Aerzte zum Verlieben Band 57
gleich an.“
Zwei Rettungswagen standen bereit und warteten darauf, die Verletzten ins Krankenhaus zu bringen.
„Gut, dass sie da sind, Doktor“, begrüßte der Einsatzleiter sie. „Wir haben mehrere Knochenbrüche und Schnittwunden, aber es ist nichts Dramatisches dabei. Nur bei den beiden Frauen im Geländewagen sieht es böse aus. Ich fürchte, eine von ihnen hat einen schweren Schock. Wir kommen im Moment noch nicht richtig an sie heran; die Kollegen von der Feuerwehr arbeiten daran. Bisher haben wir ihnen nur Sauerstoff geben können.“
„Okay, wir kümmern uns sofort um sie.“
Nick und Katie eilten zu dem demolierten Auto, das mehr oder weniger auf der Seite lag. Katie zwängte sich irgendwie in den Wagen, um die Frau auf dem Beifahrersitz zu untersuchen, während Nick sich um die Fahrerin kümmerte.
„Können Sie mir Ihren Namen sagen?“, fragte sie. Die Frau war etwa Anfang vierzig, genau wie ihre Begleiterin.
„Frances … Frances Delany.“ Das Reden strengte sie offensichtlich sehr an, und Katie bemerkte, dass ihr auch das Atmen schwerfiel.
„Gut, Frances“, sagte sie ruhig. „Ich bin Dr. Logan und werde Ihnen jetzt helfen. Können Sie mir sagen, wo Sie Schmerzen haben?“
„In der Brust. Es tut furchtbar weh!“ Die Frau wies auf ihren Brustkorb, doch dann sah sie sich im Wagen um und wurde ganz aufgeregt. „Was ist mit Maria? Was ist mit meiner Schwester los? Sie sagt nichts. Geht es ihr gut?“
Katie beugte sich vor, um einen Blick auf Nick zu werfen, der die Fahrerin untersuchte. „Sie ist bei Bewusstsein“, beruhigte sie Frances. „Dr. Bellini kümmert sich gerade um sie.“
„Ihr Blutdruck ist sehr niedrig“, erklärte Nick besorgt. „Und ihr Puls ist verlangsamt. Anscheinend wurde ihr Brustkorb beim Aufprall gegen das Lenkrad gequetscht, sodass wir von inneren Verletzungen ausgehen müssen.“ Er sah seine Patientin an. „Sobald ich Sie untersucht habe, gebe ich Ihnen etwas gegen die Schmerzen, Maria.“
Maria versuchte, etwas zu sagen, brachte jedoch kein Wort heraus. Katie vermutete, dass sie sich nach ihrer Schwester erkundigen wollte.
„Versuchen Sie, sich ein wenig zu entspannen“, bat Nick. „Wir kümmern uns gut um Sie und Ihre Schwester.“ Er hatte also die gleiche Vermutung gehabt wie Katie.
Überhaupt ging er immer sehr einfühlsam und freundlich mit seinen Patienten um. Er war fürsorglich und mitfühlend, aber gleichzeitig ging er auch sehr methodisch und gründlich vor. Maria war bei ihm in den besten Händen.
Katie setzte die Untersuchung ihrer eigenen Patientin fort. „Ich fürchte, Sie haben sich einige Rippen gebrochen“, sagte sie ruhig. „Außerdem scheint ihr Unterarm gebrochen zu sein. Ich gebe Ihnen jetzt eine Spritze gegen die Schmerzen und stelle den Arm mit einer Schlinge ruhig. Im Krankenhaus wird man Sie dann operieren.“
Frances war blass, und kleine Schweißperlen liefen ihr über das Gesicht. Ihr Zustand verschlechterte sich so schnell, dass in Katies Kopf eine Alarmglocke zu schrillen begann.
„Danke für Ihre Hilfe.“ Die Anspannung in ihrem Gesicht legte sich etwas, nachdem Katie ihr das Schmerzmittel gespritzt hatte. „Ich mache mir große Sorgen um meine Schwester“, flüsterte Frances mit Tränen in den Augen. „Sie hat sich immer um mich gekümmert … und ich mich um sie … wir haben nur uns beide, und ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass …“ Ihre Stimme erstarb.
„Versuchen Sie, sich nicht allzu große Sorgen zu machen“, erwiderte Katie und gab sich Mühe, zuversichtlich zu klingen. Die Rippenfraktur beunruhigte sie sehr. Ihre Patientin hatte starke Schmerzen und schien kaum noch Luft zu bekommen. Als Medizinerin wusste Katie, dass Frakturen im oberen Brustkorb nicht selten wichtige Blutgefäße in Mitleidenschaft zogen. Falls das bei Frances geschehen war, durften sie keine Zeit verlieren. Frances musste so schnell wie möglich in die Klinik gebracht werden.
Sie legte einen intravenösen Zugang, damit die Patientin während des Transports Medikamente und Infusionen bekommen konnte. Nick tat das Gleiche bei Maria. Seinem ernsten Blick entnahm Katie, dass er sehr besorgt war.
„Wie geht es ihr?“ Frances Worte waren nur noch ein kaum hörbares Flüstern. „Ich kann sie nicht hören. Geht es ihr gut? Ich muss wissen, ob es ihr gut geht.“
Nick sah Katie an und schüttelte bekümmert den Kopf. Maria hatte das Bewusstsein verloren, sodass er sie rasch intubierte.
„Wir tun, was wir
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