Aerzte zum Verlieben Band 57
überhaupt kein Grund, ins Krankenhaus zu gehen. Noch dazu an deinem freien Tag! Du solltest lieber etwas Schönes unternehmen.“
„Du bist krank“, widersprach Katie streng. „Und ich bin deine Tochter. Also ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich um dich kümmere.“
Ihr Vater war ein stolzer Mann, der sich nicht gern helfen ließ. Bis zu diesem Tag hatte Katie seine Zurückhaltung respektiert, doch nun hatte seine Erkrankung ein Stadium erreicht, das umgehendes Handeln erforderte.
„Du musst unbedingt zu einem Arzt, Vater, damit deine Medikamente richtig eingestellt werden. So kann es nicht weitergehen.“
Er antwortete nicht, und Katie vermutete, dass er insgeheim wusste, wie schlimm es um ihn stand. Sie hakte Jack unter und führte ihn zu einem Stuhl im Wartebereich. In der Notaufnahme war wie immer viel Betrieb, doch Katie hoffte, dass sie trotzdem nicht zu lange würden warten müssen. Beunruhigt stellte sie fest, dass die Atmung ihres Vaters sich stetig verschlechterte.
„Hast du deine Tabletten dabei? Und auch dein Asthma-Spray?“, fragte sie ängstlich.
„Ja.“ Er ließ sich ächzend auf den Stuhl fallen und brauchte einen Augenblick, um sich von der Anstrengung des Gehens zu erholen.
„Vielleicht wäre es gut, wenn du das Spray benutzen würdest. Es tut dir bestimmt gut.“
Sie sah zu, wie er den kleinen Tascheninhalator herauskramte. „Kann ich dich ein paar Minuten allein lassen? Ich würde gern kurz mit dem Kollegen am Empfang sprechen.“
Jack nickte. „Ist okay. Es geht mir gut. Ich habe keine Ahnung, warum wir überhaupt hier sind.“
Katie verdrehte die Augen und ging zum Empfangstresen. Ihr Vater war ein starrsinniger, unvernünftiger Mann. Doch sie würde es ihm nicht erlauben, ihr etwas vorzumachen. Es ging ihm schlecht, und er brauchte Hilfe. Vielleicht musste er sogar stationär aufgenommen werden.
Sie erklärte dem zuständigen Krankenpfleger die Situation. Nach einem Blick auf ihren Vater nickte er.
„Ich werde sehen, ob sofort jemand kommen kann, Dr. Logan. Bitte warten Sie einen Moment.“
„Danke.“ Katie ging zurück zu ihrem Vater und setzte sich neben ihn. „Es wird nicht mehr lange dauern“, versprach sie. „Versuch, dich zu entspannen.“
Tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten bis sie aufgerufen wurden. Als sie das Behandlungszimmer betraten, war Katie verblüfft, auf einmal Nick gegenüberzustehen. Wie immer war er tadellos gekleidet: mit dunkler Hose, einem strahlend weißen Hemd und modischer Krawatte. Er sah fast aus wie ein Geschäftsmann und gar nicht wie ein Arzt.
„Ich wusste nicht, dass Sie hier arbeiten“, stammelte Katie. „Ich dachte, Sie sind in einer der größeren Kliniken in der Stadt angestellt.“
Er lächelte. „Ich wollte lieber hierbleiben. Obwohl unsere Klinik klein ist, haben wir eine erstklassige Ausstattung. Schon als Kind wollte ich hier arbeiten, und inzwischen ist die Klinik mein zweites Zuhause geworden.“
Fürsorglich führte er ihren Vater ins Zimmer. „Es tut mir leid, dass es Ihnen schlechter geht, Jack.“ Mit einem Blick erfasste er die Situation und rief nach einer Krankenschwester. „Bringen Sie uns bitte sofort ein Sauerstoffgerät!“
„Natürlich.“ Die Schwester eilte davon und kam kurz darauf mit dem Gerät zurück.
„Kommen Sie, Jack. Ich helfe Ihnen auf die Behandlungsliege“, sagte Nick und sorgte dafür, dass Katies Vater in einer bequemen Position saß. „Ich sehe, dass Sie Ihr Inhalationsspray dabei haben. Hilft es etwas?“
Jack schüttelte den Kopf. „Nicht besonders.“ Erschöpft lehnte er sich zurück und rang nach Luft. Sein Gesicht war fahl geworden, und die Lippen liefen allmählich blau an.
Nick griff nach dem Sauerstoffgerät und legte die Maske vorsichtig über Jacks Gesicht. „Atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus“, bat er. „Es wird Ihnen gleich besser gehen. Machen Sie sich keine Sorgen.“
Katie sah aufmerksam zu, wie Nick ihren Vater untersuchte. Nick war sehr gründlich, hörte erst aufmerksam die Lunge ab, maß dann Blutdruck und Puls und stellte detaillierte Fragen zu den Medikamenten, die Jack regelmäßig einnahm. Die ganze Zeit über war er sehr freundlich und gleichzeitig sehr effizient – ein Arzt, der seinem Patienten Zuversicht und Sicherheit vermittelte.
„Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, bat er nach einem Blick auf den Monitor. „Ich möchte die Schwester bitten, ein Inhalationsgerät zu bringen. Sie brauchen ein
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