Aerzte zum Verlieben Band 57
langsam auszog, sie überall liebkoste, bis sie vor Verlangen zitterte. Ein einziges Mal nur, dachte sie und war versucht, ihre guten Vorsätze zu vergessen.
Nein, sie musste stark bleiben. Sie bezweifelte nicht, dass Charlie ihr eine wundervolle Liebesnacht schenken würde, aber mehr konnte sie von ihm nicht erwarten. Bella wollte nicht eine von vielen sein, sondern etwas Besonderes, die Einzige. Also lieber jetzt auf Abstand gehen, bevor er sie verführte – und ihr danach den Laufpass gab!
„Ich habe drei Wochen Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen, damit ich auf Lexis Hochzeit dabei sein kann. Das ist mir wichtiger als alles andere.“ Hoffentlich verstand er den Wink.
Leider nicht.
„Und nach der Hochzeit?“, fragte er. „Willst du nicht mit deiner Wunschliste weitermachen?“
„Jetzt habe ich eine neue Liste.“
„Eine neue Liste?“ Charlie blickte sie verwundert an. „Was ist mit all den Wünschen, die du dir erfüllen wolltest?“
„Meine Liste war nicht in Stein gemeißelt. Ich kann sie verändern, wie ich will. Ist ja meine Liste.“
„Aber warum solltest du?“
„Weil ich jetzt mehr Zeit habe. Ich kann weiter in die Zukunft planen.“
„Was steht auf deiner neuen Liste?“, wollte er wissen.
„Ich werde studieren und reisen. Mitte nächsten Jahres fliege ich nach Paris.“
„Paris?“
„Davon habe ich immer geträumt.“
„Reist du allein?“
„Nein, mit Evie. Sie weiß zwar noch nichts davon, aber sie kommt bestimmt mit.“
„Du hast also alles geplant, aber keine Zeit für mich?“ Er klang enttäuscht, doch Bella war sicher, dass er schnell darüber hinwegkommen würde. Es gab genug Frauen, die es kaum erwarten konnten, mit Charlie Maxwell ins Bett zu gehen.
„Ich möchte keine flüchtige Affäre. Dein Angebot ist gut gemeint“, sagte sie bewusst sachlich. „Aber ich will mehr. Vor mir liegt ein neues Leben, ich habe Zeit, mir den Mann zu suchen, mit dem ich für immer zusammenbleibe. Ich will mich verlieben und geliebt werden.“
Eine Bewegung zu ihrer Linken lenkte sie ab. Philippa kam auf sie zu … mit ihren langen Beinen und den üppigen Brüsten, die fast den Kittel sprengten.
„Hallo, Dr. Maxwell. Ich wusste nicht, dass Sie Bella kennen“, sagte sie, während sie die Werte auf dem Monitor überprüfte, und blickte ihn über die Schulter an. „Gleich habe ich Dienstschluss, und ich wollte zu Pete. Kommen Sie auch?“
Bella hielt den Atem an, wartete auf Charlies Antwort, genau wie Philippa, die ihn unverhohlen anhimmelte. Bella wünschte sich, verschwinden zu können, aus diesem Bett, von der Intensivstation, weit weg von Charlie und den dummen Schwestern, die sich ihm an den Hals warfen. Leider war sie im wahrsten Sinn des Wortes ans Bett gefesselt mit Kabeln, Schnüren und Schläuchen und musste sich anhören, wie Philippa ungeniert mit Charlie flirtete.
„Nein, heute Abend nicht“, sagte er da und stand auf. Bella atmete erleichtert aus. Charlie beugte sich über sie, drückte sanft ihre Hand. „Bis später.“ Damit verließ er die Station.
Bella und Philippa sahen ihm nach wie einem, der all ihre Träume und Sehnsüchte mitnahm. Philippa stieß einen leisen Seufzer der Bewunderung aus, aber Bella war nach Heulen zumute. Philippas Traum ging vielleicht noch in Erfüllung, ihrer nicht …
Charlie saß am Strand und ließ feinen weißen Sand durch seine Finger rinnen, während er die Wellen beobachtete, die ans Ufer schlugen. Warm schien ihm die Sonne auf den Rücken, und die Meeresbrise trug den vertrauten Geruch nach Salz und Wind mit sich. Er schloss die Augen, ließ die Erinnerungen, die in ihm aufstiegen, zu.
Bilder von ihm, wie er auf einem Motorroller saß und Bali erkundete, mischten sich mit Bildern von Bella. Es war nicht Pippa, die hinter ihm auf dem Roller saß, sondern Bella. Er sah sie im Krankenhaus liegen, ihre rotbraunen Locken auf weißen Kissen, ihr blasses Gesicht mit den zarten, kaum sichtbaren Sommersprossen auf der Nase. Die Szene veränderte sich, jetzt tanzte er mit Bella unter dem nachtblauen Sternenhimmel, hörte ihre Stimme, als sie ihn fragte, ob er mit schlafen wollte. Ihre grauen Augen waren dunkel, ihre Haut schimmerte wie makellose Perlen, ihre rosigen Lippen lockten ihn warm und verheißungsvoll wie ein herrlicher Sonnenaufgang den neuen Tag.
Nachdem die Runden im Olympiaschwimmbecken ihm nicht geholfen hatten, einen klaren Kopf zu bekommen, war Charlie nach Wollongong gefahren. Die Brandung war perfekt, und
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