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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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Es war schrecklich für sie, von ihrer Schwester getrennt zu werden.“
    Katie sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Vielleicht lag es daran. Frances und ihre Schwester scheinen ein sehr enges Verhältnis zu haben. Vielleicht wünsche ich mir unbewusst, so etwas auch erleben zu dürfen. Ich hatte bis jetzt außer meiner Mutter keine Verwandten. Seit ich denken kann, sehne ich mich danach, zu einer richtigen Familie zu gehören. Als ich von Tom und Natascha erfahren habe, war das zunächst ein Schock. Aber als ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte, wurde mir klar, dass sich mir eine ganz neue Welt eröffnet hatte. Plötzlich hatte ich Geschwister ! Und dann habe ich alles sofort wieder zerstört. Die beiden werden mir vermutlich niemals verzeihen, dass ich ihre Pläne durchkreuzt habe.“
    „Letztendlich musst du aber tun, was für dich das Richtige ist, oder?“, wandte Nick ein. „Du musst dir und deiner Entscheidung treu bleiben.“ Er legte seinen Arm um Katies Schultern und zog sie an sich heran. Sie hatte nicht die Kraft, sich ihm zu entziehen. Ehrlicherweise musste Katie sich eingestehen, dass sie seine Nähe sogar vermisst hatte. Dieses Gefühl, geliebt und beschützt zu werden. In ihrer Kehle bildete sich ein Kloß. „Meinst du nicht, dass dein Vater es so gewollt hätte?“, fragte Nick behutsam. „Egal, wofür du dich entscheidest – irgendetwas verlierst du immer.“
    „Ja, vermutlich. Ich schätze, du hattest recht, als du sagtest, ich hätte nicht die geringste Ahnung davon, wie man ein Weingut bewirtschaftet. Ich fange erst langsam an zu begreifen, auf was ich mich da einlassen würde. Solange man Menschen hat, die einen unterstützen und die hinter einem stehen, kann man fast alles schaffen. Sind jedoch die entscheidenden Leute gegen dich, dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.“
    „Zählst du mich auch zu dieser Gruppe deiner Gegner?“, erkundigte Nick sich mit einem traurigen Lächeln. „Katie, nichts liegt mir ferner, als dir wehzutun. Aber der Weinberg ist das Erbe von meinem Bruder und mir. Der Weinanbau liegt uns im Blut; er gehört zu uns, zu unserer Persönlichkeit. Ich glaube, du verstehst mich sehr gut, denn auch du fühlst dich dem Erbe deines Vaters verpflichtet.“
    „Ja. Und ich finde den Gedanken, sein Unternehmen weiterzuführen, sehr beängstigend. Doch ich kann nicht anders. Irgendwie werde ich es schon schaffen.“
    Sie presste ihre Lippen zusammen. „Es war alles ein bisschen zu viel in der letzten Zeit. Erst musste ich herausfinden, dass mein Vater mich wegen einer anderen Familie verlassen hatte, und dann sollte ich diese weitreichende Entscheidung treffen. Vielleicht habe ich ein bisschen überreagiert.“ Ratlos sah sie ihn an. „Es kam mir wie ein Verrat vor. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, mich nie wieder in so eine Situation bringen zu lassen. Ich war sicher, ich hätte mir eine so harte Schale zugelegt, dass ich nie wieder verletzt werden würde. Doch ich hatte mich geirrt. Gleich bei der ersten Gelegenheit habe ich nachgegeben und musste feststellen, dass ich genauso schwach bin wie mein Vater. Im Grunde kann ich ihm gar keinen Vorwurf machen. Nicht einmal in der Notaufnahme gelingt es mir, die nötige Distanz an den Tag zu legen.“
    „Du weißt, dass das nicht wahr ist, Katie!“ Er nahm sie fest in die Arme und drückte sie an sich. „Du hast gerade erst deinen Vater verloren. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Entscheidungen. Zunächst musst du deine Trauer bewältigen.“
    Seine Lippen berührten sanft ihr Haar, und Katie musste zugeben, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als sich an ihn zu kuscheln und von ihm getröstet zu werden.
    „Du hast ihn geliebt. Trotz allem. Deshalb willst du mit aller Kraft festhalten, was er hinterlassen hat. In jedem einzelnen Weinstock siehst du sein Werk. Das Ergebnis seiner Arbeit. Genauso fühle ich auch, wenn ich daran denke, wie meine Vorfahren dem rauen Land hier die Weinberge abgetrotzt haben. Wir dürfen das alles nicht aufgeben, Katie. Du und ich, wir sind uns sehr ähnlich.“
    „Findest du?“ Verwundert sah sie ihn an. „Du scheinst immer ganz genau zu wissen, was du willst und wie du es bekommen kannst. Ich hingegen muss jeden Tag aufs Neue darum kämpfen, meinen Weg zu finden.“
    „Dann lass mich dir doch helfen“, bat er leise und strich zärtlich mit seinen Lippen über ihren Mund. „Lass mich dir dabei helfen, deine Sorgen für eine Weile zu

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