Aerzte zum Verlieben Band 57
Ur-Urgroßvater, hatte den eisernen Willen, seiner Familie ein besseres Leben zu bieten. Er nahm jeden Job an, den er bekommen konnte, und arbeitete rund um die Uhr, um möglichst viel Geld zur Seite legen zu können. Nach über fünfzehn Jahren eisernen Sparens konnte er dann diesen Weinberg kaufen.“
„Eine beeindruckende Leistung!“
Er nickte. „Allerdings. Doch seine größte Leistung bestand in der Umstrukturierung des Weinguts. Als er es kaufte, wurde hier noch billiger Tafelwein gekeltert. Joseph allerdings hatte andere Vorstellungen. Sein Anspruch war immer die höchste Qualität. Trotz der Warnungen seiner Geschäftspartner und Nachbarn fing er an, nur extrem hochwertige Reben anzubauen, um Spitzenweine produzieren zu können. Durch harte Arbeit und ein großartiges Marketing gelang es ihm, sich als Qualitätswinzer zu positionieren.“
Er runzelte die Stirn. „In der Vergangenheit lief alles recht lange sehr gut, doch als während der siebziger und achtziger Jahre der Weinkonsum zurückging, kam unser Unternehmen in Schwierigkeiten. Mein Vater war gezwungen, ein Drittel unseres Besitzes zu verkaufen, um die Firma zu retten. Das ist der Teil, der heute deinem Vater gehört.“
„Und jetzt will er ihn zurück“, bemerkte Katie trocken. „Deshalb nervt ihr meinen Vater ständig mit diesem ganzen Papierkram.“ Sie sah Nick provozierend an. „Ich finde, mein Vater sollte seinen Anwalt zu Rate ziehen, bevor er irgendetwas entscheidet.“ Ihre Warnung war ziemlich deutlich, und Nick verstand die Botschaft durchaus. Er sollte merken, dass sie nicht gewillt war, tatenlos dabei zuzusehen, wie Jack unter Druck gesetzt wurde.
„Im Grunde ist mein Vater im Moment überhaupt nicht in der Lage, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Da stimmst du mir doch sicher zu, oder?“ Ihre Stimme klang streitlustig.
Nick sah sie erstaunt an. „Ich wollte dir nur die Geschichte unseres Weinguts erzählen“, erklärte er ruhig. „Es liegt mir völlig fern, einen Streit mit dir anzufangen.“
Katie versuchte, sich wieder zu beruhigen. Sie war schließlich zu Gast bei den Bellinis, und dies war weder der geeignete Zeitpunkt noch der passende Ort für eine Auseinandersetzung.“
„Ich mache mir halt Sorgen um meinen Vater“, murmelte sie entschuldigend.
„Ich weiß. Und das respektiere ich auch.“ Aufmerksam sah er sie an. „Doch wenn dir wirklich etwas an ihm liegt, dann solltest du ihn überreden, an uns zu verkaufen. Die Verwaltung des Gutes ist schon seit einiger Zeit nur noch eine Belastung für ihn. Mit dem Erlös könnte er sich noch einige schöne, sorglose Jahre machen.“
Katie erstarrte. „Falls du glaubst, dass du mich für eure Pläne einspannen kannst, hast du dich gründlich geirrt.“ Ihre Augen funkelten vor Wut. „Auch wenn ich ihn erst seit wenigen Wochen kenne, ist er immer noch mein Vater. Ich würde niemals versuchen, ihn zu manipulieren. Im Gegenteil. Da ich weiß, wie sehr er an seinem Weingut hängt, liegt mir nichts ferner, als ihm zu einem Verkauf zu raten. Ginge es um deine Familie, würdest du ganz genauso handeln.“
Er nickte. „Ich mache dir keinen Vorwurf. Es ist ganz natürlich, dass du Jacks Interessen wahren willst. Bestimmt ist er klug genug, ein gutes Geschäft zu erkennen, wenn es sich ihm bietet. Unser Angebot ist sehr großzügig, und du würdest ihm einen Gefallen tun, wenn du ihm klarmachtest, dass er auf dem freien Markt keinen besseren Preis für das Land erzielen würde.“
„Ich bin nicht deiner Meinung. Ich fände es hingegen nur anständig, wenn ihr aufhören würdet, meinen Vater zu bedrängen.“ Stirnrunzelnd sah sie ihn an. Sie wollte ihn fragen, was denn eigentlich seine Mutter von der ganzen Sache hielt. Dabei fiel ihr auf, dass er sie bisher mit keinem Wort erwähnt hatte. „Sag mal, Nick. Was ist eigentlich mit deiner Mutter? Du hast noch nie von ihr gesprochen.“
„Nein, das habe ich nicht.“ Ein Schatten huschte über Nicks Gesicht. „Sie ist vor einigen Jahren gestorben. Es war eine tückische Virusinfektion, die letztendlich ihr Herz angegriffen hat.“ Er sah Katie an. „Sie war eine wundervolle Frau. Ich habe sie sehr geliebt.“
„Tut mir leid.“ Katie presste die Lippen zusammen. „Es muss schlimm für euch gewesen sein – für deinen Vater, deinen Bruder und dich.“
„Ja, das stimmt. Aber zum Glück konnten wir alle bis zum Schluss bei ihr sein. Das hat uns zusammengeschweißt und vieles einfacher gemacht.“
Er
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