Aerzte zum Verlieben Band 57
gemeinsam zum Weingut fahren können. Die Weinprobe wird dich bestimmt aufheitern.“
Sie nickte. „Okay. Ich werde auf dich warten.“ Noch immer war Katie sich nicht sicher, ob der gemeinsame Ausflug auf das Weingut der Bellinis eine gute Idee war. Was war mit ihrem festen Vorsatz, Nick aus dem Weg zu gehen und sich keinesfalls mit ihm einzulassen? Schon die gemeinsame Arbeit in der Klinik hatte sie in den letzten Tagen an ihre Grenzen gebracht. Es gelang ihr einfach nicht, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen.
Im Laufe der Zeit hatte sie festgestellt, dass Nick viele unterschiedliche, positive Facetten besaß. Er war nicht nur sehr fürsorglich und ausgesprochen intelligent, sondern auch noch witzig und charmant. Nur zu gern würde sie ihn noch besser kennenlernen, doch sie hatte Angst dem nachzugeben. Und Angst vor den Konsequenzen. Denn eines wusste sie inzwischen: Falls sie sich auf ihn einließ, würde sie rettungslos verloren sein.
Als sie einige Stunden später die von Pinien gesäumte Auffahrt hinauffuhren, tauchte die Nachmittagssonne das Weingut in goldenes Licht. Nick half ihr aus dem Beifahrersitz seiner silbernen Limousine, und gemeinsam gingen sie zum Haupthaus. Katie musste sich mittlerweile eingestehen, dass schon seine bloße Gegenwart ihr den Atem nahm. Die Vorfreude auf den gemeinsamen Abend verursachte ein angenehmes Kribbeln in ihrem Bauch. Nick trug ein lässiges nachtblaues Shirt und ausgewaschene Jeans und sah darin so umwerfend aus, dass Katies Herz einen kleinen Sprung machte.
„Wie wär’s, wenn ich dir als Erstes das Gut zeige?“, schlug er vor. „Von dem kleinen Hügel dort im Garten kann man meilenweit über unser Land sehen.“ Er legte ihr wie selbstverständlich den Arm um die Taille. „Ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird. Die Sonne scheint, und die Reben sind voll mit reifen Trauben.“
Katie nickte und versuchte, Nicks Arm zu ignorieren. Es verwirrte und lenkte sie ab.
Nick führte sie durch das Haus – ein hübsches Gebäude im Stil eines französischen Châteaus mit kleinen Türmchen und Erkern, das weiß getüncht war. Katie war auf der Stelle verliebt in das Haus.
Der Garten war sorgfältig angelegt mit vielen Bäumen und Sträuchern, die gerade in voller Blüte standen, sodass es ihr wie ein wahrer Farbenrausch vorkam. Eingebettet zwischen Olivenbäumen und üppigen Orchideen befand sich eine Holzterrasse, auf die Nick nun zusteuerte.
„Von hier oben hat man einen wundervollen Blick über das ganze Gut.“
Katie folgte ihm und ließ ihren Blick zu den Carmel Valley Mountains im Hintergrund wandern. „Mir war nicht klar, dass ihr so viel Land besitzt“, murmelte sie. „Gehören euch all die Weinberge dort?“
„Ja, das ist unser gesamtes Land. Etwas weiter westlich beginnt das Gut deines Vaters. Wir haben großes Glück mit der Lage unserer Weinberge, denn durch die terrassenförmige Lage genießen unsere Reben überdurchschnittlich viel Sonnenschein. Die Trauben können so langsamer reifen und erhalten ein besonders intensives Aroma.“
Katie versuchte, die Fülle von Eindrücken und Informationen in sich aufzunehmen. Etwas entfernt von ihnen konnte sie das üppig bewachsene Santa-Lucia-Gebirge erkennen. „Es ist einfach himmlisch hier“, murmelte sie. „Wie im Paradies.“
Nick lächelte. „Genauso soll es sein. Wir hoffen auf einen sehr guten Jahrgang. Doch es können noch jede Menge Probleme auftreten, bevor die Weinlese beginnt. Es könnte zu viel regnen, oder die Pflanzen könnten vom Mehltau befallen werden.“
„Du meinst, beim Weinanbau kann man sich nicht einfach zurücklehnen und darauf warten, dass die Natur schon für alles sorgen wird?“
Er lachte. „Nein. Leider nicht. Man muss ständig alles überwachen und gegebenenfalls ungünstige Bedingungen ausgleichen.“ Wieder legte er seinen Arm um sie und streichelte so sanft über ihre Schulter, dass ein Schauer der Erregung durch Katies Körper lief. „In den letzten Jahrzehnten hat meine Familie durch harte Arbeit den Ruf gewonnen, erstklassige Weine zu produzieren. Wir haben unser Unternehmen dem Ehrgeiz und den Visionen meines Ur-Urgroßvaters zu verdanken.“
Katie schwieg einen Augenblick. „Er hat bei der Wahl seines Landes anscheinend ein glückliches Händchen gehabt. Bestimmt war er sehr geschäftstüchtig – und ziemlich wohlhabend.“
Nick schüttelte den Kopf. „Ganz im Gegenteil. Er stammte aus einer bitterarmen Einwandererfamilie. Doch Joseph, mein
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