Aerzte zum Verlieben Band 57
sie hatte das Mittagessen ausfallen lassen. Wie immer hatte er untertrieben, denn statt der angekündigten Cracker mit Käse brachte er eine üppige Auswahl verschiedenster Köstlichkeiten wie Pizzabrötchen, Bruschetta, Mozzarella, Prosciutto, Trauben und Nüsse.
„Es war ein wundervoller Nachmittag“, bedankte Katie sich. „Ich war vorher noch nie auf einer Weinprobe, und alles ist so perfekt hier: das Gut, der Garten, die Aussicht auf die Weinberge. Einfach herrlich!“
„Schön, dass es dir gefallen hat.“ Nick lächelte erfreut. „Vielleicht sollten wir uns die Abfüllanlage noch ansehen. Bevor dir all der Wein zu Kopf steigt.“
„Gern.“
Gemeinsam schlenderten sie zu dem großen Backsteingebäude, in dem der Wein abgefüllt wurde. Auf dem Weg erklärte Nick ihr die einzelnen Produktionsstufen.
„Ich hatte ja keine Ahnung, dass es derart aufwendig ist, eine Flasche Wein zu produzieren“, gab sie zu, als sie schließlich mit Nick vor den riesigen Geräten stand. „Es muss ein sehr befriedigendes Gefühl sein, am Ende dieses komplexen Prozesses das erste Glas Wein eines neuen Jahrgangs zu probieren und festzustellen, dass er gelungen ist.“
„Genauso ist es. Der Weinanbau liegt uns Bellinis im Blut. Er gehört zu uns wie dieses Tal mit seinen sanften Hügeln. Hier ist mein Zuhause, und ich kann mir nicht vorstellen, jemals irgendwo anders zu leben.“ Er lächelte sie verschmitzt an. „Mein Bruder liebt es, herumzureisen. Deshalb hat er das Marketing übernommen. Doch für mich wäre das nichts. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben hier.“
„Das kann ich mir vorstellen.“ Verträumt blickte Katie durchs Fenster auf die atemberaubend schöne Landschaft. „Bestimmt bist du sehr stolz auf deine Vorfahren. Es ist beeindruckend, wie sie dieses blühende Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut haben.“
Seine dunklen Augen glitzerten, als er sich zu ihr drehte. „Änderst du etwa gerade deine schlechte Meinung über mich?“ Wie selbstverständlich schlang er die Arme um ihre Taille und zog Katie an sich. „Besteht also Hoffnung für mich? Werde ich dich eines Tages davon überzeugt haben, dass ich wie geschaffen für dich bin?“
Katie lachte leise. „Nun, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Doch an deiner Stelle würde ich mich nicht zu sehr darauf verlassen.“
„Wie gut, dass du nicht an meiner Stelle bist“, murmelte Nick mit belegter Stimme. „Denn ich habe sehr konkrete Vorstellungen in dieser Angelegenheit. Und ich bin nicht bereit, diese Pläne vorschnell aufzugeben.“
Er senkte seinen Kopf, und urplötzlich wurde Katie klar, was er vorhatte. Er wollte sie küssen! Und obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass sie es verhindern sollte, wehrte sie sich nicht. Als seine Lippen ihren Mund schließlich berührten und er sie zärtlich küsste, wusste sie, dass sie sich etwas vorgemacht hatte. Sie wollte ihn nicht zurückweisen.
Im Gegenteil. Sie wollte bei ihm sein. So nah wie möglich. Wollte sich an ihn lehnen und seine Kraft und Sicherheit spüren. Instinktiv schien Nick zu erahnen, was sie dachte, denn er zog sie so nah an sich, dass ihr Busen fest gegen seinen Brustkorb gepresst wurde und sie seinen Herzschlag spüren konnte.
Wieder küsste er sie – zärtlich zunächst, doch dann immer leidenschaftlicher. Mit seinen Händen erkundete er ihren Körper und schien intuitiv zu wissen, an welchen Stellen sein Streicheln am wirkungsvollsten war. Katie stöhnte.
Sie befand sich in einem unwirklichen Zustand des Verlangens, der durch die Hitze der Nachmittagssonne noch verstärkt wurde. Die Zeit schien stillzustehen. Es gab nur noch seine Lippen, die Wellen der Erregung durch ihren Körper schickten.
Es war ein magischer Augenblick. Aufregender und perfekter als alles, was sie bisher erlebt hatte. Wie schaffte dieser Mann es bloß, solche Gefühle in ihr hervorzurufen? Egal was es war – sie wollte mehr davon. Viel mehr.
Doch als er begann, sanft, aber bestimmt die Träger ihres Tops über ihre Schultern zu streifen und mit seinen Lippen ihr Dekolleté zu liebkosen, schrillten in Katies Kopf auf einmal die Alarmglocken.
Der letzte Rest ihres gesunden Menschenverstandes meldete sich vehement zu Wort. Wieso hatte sie es so weit kommen lassen? Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
War Nick nicht einer dieser Männer, die sich auf keine feste Beziehung einlassen konnten? War er nicht ein Mitglied der Familie, die gerade versuchte, ihren Vater zu
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