nach vorn blicken, sie hatte Josh … und Matt?
Ihr Nacken prickelte, und als sie sich umdrehte, sah sie ihn an der Tür stehen, einen nachdenklichen Ausdruck in den Augen.
„Alles okay?“, fragte er.
„Ja. Und … gehen wir essen?“
Matt lächelte, erleichtert, so schien es ihr. „Ben hat mir das Restaurant empfohlen. Es ist ziemlich edel“, fuhr er fort. „Aber ich glaube, du hast dieselbe Größe wie Mum. Sie leiht dir bestimmt etwas.“
Amy blickte an sich hinunter auf das schlichte Hängerkleid und die Leggins. Beides war sehr bequem,
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